1554 - Kinder des Monos
„Ich glaube dir", sagte sie schlicht, und er zog sie erneut an sich, um ihr zu zeigen, wie dankbar er ihr dafür war. „In zwei Stunden habe ich zehn Raumschiffe zur Verfügung", erklärte er. „Vier befinden sich bereits im Orbit. Die anderen sind auf dem Weg hierher. Mit dieser Streitmacht werden wir einen großen Schlag wagen."
„Willst du mir nicht sagen, was du vorhast?"
Er lachte. „Laß mir das Vergnügen! Ich möchte dich damit überraschen, wenn wir zurückkehren."
Er verabschiedete sich von ihr und flog wenig später mit seinem Gleiter aus der Schlucht heraus zu einer Anhöhe, auf der eine erbeutete Space-Jet stand. Er landete etwa hundert Meter davon entfernt, legte eine Atemschutzmaske an und verließ den Gleiter. Ein scharfer Wind fegte ihm entgegen. Er trieb ihm das Wasser in die Augen, und er mußte sich nach vorn legen, um gegen ihn bestehen zu können. Doch er senkte den Kopf nicht. Er behielt die Space-Jet im Auge, und zum erstenmal seit vielen Jahren sah er sie so, wie sie wirklich war - alt, verschrammt und heruntergekommen, mehr ein Wrack als ein funktionstüchtiges Raumschiff. Sie stand seit vielen Jahren im Dienst der Monkin, und niemand hatte je mehr an ihr getan, als unbedingt notwendig war.
So ist es mit vielen Dingen, erkannte er. Wir führen große Worte im Mund, aber wenn man die Augen öffnet, dann sieht das meiste, was wir haben, ziemlich traurig aus.
Allein Parais war eine Ausnahme gewesen. Dort hatte man nicht nur für einen Tag gelebt, sondern weiter in die Zukunft gedacht, obwohl der Schatten des Todes allgegenwärtig war.
Doch das hatte sich nicht auf die Häuser, auf die Gleiter und andere Transportmittel bezogen, sondern lediglich auf die Plantagen und die Fabrikationseinrichtungen. Viele Häuser hatten so ausgesehen, als sollten sie nur für ein paar Tage stehenbleiben.
Das alles wird sich ändern! schwor er sich. Wenn ich erst einmal einen Zellaktivator trage, dann gibt es eine Zukunft für mich. Dann lohnt es sich, über den nächsten Tag hinauszudenken und zu - planen.
Er stieg in die Schleuse und schloß das Schott hinter sich. Es bewegte sich ungewöhnlich langsam, und irgendwo in der Mechanik knirschte es beängstigend.
Der General blickte auf seine Füße. Die Bodenplatte unter ihm war an einigen Stellen durchgerostet und hatte faustgroße Löcher.
Er fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken lief.
Verfügte er überhaupt über ausreichendes Material, um bis ins Rusuma-System vorstoßen zu können? Hielten die Raumschiffe den zu erwartenden Belastungen stand?
Im Rusuma-System würde er mit Raumschiffen der Friedensstifter konfrontiert werden, die aller Wahrscheinlichkeit noch hochmodern und in bester Verfassung waren. Mußte es angesichts dieses Ungleichgewichts nicht vermessen sein, den Kampf mit ihnen aufzunehmen?
Er preßte die Lippen zusammen, und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
Er war entschlossen, alles auf sich zukommen zu lassen und mit aller Kraft zu kämpfen.
Als sich das Innenschott öffnete, machte er sich sofort auf den Weg in die Zentrale. Wohin er auch blickte, überall traf er auf Anzeichen des Verfalls. Das Material zerbröckelte.
So ähnlich sieht es in deinem Innern aus, dachte er, aber das wird sich ändern. Der Zellaktivator wird alles wieder in Ordnung bringen.
Mit ihm wirst du frei werden.
Den Antigravlift in der Mittelachse des Kleinraumers konnte er nicht benutzen. Er funktionierte nicht. Daher mußte der General auf einer Leiter nach oben steigen. Es störte ihn nicht, obwohl er merkte, wie schwer ihm die Beine geworden waren.
4.
„In den vergangenen Tagen haben wir immer wieder Hyperfunksprüche aufgefangen, in denen Dorina Vaccer und Aramus Shaenor alle Springer auffordern, in ihr Heimatsystem zurückzukehren", berichtete Atlan. Der Arkonide empfing Perry Rhodan in der Hauptleitzentrale seines Raumschiffs.
Rhodan blickte auf die Ortungsschirme. Auf ihnen zeichneten sich Hunderte von Walzenraumern der Springer ab. Sie alle bewegten sich von der Peripherie des Sonnensystems Rusuma zum
5.
Planeten hin, der, Keimzelle aller Sippen der Galaktischen Händler.
Die ATLANTIS und die ODIN befanden sich am Rand des Sonnensystems im Orbit um den
18.
Planeten der gelben Sonne, unbehelligt von den Springern. Sie schienen genügend mit den Friedensstiftern zu tun zu haben und sich für nichts anderes zu interessieren. Die beiden Freunde gingen dennoch davon aus, daß ihre Raumschiffe längst
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