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1555 - Saladins grausamer Klon

1555 - Saladins grausamer Klon

Titel: 1555 - Saladins grausamer Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Viereck, in dem sich das Licht des Wohnzimmers spiegelte.
    »Kannst du das Licht ausschalten, John?«
    »Ja, wenn es für dich besser ist.«
    »Das ist es, danke.«
    Ich ging zum Schalter und knipste nicht nur das Licht im Wohnraum aus, sondern auch im Flur, was Glenda mit einem Nicken quittierte.
    Jetzt hieß es abwarten. Ich hoffte darauf, dass sich Glenda nicht geirrt hatte.
    Es war eine andere Atmosphäre entstanden. Nicht unheimlich, aber auch nicht weit davon entfernt. Es geschah ja nichts, und trotzdem befand sich alles im Fluss. Ich für meinen Teil vertraute voll und ganz auf Glenda. In ihr floss das Serum, das sie so sensibilisiert hatte. Trotzdem war ich neugierig und fragte: »Spürst du es deutlicher?«
    »Schon.«
    »Und wie?«
    »Ich habe das Gefühl, dass etwas Fremdes in meinem Kopf einzudringen versucht. Jemand will offenbar Kontakt mit mir aufnehmen, und ich spüre auch, dass mir sehr warm wird.«
    »Durch das Serum?«
    »Ja.«
    Ich wusste, dass es Zeit war, sie in Ruhe zu lassen. Ich schaute sie nur noch an.
    Glenda bewegte sich nicht. Auf der Lehne sitzend, war sie voll und ganz in ihre tiefe Konzentration versunken. Sie hatte nur Augen für das Fenster.
    Kam er zurück?
    Ich wäre gern nach vorn gelaufen, um das Fenster zu öffnen. Doch das ließ ich bleiben, denn ich hätte Glenda nur gestört. Und so war ich weiterhin zur Untätigkeit gezwungen.
    »Er ist da, John!«
    Glenda hatte leise gesprochen, aber sie war zu verstehen gewesen. Ich sah nur das Fenster und jetzt hinter der Scheibe die Gestalt, die in der Luft schwebte…
    ***
    Von nun an war es auch mit meiner Ruhe vorbei. Wir mussten jetzt richtig handeln, sonst waren wir die Verlierer. Und dabei stand natürlich Glenda an erster Stelle. Sie tat noch nichts, doch ihre Haltung war noch gespannter geworden.
    Ich schaute erneut zum Fenster. Es war gut, dass kein Licht mehr im Wohnraum brannte, so lenkten mich auch keine hellen Flecken im Glas ab, und ich sah, was sich dahinter abspielte.
    Es war eine Gestalt mit menschlichen Umrissen, wobei ich nur die Konturen sah, die mich an ein schwach strahlendes Leuchtband erinnerten.
    Der Klon kam nicht.
    Ich stellte mir die Frage nach den Gründen, und Glenda warf mir einen kurzen Blick zu.
    »Etwas stört ihn«, sagte sie.
    »Vielleicht ich?«
    »Möglich.«
    »Okay, dann ziehe ich mich zurück. Ich werde allerdings ins Zimmer schauen, um zu sehen…«
    »Nein, bleib ruhig hier. Er soll wissen, dass ich nicht allein bin. Wenn er sich mit mir wegbeamen will, musst du in meiner Nähe sein.«
    »Verstanden.«
    Kam er näher? Es war nicht genau zu erkennen. Er zitterte nicht, aber er rückte schon heran, denn plötzlich sah ich dieses Leuchten auch innerhalb der Scheibe. Nur für kurze Zeit waren die Konturen dort im Glas zu sehen, dann war der Bote durch.
    Er stand im Zimmer, ich in der Dunkelheit, und so konnte ich ihn zum ersten Mal genauer betrachten.
    Da gab es keinen sichtbaren Inhalt. Einfach nur die Konturen. Da ich Saladin gut kannte, musste ich mir eingestehen, dass er schon eine verblüffende Ähnlichkeit mit ihm aufwies. Besonders der leicht ovale Kopf fiel mir auf. Nur fehlte dort leider das Gesicht. Möglicherweise schälte es sich erst später heraus.
    Er wartete.
    Glenda starrte ihn an. Es gab für sie nur noch diese Gestalt, und ich wusste, dass in ihrem Innern jetzt eine Veränderung vorging. Es kam jetzt darauf an, dass sie ihre Kräfte mobilisierte und damit das Serum aktivierte.
    In den folgenden Sekunden entstand eine Pattsituation. Es war ein gegenseitiges Belauern, bei dem keiner den Anfang machen und die Initiative ergreifen wollte.
    Ich fragte mich, ob auch der Klon die gleichen Kräfte besaß, die man Saladin nachsagte. Wenn ja, dann war er auf keinen Fall so einfach zu bekämpfen. Er würde gnadenlos sein. Aber die Kraft der Hypnose hatte Saladin ihm wohl nicht übertragen, denn ich sah in seinem Gesicht keine Augen, ging aber nicht davon aus, dass es auch so bleiben würde. Gestalten wie dieser Klon konnten sich auch ändern.
    Es war Glendas Sache, sich mit ihm zu beschäftigen. Es konnte ihr nicht gefallen, dass er weiterhin nur auf dem Fleck stand. Er war nach ein paar Schritten stehen geblieben. Das Fenster befand sich in seinem Rücken. Jetzt konnte es nur noch den Weg nach vorn für ihn geben.
    Glenda strengte sich an. Noch gab es keine Veränderung bei ihr, doch die Konzentration hatte auf sie schon eine Wirkung. Sie kam mir in ihrer Haltung so fremd und abweisend vor.

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