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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen hier hinterlassen hatten.
    Von Sarina sah ich keine Spur, und ich erreichte unbehelligt die dritte Etage.
    Der Gang sah ebenso aus wie der eine Etage höher. Nur traf ich hier auf eine blonde Frau, die eine schwarze Hose und ein durchsichtiges Oberteil trug. Sie lehnte neben ihrer Zimmertür, rauchte und hatte auf ihren linken Handteller einen Aschenbecher gestellt.
    Mit einem ängstlichen Blick schaute sie mich an und fragte: »Können Sie mir sagen, was hier los ist?«
    »Gehen Sie bitte zurück in Ihr Zimmer.«
    »Aber wir alle wollen wissen, was…«
    »Bitte.«
    Sie schaute mich an, zuckte mit den Schultern und verschwand.
    Ich wunderte mich, dass ich noch keinen der beiden Aufpasser entdeckt hatte. Die Blonde hatte ich nicht danach fragen wollen, um sie nicht noch misstrauischer zu machen.
    Sarina schien sie nicht gesehen zu haben. Wäre das der Fall gewesen, hätte sie mich darauf angesprochen.
    Mein nächstes Ziel war wieder die Fluchttür ins Treppenhaus. Als sie hinter mir zufiel, meldete sich mein Handy. Es war Suko, wie ich an der Nummer erkannte.
    »Was ist los? Ich bin in der dritten Etage und…«
    Suko ließ mich nicht ausreden. Er schockte mich mit einer Nachricht, die mich blass werden ließ.
    »Was sagst du da? Ein Toter mit einem Pfeil im Rücken?«
    »Ja. Sie ist also da.«
    »Dann hält sie sich gut versteckt.«
    »Das denke ich auch.« Suko räusperte ich. »Hier unten haben wir sie noch nicht entdeckt. Sie muss sich noch in den oberen Etagen aufhalten.«
    »Gut. Und was ist mit dem zweiten Mann?«
    Suko lachte leise. »Der hat sich noch nicht sehen lassen. Kann sein, dass dir eine Überraschung bevorsteht.«
    »Ich werde mich danach richten. Ansonsten ist es hier bei mir still. Die Frauen bleiben in ihren Zimmern. Sonst ist alles ruhig.«
    »Hier im Moment auch, John.«
    »Wir sehen uns.«
    Ich ließ das Handy wieder verschwinden und merkte, dass mir das Blut in den Kopf gestiegen war. Über meinen Rücken rann ein leichter Schauer. Ich spürte einen leichten Druck in der Magengegend, und der ließ auch nicht nach, als ich die Tür zur zweiten Etage öffnete.
    Ich war noch gespannter als zuvor, denn jetzt gab es keinen Zweifel, dass sich Sarina bereits im Haus aufhielt. Ein zweiter Bogenschütze war hier bestimmt nicht unterwegs.
    Ich warf wieder einen Blick in den Gang. Diesmal war er nicht leer. Drei Frauen standen zusammen und unterhielten sich flüsternd. Sie sahen mich erst, als ich mich räusperte.
    Ein leiser Schrei fuhr mir entgegen. Alle drei zuckten zusammen.
    »Bitte, ihr braucht keine Angst zu haben.« Ich präsentierte ihnen meinen Ausweis.
    »Ich will nur wissen, ob hier etwas Ungewöhnliches vorgefallen ist.«
    Meine Frage wurde mit einer Gegenfrage beantwortet. Eine kleine Inderin flüsterte:
    »Was ist denn hier los?«
    »Darum sollten Sie sich nicht weiter kümmern. Mir geht es um eine Frau.«
    Ich gab eine knappe Beschreibung und kam nicht bis zum Ende, denn ich wurde von drei Stimmen unterbrochen. »Die haben wir gesehen.«
    »Und?«
    Wieder wollten sie zu dritt antworten, was mir nicht gefiel. Ich entschied mich für die Inderin.
    »Sie war hier, aber sie hat uns nichts getan. Der Bogen hing über ihrer Schulter, und die Pfeile ließ sie im Köcher.«
    »Hat sie denn was sagt?«
    Die drei Frauen schüttelten die Köpfe. Aber eine sagte: »Nein, das hat sie nicht. Sie - sie - hat uns nur angeschaut, und dieser Blick hat mir Angst eingejagt. Das war schlimm. Sie gehört nicht zu uns. Sie ist eine Fremde.«
    »Ja, da haben Sie recht.«
    »Was ist denn mit ihr?«
    Ich verstand ihre Neugier, aber ich musste hart bleiben. Ein Wort zu viel, und es würde zu einer Panik kommen. »Sie bleiben in den Zimmern, klar?«
    Ich hatte hart genug gesprochen. Sie sahen mir auch an, dass ich keinen Protest dulden würde, und so zogen sie sich in ihre kleinen Buden zurück.
    Ich hatte wieder freie Bahn. Jetzt lag nur noch die erste Etage vor mir. Wieder nahm ich das Treppenhaus. Das ungute Gefühl in meinem Innern verdichtete sich. Ich war mir sicher, dass etwas geschehen würde, und da auch ich nur ein Mensch war, spürte ich den kalten Schweiß auf meinen Handflächen. Der Druck im Nacken blieb ebenfalls bestehen, aber meine Sinne waren ab jetzt noch mehr gespannt.
    Vor der feuerfesten Tür blieb ich stehen. Mir fiel auf, dass hier die Beleuchtung dunkler war als in den oberen Etagen. Wahrscheinlich waren hier einige der Birnen defekt. Ich stand noch im Licht. Ein paar Meter weiter

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