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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlor es sich allerdings.
    Ich schaute zwangsläufig über die Stufen hinweg. Meine Augen weiteten sich, als ich den dunklen Gegenstand sah, der einen Teil von ihnen bedeckte.
    Er hatte die Form eines menschlichen Körpers, und sofort wurde mir klar, dass es sich um den zweiten Aufpasser handelte.
    Mit meiner Ruhe war es vorbei. Nach wenigen Schritten stand ich neben der Gestalt.
    Der Mann war tot.
    Ein Pfeil steckte in seiner Stirn und war sogar am Hinterkopf wieder ausgetreten. Der Pfeil musste mit einer wahnsinnigen Kraft abgeschossen worden sein.
    Der Mann musste hier im Treppenhaus von der Bogenschützin überrascht worden sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Sarina ihn nach dem Mord hierher geschleift hatte. Also war auch sie im Treppenhaus gewesen und hatte den gleichen Weg genommen wie ich.
    Aber wohin?
    Es gab nur eine Antwort. Nicht die Frauen in ihren Wohnungen waren in Todesgefahr, sondern die Personen, die direkt mit Dave Harrison zu tun gehabt hatten.
    Wer lebte noch?
    Nur Raiser.
    Er befand sich unten, denn ich glaubte nicht daran, dass er sich von Suko getrennt hatte und sich ebenfalls im Haus umsah.
    Es drängte mich, zu ihnen zu gelangen, aber da gab es noch etwas anderes, was ich erst klären wollte. Mit dem Handy rief ich Suko an.
    »John?«
    »Es gibt einen zweiten Toten.«
    »Verdammt.«
    »Er liegt im Treppenhaus. Jetzt ist nur noch einer übrig.«
    »Ich weiß. Raiser ist bei mir.«
    »Und die Frau?«
    »Keine Spur, John, ich habe nichts von ihr gesehen. Sie scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.«
    »Das wäre zu schön.«
    »Und wo steckst du jetzt?«
    »Zwischen der zweiten und der ersten Etage auf dem Weg nach unten.«
    »Okay, dann warten wir.«
    Ich konnte mich auf Suko verlassen. Er würde die Augen offen halten und sich nicht überraschen lassen, obwohl man bei Sarina mit allen Tricks rechnen musste. Sie war brandgefährlich, eine Frau, die keine Gnade kannte und dabei eiskalt ihre Ziele verfolgte.
    Ich ging weiter. Und diesmal tauchte ich hinein in graues Dämmerlicht, das immer undurchdringlicher wurde. Wahrscheinlich hatte Sarina alle Lampen zerstört.
    Ich schritt vorsichtig Stufe für Stufe hinab, sah und spürte keine Gefahr, und allmählich wuchs mein Optimismus.
    Ich schlich auch an der Tür zur ersten Etage vorbei. Der restliche Weg war ein Kinderspiel, und ich fühlte mich besser, als ich das Ende des Treppenhauses erreicht hatte. Auch hier gab es die Tür.
    Sie war der Zutritt in die normale Welt, von der ich nicht wusste, ob sie sich verändert hatte.
    Aber mir war klar, dass ich Sarina bald vor mir sehen würde…
    ***
    Suko ließ das Handy wieder in seiner Tasche verschwinden und wurde von Raiser aus großen Augen angeschaut.
    »Hat dein Kollege sie gefunden?«
    »Nein.«
    Raiser kam näher. Er hatte nichts von dem Telefonat mitbekommen. »Aber da ist doch was, Suko. Das sehe ich dir an.«
    »Richtig. John hat den zweiten Toten gefunden.«
    Raiser wurde richtig blass. »Verdammte Scheiße. Jetzt hat sie uns! Ganz sicher!«
    »Reiß dich zusammen, Raiser.«
    »Das will ich ja. Aber die beiden sind keine Chorknaben gewesen, sondern harte Typen. Die macht man nicht so einfach alle. Sie hat es geschafft, und ich glaube nicht, dass unsere Chancen besonders groß sind.«
    Suko sagte dazu nichts. Im Prinzip gab er Raiser recht.
    Sarina hielt alle Vorteile in ihren Händen. Sie war abgebrüht genug, um aus dem Hinterhalt zuzuschlagen, aber sie war nicht in der Lage, sich ungesehen durch die Halle anzuschleichen. Da würde sie immer gesehen werden.
    Suko und Raiser hielten sich an der Rezeption auf. Den toten Aufpasser hatten sie dahinter gelegt. Zwischendurch hatten sie noch einige Männer abwimmeln müssen, die unbedingt ins Bordell wollten. Im Moment hatten sie Ruhe. Offenbar hatte es sich herumgesprochen, dass der Puff geschlossen war.
    »Wo hat er ihn denn gefunden?«
    »Im Treppenhaus zwischen der zweiten und ersten Etage.«
    Raiser zwinkerte. »Dann ist sie auf dem Weg hierher.« Er drehte sich im Kreis.
    »Vielleicht ist sie schon hier.«
    »Dann hätten wir sie gesehen«, erwiderte Suko mit ruhiger Stimme.
    Raiser verzog das Gesicht. »Der traue ich alles zu. Sogar, dass sie es schafft, sich unsichtbar zu machen.«
    »So weit wollen wir nicht gehen.«
    »Hast du eine Idee, wo sie jetzt stecken könnte?«
    »Leider nein. Gibt es hier einen Keller?«
    Raiser nickte, als er den Schweiß von seinem Nacken abwischte. »Der Keller ist mehr ein Lager. Getränke und

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