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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hast vielleicht Ideen, wie eine berufstätige Frau ihren freien Tag verbringt, wenn dieses Ereignis denn mal eintritt. Wenn ich jetzt nicht die Maschine fülle, muss ich das am Wochenende tun, und dazu habe ich keine Lust.«
    Ich winkte ab. »War auch nur ein Vorschlag.«
    Jetzt, wo sie mich am Boden hatte, ging sie einen Kompromiss ein, eingehüllt in ein honigsüßes Lächeln, wie es nur Frauen zustande brachten.
    »Heute Abend könnten wir uns wieder treffen und einige Stunden gemeinsam verbringen.«
    »Und nachholen, was wir versäumt haben.«
    »Das hast du gesagt.«
    Auch ich lächelte jetzt. »Wenn ich es mir recht überlege, ist der Vorschlag nicht schlecht. Ich denke, dass dem nichts im Wege steht.«
    »Genau, John. Und du hättest Zeit, endlich mal wieder deinen Kühlschrank zu füllen.«
    »Danke, dass du so besorgt um mich bist.«
    »Keine Ursache, das bin ich immer.« Mit einer Serviette tupfte Glenda ihre Lippen ab, und das sah mir schon sehr verdächtig nach Aufbruch aus.
    Glenda stand auch auf, aber sie setzte sich wieder hin, weil sich das Telefon meldete.
    Ich streckte meinen Arm aus und sagte: »Das wird Suko sein.«
    Er war es leider nicht. Dafür hörte ich die Stimme unseres Chefs Sir James. »Na, wie gefällt Ihnen der freie Tag, John?«
    Ich ahnte Schlimmes, denn der freundliche Unterton in Sir James Stimme konnte mich nicht täuschen. Wenn er so sprach, kam das dicke Ende meistens hinterher.
    »Bestens, Sir. Super.«
    »Vermissen Sie das Büro nicht?«
    »Nein. Glenda ist ja auch nicht da, um uns ihren tollen Kaffee zu kochen.« Da sie mithörte, nickte ich ihr zu.
    »Gönnen Sie ihr den Urlaubstag. Ich habe ihr übrigens drei gegeben, falls Sie das noch nicht wissen.«
    »Nein, das wusste ich wirklich nicht.«
    Glenda grinste mich an und lachte zugleich lautlos.
    »Sie hat es verdient, Sir.«
    »Das meine ich auch. Aber das Büro ist so verlassen. Ich habe bereits mit Suko gesprochen. Er hat sich bereit erklärt, gegen ein Uhr wieder dort zu sein.«
    »Warum das denn?«
    »Es geht um einen jungen Mann, der uns etwas zeigen will. Die Kollegen haben ihn zu mir geschickt, und ich denke, dass wir uns seinen Film anschauen sollten.«
    »Film?«
    »Einen sehr wichtigen, John, wie man mir gesagt hat. Ich habe ihn auch noch nicht gesehen und bin sehr gespannt.«
    »Hat man Ihnen nicht gesagt, um was es sich handelt?«
    »Nein. Ich weiß nur, dass es sehr ungewöhnlich ist.«
    Sir James hatte mich bereits überredet. Ich nickte Glenda zu und sagte: »Du weißt, was das bedeutet?«
    »Mit wem sprechen Sie, John?«
    »Ahm, Glenda ist bei mir.«
    Ich hörte ein Räuspern. »Schon länger?«
    »Wie man's nimmt.«
    Er räusperte sich. »Sie können ihr dann bestellen, dass es bei den drei Tagen Urlaub bleibt.«
    »Gut.«
    »Also gegen ein Uhr, John.« Für ihn war die Sache erledigt.
    Glenda konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, und ich war mal wieder der Gelackmeierte.
    »Ja. Ja«, sagte Glenda, »die Guten trifft es immer zuerst. Nimm es leicht, John.«
    »Hörst du nicht, wie ich juble?«
    Sie zog die Nase kraus. »Mehr innerlich, wie?«
    »So ähnlich.«
    Glenda stand auf. »Dann werde ich mich mal verabschieden«, sagte sie. »Und wie ich Sir James kenne, wird er dich nicht aus lauter Spaß gerufen haben. Ich kann mir vorstellen, dass es eine heiße Kiste sein wird. Du und Suko könnt mich übrigens mitnehmen. Ich nehme dann die Underground vom Yard aus.«
    »Machen wir glatt.«
    Es klingelte. Und diesmal wusste ich, dass es Suko war.
    Ich hatte mich nicht getäuscht. Sein Lächeln bei der Begrüßung wirkte etwas aufgesetzt. Dazu gehörte auch das Reiben seiner Hände.
    »Na, wird das njcht ein Tag?« Er nahm Glenda in die Arme. »Wetten, dass es dir besser geht als John?«
    »Ja, das ist wohl wahr. Ihr könnt mich bis zum Yard mitnehmen, aber ich gehe nicht hoch.«
    »Das würde ich an deiner Stelle auch nicht tun.«
    »Was ist draußen los?«, fragte ich meinen Freund. »Stromausfall? Schneechaos? Überschwemmungen?«
    »Nichts dergleichen, John. Nur der übliche Verkehr.« Suko schlug mir so heftig auf die Schulter, dass wieder Stiche durch meinen Kopf zuckten. »Na los, fahren wir.«
    Glenda war so nett und stellte das Geschirr noch in die Spüle.
    Später im Lift hakte sie sich bei uns ein.
    »Es ist wirklich schön, Urlaub zu haben und zu wissen, dass andere Menschen arbeiten müssen.«
    »Ja«, erwiderte ich trocken, »wir freuen uns auch ganz

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