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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unbändig für dich.«
    ***
    Es war schon komisch, um diese Zeit unser Büro zu betreten und zu wissen, dass Glenda nicht mal nur eben weg war und bald wieder hier sein würde. Sir James war noch nicht da. Ich sah auch einen verwaisten Kaffeeautomaten. Aber das Aroma schwebte noch im Raum.
    Wir klemmten uns hinter unsere Schreibtische, riefen die E-Mails ab, wobei nichts Besonderes war, sahen dann die Faxe durch, aber auch da war nichts dabei, was unseren Job tangiert hätte.
    »Wann wird Sir James sein Geheimnis lüften?«, meinte Suko.
    »Ach, mein Name ist gefallen.« Der Superintendent stand in der Tür. Er lächelte mokant, schaute auf seine Uhr und sagte nickend: »Pünktlich, meine Herren.«
    Ich nickte. »Klar, Sir, wir wollen ja auch so schnell wie möglich wieder verschwinden.«
    »Das kann ich Ihnen nicht versprechen. Es hängt davon ab, wie Sie die Dinge beurteilen.«
    »Sie meinen den Videofilm?«
    »Genau den. Ich habe ihn selbst noch nicht gesehen, aber ich habe Kevin Wood in den Vorführraum bringen lassen. Er wartet dort auf uns, und wir sollten ihn nicht länger warten lassen.«
    »Haben Sie Mr. Wood schon gesehen, Sir?«, fragte Suko.
    »Ja.«
    »Und? Wie ist Ihr Eindruck?«
    »Nur allgemein, aber ich habe schon gesehen, dass er sich Sorgen macht. Einen fröhlichen Eindruck machte er jedenfalls nicht.«
    »Okay, beißen wir in den sauren Apfel.«
    Ich gähnte bewusst laut, machte damit aber auf Sir James keinen Eindruck. Er brachte uns dorthin, wo Kevin Wood in einem Vorzimmer auf uns wartete und zwei Frauen damit beschäftigt waren, Fachmagazine auszuwerten, um die wichtigen Informationen zu scannen.
    Wir machten wohl zu dritt einen ziemlich einschüchternden Eindruck auf den Besucher, denn er schrak leicht zusammen, und auch sein Gesicht wurde ein wenig blass.
    Kevin Wood war um die dreißig. Er hatte ein schmales Gesicht, bei dem die Wangenknochen deutlich hervortraten. Er trug eine Brille und das irgendwie schmutzig wirkende Blondhaar wuchs in Wirbeln auf seinem Kopf.
    Sir James stellte uns vor, was auf den Lippen des Mannes ein verlegenes Lächeln hinterließ. Dann erhielten wir einen feuchten Händedruck, der uns verriet, wie nervös der Mann war. Wahrscheinlich hatte er noch nie was mit der Polizei zu tun gehabt, das kannten wir von anderen Leuten.
    »Und Sie haben den Film?«, fragte ich.
    »Ja. Schon nebenan.«
    »Gut, dann wollen wir keine Sekunde vergeuden.«
    Wir gingen und hörten, dass die Kassette bereits in den Recorder eingelegt worden war.
    Es war ein kleiner Raum, in dem mehrere Stühle standen. Ausgerichtet waren sie auf einen Flachbildschirm, der fast die Ausmaße einer kleinen Kinoleinwand hatte.
    Wir setzten uns in die erste Reihe. Sie stand weit genug vom Bildschirm entfernt, sodass wir unsere Augen nicht überanstrengen würden. Sir James forderte Kevin Wood auf, entsprechende Erklärungen zu geben, wenn möglich, und der Mann nickte.
    Er nahm die Aufforderung so ernst, dass er schon jetzt anfing zu reden und uns erklärte, warum er in der Nacht unterwegs war. Er wollte sich über das Wetter informieren und führte auch entsprechende Statistiken darüber. All das betrieb er als Hobby.
    Endlich lief der Film. Es waren noch andere Dinge darauf, die uns nicht zu interessieren brauchten. Im Schnelllauf sahen wir trotzdem, dass unser Gast ein Wolkenfan war, denn vom Himmel - egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit - konnte er offenbar nicht genug bekommen.
    Dann war es endlich so weit. Der richtige Streifen lief.
    Da Kevin Wood direkt neben mir saß, hörte ich ihn heftig atmen. Seine Hände hatte er zu Fäusten zusammengekrampft.
    »Da brennt das Haus!« Das sahen wir. Er hatte es aus einer recht weiten Entfernung aufgenommen, aber schon jetzt war zu sehen, dass das Haus oder die Hütte nicht mehr zu retten war.
    »Ich habe dann die Szene herangezoomt.«
    Das wurde uns in den folgenden Minuten präsentiert. Und wir wurden plötzlich höllisch aufmerksam, als wir sahen, dass sich innerhalb des in lodernden Flammen stehenden Hauses ein Mensch bewegte, der nicht nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet war, sondern auch feuerfest zu sein schien, denn die Flammen taten der Frau mit den langen Haaren nichts.
    »Das kann ich noch immer nicht begreifen«, flüsterte unser Gast. »Das ist doch nicht möglich - oder?«
    Leider war es das. Und auch wir konnten es uns nicht erklären. Der Film war nicht unbedingt scharf, aber wir erkannten, dass wir es nicht mit einem weiblichen Roboter zu tun

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