1557 - Die Blutbraut aus Atlantis
nun feindlich.
Auch die Blutbraut, die auf den Namen Isana hörte.
Wer sie vor dem Untergang in den Sarg geschafft hatte, das wusste Myxin selbst nicht. Er ging davon aus, dass sie es selbst getan hatte, weil sie ahnte, was dem Land und dessen Bewohnern bevorstand.
Viele waren durch den Untergang ums Leben gekommen. Aber es hatten sich auch zahlreiche Menschen retten können. Zu ihnen gehörte leider auch Isana.
Eine Blutbraut, das hatte mir Myxin gesagt, und er hatte es auch erklärt. Isana war auf der Suche nach einem Partner gewesen, der an ihrer Seite stand. Sie hätte mit ihm eine besondere Hochzeit veranstaltet und als Mitgift sein Blut gesaugt. Das hatte sie schon in Atlantis versucht, doch der Untergang des Kontinents hatte ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Nur aufgegeben hatte sie diese Pläne nicht. Verschoben, um mehr als zehntausend Jahre, bis sie diesen Wink des Schicksals erhalten hatte, eben durch das Seebeben, das in der Tiefe des Meeres getobt und dort einiges verändert hatte.
Sie war wieder da. Durch die extremen Gewalten war ihre Grabstätte verändert worden. Umwälzungen hatte dafür gesorgt, dass der Sarg an die Oberfläche trieb und dort an Land gespült wurde.
Meine Frage war gewesen, woher Myxin das alles gewusst hatte.
Vor seiner Antwort hatte er mich nur kopfschüttelnd angeschaut.
»Bitte, John, vergiss nicht, wohin uns das Schicksal getrieben hat. Zu den Flammenden Steinen, und sie sind dafür geschaffen, die Wahrheiten erkenntlich zu machen.«
Dagegen konnte ich nichts sagen. Ich musste es akzeptieren, weil ich die Steine kannte und deren Magie des Öfteren hautnah erlebt hatte.
Sie war also wieder zurück, und sie war nicht mehr Myxins Gleichgesinnte. Im Verlauf der Zeiten waren sie zu Feinden geworden.
»Wenn sie jetzt ein Problem ist, warum vernichtest du sie nicht?«, hatte ich den Magier gefragt.
»Wir sind uns zu gleich.«
»Ach.«
»Ja, es ist nicht so einfach. Es würde auf einen langen Kampf zwischen mir und der Blutbraut hinauslaufen, und es ist allein meine Sache, wie ich mich verhalte. Deshalb möchte ich auch meine Freunde nicht mit hineinziehen.«
»Du meinst damit Kara und den Eisernen Engel?«
»Ja. Isana befindet sich jetzt in einer anderen Zeit und einer anderen Welt. Also muss ich dafür sorgen, dass sich Kräfte, die in dieser Welt heimisch sind, mit ihr beschäftigen. Und dazu habe ich dich ausersehen. Ich werde mich zurückhalten, aber ich bin da, und ich möchte auch nicht, dass du allein zu dem Ort gelangst, an dem sie wieder erschienen ist. Du sollst jemanden mitnehmen.«
»Aha und wen?«
»Eine, die ihr die Stirn bieten kann.«
Das hatte er so locker dahingesagt. Vielleicht dachte ich auch in die verkehrte Richtung und fragte deshalb: »Wen soll ich denn dabei haben?«
»Eine Person, die ebenfalls sehr stark und ihr ebenbürtig ist. Justine Cavallo.«
Mir hatte es die Sprache verschlagen. Ich sollte die Blutsaugerin Justine Cavallo an meiner Seite haben, um mit ihr gemeinsam eine Vampirin zu jagen. Mit dem Vorschlag hatte ich beim besten Willen nicht rechnen können. Dazu fehlte mir auch die Fantasie, und ich hatte Myxin mit einem Blick angeschaut, der ihn zum Lachen brachte.
»Wie sagt man bei euch? Muss man hin und wieder den Teufel nicht mit Beelzebub austreiben?«, hatte Myxin gefragt.
Ich hatte genickt. »Ja, das ist manchmal der Fall.«
»Dann tue es.«
Wenn Myxin einen derartigen Plan gefasst hatte, dann war es ihm wirklich ernst.
Nur er kannte die wahre Macht dieser Isana, und dagegen konnte ich nicht viel sagen.
»Höre ich deinen Kommentar?«
»Lass mich einen Moment nachdenken.«
»Bitte, John.«
Ich verbannte Justine Cavallo, die blonde Bestie, aus meinen Gedanken und dachte über einen anderen Begriff nach. Myxin hatte diese Person als Blutbraut bezeichnet, und das verlangte nach einer Erklärung.
»Warum hast du sie Blutbraut genannt, Myxin?«
»Ich sagte es schon. Sie war bereits zu atlantischen Zeiten auf der Suche nach einem Partner. Aber sie war dabei zu wählerisch. Sie wollte keinen x-beliebigen nehmen. Ihr war zur damaligen Zeit keiner gut genug. Bestimmt hätte sie noch einen gefunden, doch der Untergang kam ihr zuvor. Und so hat sie sich gerade noch in ihre Schlafstätte zurückziehen können. Aber vergessen hat sie nichts.«
»Das glaube ich dir sogar.«
»Dann bist du dabei?«
Ich verzog die Mundwinkel. »Mit Justine Cavallo?«
»Ja.« Myxin ob die Schultern. »Sie gehört doch
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