1558 - Pentaskopie
sie zwei Antworten.
Eine kam von Merlin Pitts, der sich stöhnend aufrichtete und fragte, was denn passiert sei.
Die andere kam aus der Richtung eines großen Felsbrockens. „Ich mußte es tun. Sie haben es befohlen, und ich konnte mich nicht dagegen wehren."
Das klang fast jämmerlich.
Nikki Frickel, die wieder ganz bei Kräften war, rannte los und erreichte den Felsen. Hier hockte eine Gestalt auf dem Boden und hielt einen schweren Paralysator in den Händen. Zweifellos handelte es sich dabei um einen Bionten.
Die Terranerin erkannte blitz schnell, worauf es nun ankam. Ihre technischen Systeme versagten seit dem Absturz des Gleiters ohne Ausnahme. Dieser Paralysator mußte aber funktioniert haben!
Sie sprang auf den Bionten zu - und riß ihm die Waffe aus der Hand. Das männliche Klon-Geschöpf leistete keinen Widerstand. „Es tut mir leid!" kreischte es und rannte davon.
Schon nach wenigen Metern entstand der Eindruck, daß der Biont transparent oder unsichtbar wurde. Seine Erscheinung löste sich jedenfalls auf. „Eine nakkische Raum-Zeit-Verfaltung", stellte Nikki Frickel fest und blickte zufrieden auf die erbeutete Waffe. „Ihr könnt mich mit eurem fünfdimensionalen Hokuspokus nicht ins Bockshorn jagen."
Sie ging zurück zu Merlin Pitts und half ihm auf die Beine. Wenig später kam auch Janasie wieder zu sich. Sie hockten sich erst einmal hin und berieten, was sie nun weiter unternehmen sollten
6.
Nikki Frickel faßte ihre Spekulationen zusammen. Sie fand insbesondere bei Janasie eine aufmerksame Zuhörerin. „Unsere seltsamen Erlebnisse weisen darauf hin, daß die Nakken hier ein Projekt betreiben, bei dem sie keine fremden Beobachter haben möchten. Mit dem Lähmfeld schützen sie sich ausgezeichnet gegen Eindringlinge.
Und wenn doch jemand in die N( he ihrer Station gelangt, dann arbeiten sie mit ihren fünfdimensionalen Tricks. Dabei setzen sie allerdings auch die entführten Bionten ein, wie der Bursche beweist, dem ich den Paralysator abnehmen konnte. Wie Janasie sagte, befindet sich auch ihr verschollener Freund Sigrat hier in der Nähe. Die große Frage bleibt, was das alles zu bedeuten hat."
„Du nennst es fünfdimensionale Tricks", meinte Janasie unsicher. „Du hast auch von Raum-Zeit-Verfaltungen gesprochen. Das ist doch beides das gleiche?"
Nikki nickte. Sie verteilte ein paar Konzentratwürfel und die Flaschen mit den Getränken. „Ich glaube, ich kann eine dieser Raum-Zeit-Verfaltungen sehen", behauptete die Biontin. „Ich spüre auch, wo sie erzeugt wird."
Merlin Pitts setzte eine ungläubige Miene auf. „Wo siehst du was?" fragte Nikki Frickel. „Dort!"
Die Biontin deutete genau auf die Stelle, an der der Typ, von dem Nikki den Paralysator erbeutet hatte, verschwunden war. „Sie sieht aus wie eine verschwommene Wand, die langsam zu zerfließen beginnt", erklärte die Biontin. „Ihren Ursprung hat sie irgendwo ganz weit dort hinten zwischen den felsigen Hügeln in einer unterirdischen Station."
„Ich sehe absolut nichts", behauptete Merlin Pitts. „Ich auch nicht", gab die Frau zu. „Aber was besagt das schon? Janasie hat schon mehrfach bewiesen, daß sie eine paranormale Befähigung aufweist. Sie spürt Dinge, die wir nicht wahrnehmen. Die Stelle, auf die sie zeigt, ist die, an der der schreiende Biont verschwand."
„Wie sah der Mann aus?" wollte Janasie wissen. „Vielleicht kann ich ihn identifizieren. Welche Kleidung trug er?"
Nikki Frickel beschrieb die Gestalt, die ein paar auffällige Merkmale aufgewiesen hatte wie langes, grünes Haar, das Fehlen eines Halses und überdicke Unterschenkel. „Das war Xerxes", folgerte die Biontin. „Er verschwand vor etwa acht Wochen aus Ybor."
Die Kommandantin der TABATINGA wiederholte die Worte, die sie von Xerxes gehört hatte. „Das deutet doch darauf hin", folgerte Merlin Pitts, „daß die Nakken die Entführten für ihre Zwecke nutzen."
„Nicht nur das." Nikki ging einen Schritt weiter. „Sie tun es gegen den Willen der Bionten."
Sie diskutierten noch eine Weile, bis Janasie mitteilte, daß die Raum-Zeit-Verfaltung sich aufgelöst habe. „Wir setzen unseren Weg fort", entschied Nikki Frickel. „Janasie, du versuchst bitte, den kürzesten Weg zu der Station der Nakken zu finden. Außerdem achte bitte auf vermutliche Raum-Zeit-Verfolgungen und auf alles andere, was dir ungewöhnlich vorkommt."
„Ich versuche mein Bestes", versicherte das dürre Klon-Geschöpf. „Was macht dein verstauchter
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