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1558 - Pentaskopie

Titel: 1558 - Pentaskopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Frickel.
    Aus der grauen Fläche sprang plötzlich eine Gestalt. Die Terranerin erkannte sie sofort. Es war der Biont, dem sie den Paralysator abgenommen hatte und von dem Janasie vermutet hatte, daß er Xerxes hieß.
    Der Ankömmling hüpfte mit seinen dicken Unterschenkeln einige Schritte auf die drei zu und blieb dann stehen. „Hört ihr mich?" schrillte er. „Natürlich", antworteten Nikki Frickel und Janasie gleichzeitig. „Ich bin Xerxes", erklärte der Grünhaarige. „Ich habe nur ein paar Sekunden Zeit, dann werden sie merken, daß ich mich nicht ordnungsgemäß im Hyperraum aufhalte. Ihr dürft nicht umkehren. Sigrat und ich und die anderen brauchen eure Hilfe. Fünf von uns sind schon umgekommen. Und von den anderen hat kaum jemand noch einen freien Willen. Nur Sigrat und ich, wir können uns noch manchmal aus dem Bann lösen, aber nicht für lange Zeit ..."
    Xerxes brach ab. Der graue Kreis in seinem Rücken begann zu schrumpfen. Der Biont streckte abwehrend die Arme aus, aber gegen die unsichtbare Kraft, die ihn in den grauen Kreis zerrte, hatte er keine Chance. „Ich komme wieder!" schrie er noch.
    Mit zunehmender Geschwindigkeit riß es ihn in das graue Loch. Er verschwand darin.
    Dann schrumpfte die graue Fläche, bis auch sie nicht mehr vorhanden war. „Ich werde verrückt", stöhnte Merlin Pitts. „Er war wirklich hier", behauptete Janasie. „Ich glaube, ich habe sogar verstanden, was er sagte.
    Und ihr wißt, was das bedeutet. Sigrat lebt noch! Ich möchte ihn vor meinem Ende noch einmal sehen."
    Nikki Frickel und auch Merlin Pitts verzichteten auf eine Antwort. Sie wollten der zierlichen Biontin keine Seelenqualen bereiten.
    Aber durch das Erscheinen des entführten Yborers war wieder etwas mehr Licht in das geheimnisvolle Wirken der Nakken gekommen. Demnach waren bereits fünf Bionten ums Leben gekommen!
    Nikki Frickel wußte genug über die Nakken. Ein Leben, egal ob es sich um den Angehörigen des eigenen Volkes oder um einen Fremden handelte, bedeutete ihnen nichts. Für sie zählte das Erreichen eines gesetzten Zieles. Der Wert eines Lebens bestand für sie ausschließlich darin, was damit letzten Endes erreicht wurde.
    Die Frage war, welche Ziele sich die Nakken mit ihren Pentaskopie-Experimenten diesmal gesetzt hatten.
    Wenn sie dabei das Leben von unschuldigen Gen-Krüppeln aufs Spiel setzten, mußte man ihnen entschieden entgegentreten.
     
    *
     
    Nikki Frickel hatte beschlossen, den Abend abzuwarten. Merlin Pitts’ verstauchtem Knöchel konnte das nicht schaden. Der Grund für dieses Abwarten war aber ein anderer.
    Das Erscheinen des entführten Bionten Xerxes bewies, daß dieser sehr schnell in der Lage gewesen war, sie und ihre Begleiter zu finden. Vielleicht gelangte er tatsächlich mit Unterstützung der Nakken in den Hyperraum und konnte von dort erkennen, wo sich die Gesuchten aufhielten. Entfernungen waren dabei wohl weniger wichtig.
    Wenn diese Gedanken richtig waren, dann spielte es nur eine untergeordnete Rolle, wo sie sich aufhielten.
    Diese Überlegung stimmte auch teilweise mit dem Auftreten des schemenhaften Sigrat kurz nach der Bruchlandung überein.
    Nikki vermutete, daß dieser im Auftrag der Nakken geschickt worden war, wahrscheinlich, um die unerwünschten Eindringlinge endgültig aus der Nähe der Forschungsstation zu vertreiben.
    Richtig materialisiert war Sigrat ja nicht, obwohl seine Stimme zu hören gewesen war. Vielleicht, so spekulierte die Terranerin weiter, hatte der Biont ganz bewußt dafür gesorgt, daß nur ein Teil der Eindringlinge die geschützte Zone verlassen konnte. Von den anderen erhoffte er sich womöglich Hufe.
    Ausschlaggebend war dabei sicher die Anwesenheit Janasies gewesen. Zu ihr mußte Sigrat eine enge Bindung haben. Und mit Sicherheit wußte er auch etwas von ihrer paranormalen Begabung als Spürerin.
    Sigrat hatte durch diesen Trick mit der Aufsplitterung der sechs Eindringlinge zum Teil den Auftrag der Nakken erfüllt, zum Teil aber auch dafür gesorgt, daß die, von denen er Hilfe erhoffte, in der Nähe blieben.
    Von dieser Hilfe hatte auch Xerxes gesprochen.
    Nikki Frickel sagte sich weiter, daß vieles an ihren Überlegungen sehr spekulativ war. Beweise hatte sie keine, aber bei ihrer Erfahrung konnte sie sich einiges zusammenreimen. Offene Fragen blieben zur Genüge. Da konnte sie nur hoffen, daß noch einmal einer der Enführten erscheinen würde, vielleicht zu einem längeren Gedankenaustausch. Oder daß Janasie noch einmal

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