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156 - Auf dem roten Planeten

156 - Auf dem roten Planeten

Titel: 156 - Auf dem roten Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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zusammenzuarbeiten?«
    »Das Mittel wirkt«, sagte die Stimme der Frau mit der Augenklappe, die nur eine Pigmentierung war. »Sie werden schnell wacher. Also: Wir fahren in einem Überlandtransporter nach Elysium, und wir wollen, dass Sie uns helfen, ein technisches, strategisches und logistisches Konzept für eine Expedition zur Erde zu entwickeln.«
    »Oh…« Schlagartig lichteten sich die letzten Nebelschwaden, und Matt vergaß die Rasierklingen in seinen Muskeln und das Fischöl in seinem Bauch. »Zur Erde, das ist gut. Ich bin dabei. Was kostet mich der Spaß?«
    »Bitte?«
    »Ich meine – was erwarten Sie als Gegenleistung?«
    »Informationen über die Verhältnisse auf Ihrem Heimatplaneten und über technisches und strategisches Know-how der Epoche, aus der Sie stammen.«
    Schon wieder jemand, der ihm offenbar glaubte. »Das lässt sich machen. Ich bin einverstanden…«
    Auf einmal fasste ihn ein Waldmann an der Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: »Der Strahl, Maddrax. Der Strahl und die Inschrift…«
    »Bitte?«
    »Wir werden unsere Zusammenarbeit schriftlich fixieren«, sagte die Frau mit dem schönen Namen Athena Tayle. »Sie werden selbstverständlich sämtliche Annehmlichkeiten genießen, solange sie Gast des Hauses Gonzales sind.« Schade, dass sie so eine hässliche Frisur hatte; um den Kopf herum sah sie ein bisschen aus wie ein Stachelschwein.
    »Willkommen, Reisender, in den warmen Fluten von Tarb'lhasot…«, flüsterte Schwarzsteins Stimme an seinem Ohr.
    »Vergiss es nicht, Erdmann…«
    Die Erinnerung an die fremdartigen und doch so vertrauten Schriftzeichen brachten Drax aus dem Konzept. »Und was wird aus mir?«, hörte er Chandra irgendwo im Hintergrund fragen. Sie klang nicht halb so selbstbewusst wie sonst.
    »Was wird aus Chandra Tsuyoshi?«, bekräftigte er.
    »Sie ist unsere Gefangene«, sagte Athena Tayle. »Jedenfalls solange, bis wir uns ihrer Loyalität sicher sein können.« Die Frau lächelte. Es wirkte unglaubwürdig, vielleicht durch die massive Pigmentierung ihrer linken Gesichtshälfte. »Eventuell bekommt Dame Chandra Tsuyoshi ja eines Tages auch noch Lust, zur Erde zu fliegen.« Athena Tayle lächelte immer noch, und auf einmal war Drax sich nicht mehr sicher, ob er das Angebot so gut finden sollte.
    »Du wolltest zur Grotte des Strahls«, flüsterte Schwarzstein an seinem Ohr. »Du wolltest das Geheimnis der Alten ergründen…« Jemand zog den Jungen von ihm weg.
    Drax drehte sich um. Schwarzstein stritt mit Leuten, die er nie zuvor gesehen hatte. Aquarius blickte ihn aus großen, unergründlichen Augen an, und Windtänzer stierte vor sich hin.
    Der Mann war in einem erbarmungswürdigen Zustand. »Was wird aus den Waldmännern?«
    »Die Herren können gehen, wohin sie wollen.«
    Matt nickte.
    War nicht alles gut, was ihn zur Erde zurückbrachte?
    Konnte es ein höheres Ziel für ihn geben?
    Aruulas geliebtes Gesicht stand ihm vor Augen. Die Stimme seiner Tochter sang in seinem Hirn. Wenn die beiden noch lebten, musste er sie finden. Je früher, desto besser.
    Ein Mann streckte den Kopf durch eine runde Luke herein.
    Erst sah er ihn neugierig an, dann nickte er einen Gruß, und dann sagte er: »Elysium ist in Sichtweite. Noch zwanzig Minuten…«
    ***
    Das Gerät bestand zum größten Teil aus einer kohlefaserverstärkten Titanlegierung. Es war zwei Meter hoch, sein elliptischer Körper durchmaß etwa vier mal zwei Meter und ruhte auf acht langen und vielgliedrigen Beinen, die einen Kreis von knapp zehn Metern Durchmesser umschlossen.
    Mit anderen Worten: Das Gerät hatte die Form einer Spinne.
    Diese Form hatte sich bei Arbeiten in Steinbrüchen, auf den Trabanten und bei Ausgrabungen bewährt. Der Arbeitsroboter war unter der Bezeichnung Brechsteinschlepper bekannt geworden.
    Ettondo Lupos Gonzales trat vor das Gerät hin und fragte:
    »Wer bist du?«
    »Aiko Tsuyoshi.«
    »Was ist dein Ziel?«
    »Meinem Haus und dem Rat zu dienen.«
    »Wer ist dein Feind?«
    »Matthew Drax, den sie Maddrax nennen, und alle, die ihn unterstützen.«
    »Warum?«
    »Weil er meine Erzeugerin Naoki Tsuyoshi heimtückisch ermordet hat.«
    Ettondo Lupos blickte zu den Kameras an den Decken. Der gesamte Rat verfolgte den Test. Er hätte nicht besser laufen können. Sie hatten fast die komplette Persönlichkeit aus der Kopie des Geistesinhalts entfernt und nur die logischen und strategischen Routinen beibehalten. Gewürzt mit einigen falschen Informationen, die den Feind Matthew Drax zum Ziel

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