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156 - In den Katakomben von St. George

156 - In den Katakomben von St. George

Titel: 156 - In den Katakomben von St. George Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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leuchtende Kristallaugen. Seine Arme mündeten in große, harte Krabbenscheren, die tödlich scharf waren.
    Schwungvoll warf sich der Killer gegen die Küchentür. Sie war dem Anprall nicht gewachsen, brach auf, und das Ungeheuer betrat Dr. Fabares’ Haus. Es schloß die Tür, klemmte einen Holzspan dazwischen, damit sie geschlossen blieb. Sein Opfer sollte nicht merken, daß jemand sich gewaltsam Einlaß verschafft hatte.
    Die Kristallaugen leuchteten so hell, daß das Wesen darauf verzichten konnte, Licht zu machen. Es trat aus der Küche und begab sich ins Wohnzimmer.
    Boris Fabares verdiente gut, das sah man hier. Die Möbel waren aus massivem Eichenholz, gediegen und teuer -unverwüstlich.
    Der Killer sah sich auch in den anderen Räumen um. Draußen hielt ein Wagen.
    Fabares kam nach Hause!
    Der Schreckliche zog sich in einen begehbaren Schrank zurück. Er verschwand hinter Mänteln und Anzügen, verhielt sich völlig ruhig, lag auf der Lauer.
    Dr. Fabares hatte die Absicht, eine Kleinigkeit zu essen, anschließend würde er sich einen doppelten Scotch genehmigen und eine Opernplatte auflegen.
    Er konnte es sich erlauben, die Musik bei voller Lautstärke zu genießen, denn er hatte keine unmittelbaren Nachbarn, die er damit gestört hätte.
    Während er aufschloß, dachte er an seinen Freund Paul Robinson. In einigen Tagen würde er den Professor noch einmal besuchen. Vielleicht tat es ihm dann schon leid, daß er so grob zu ihm gewesen war.
    Er trat ein und machte Licht. Nachdem er die Bereitschaftstasche in der Diele abgestellt hatte, begab er sich zum Schrank. Er zog sein Jackett aus und schlüpfte in den Hausrock. Als er nach diesem griff, befand er sich nur wenige Zentimeter vom mumifizierten Gesicht des Ungeheuers entfernt, ohne es zu merken.
    Er ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und nahm eine Minipizza aus dem Tiefkühlfach. Er schob sie in den Mikrowellenherd, und kurz darauf verzehrte er sie.
    Es war seine Henkersmahlzeit!
    Im Wohnzimmer schaltete er die HiFi-Kompaktanlage ein. Er legte die Schallplatte auf den Teller, den Tonarm jedoch noch nicht drauf.
    Zuerst bereitete er noch alles für den ungeteilten Kunstgenuß vor: Scotch und Knabbergebäck in Reichweite des ledernen Relaxing-Stuhls, gedämpftes Licht. Auf diese angenehme Atmosphäre wollte er nicht verzichten.
    Erst nachdem alles zu seiner Zufriedenheit war, legte er den Tonabnehmer auf, und die Ouvertüre begann mit zarten, einfühlsamen Klängen, die lieblich und leicht durch den Raum schwebten.
    Fabares ließ sich auf den bequemen Lederstuhl nieder, lehnte sich zurück und begann entspannt zu lauschen, während das Monster vorsichtig den Schrank verließ.
    Die Klänge schwollen an, die Musik wurde schneller. Erregung kam auf.
    Und das Ungeheuer mit den Mörderzangen betrat das Wohnzimmer, trat in eine Klangfülle, die sich wie ein dicht gewebter, in allen Farben schillernder Teppich ausbreitete.
    Boris Fabares griff nach seinem Glas und nahm einen kleinen Schluck.
    Genießend schloß er die Augen. Er öffnete Körper und Geist, ließ die Musik in sich eindrirlgen. Sie füllte ihn aus, und so mancher Paukenschlag brachte seinen Brustkorb zum Vibrieren.
    Der Killer trat neben ihn und starrte mit seinen leuchtenden Kristallaugen auf ihn hinab. Ein wehrloses Opfer, leicht zu töten. Das Scheusal richtete die beinharten Zangen nach unten.
    In dem Moment, wo der Killer zustoßen wollte, läutete das Telefon. Vermutlich brauchte wieder ein Patient Fabares’ Hilfe. Der Arzt öffnete die Augen.
    Das Entsetzen sprang ihn an wie eine reißende Bestie.
    Er wollte sich zur Seite werfen und fliehen. Doch seine Reaktion kam zu spät. Viel zu spät…
    ***
    Es gibt sie überall, auf der ganzen Welt sind sie zu Hause, diese Speichellecker der Hölle. Alles Böse heißen sie gut, und sie beten den Teufel an, verehren ihn wie einen Gott. Zu dieser Sorte gehörte auch Warren Chamberlain, dessen salbungsvolles Getue ebenso falsch war wie seine Zähne. Ein schlanker, 50jähriger Mann mit ausgeprägten Wangenknochen und energischem Kinn. Er trug einen sorgfältig gestutzten Oberlippenbart und stets korrekt geschnittene Anzüge mit rasiermesserscharfen Bügelfalten.
    Schwarz schien seine Lieblingsfarbe zu sein. Er schien permanent Trauer zu tragen. Das war nicht ungewöhnlich bei einem Bestattungsunternehmer, der ständig mit dem Seelenschmerz seiner Mitmenschen konfrontiert ist.
    Er machte die professionelle Trauer zu seinem Lebensinhalt. Niemand

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