1561 - Der Überfall
mit. Dort sehen wir weiter. Es ist durchaus möglich, daß wir eine Woche oder länger wegbleiben. Ich halte es für zu riskant, die BASIS die ganze Zeit über an ein- und derselben Position zu lassen. Der Ortungsschutz der Sonne ist keine Garantie dafür, daß der Feind euch nicht doch findet."
„Ganz sicher nicht", bekräftigte der Kosmonaut. „Gorukule ist erneut an Bord der BASIS. Er gibt sich zwar als Freund aus, aber wir können nicht sicher sein, ob er nicht doch dem Feind unsere Position mitteilt."
„Der Prizappa ist wieder da!" rief Rhodan alarmiert. „Du darfst ihm auf keinen Fall vertrauen."
„Er ist bestimmt ein Spion des Feindes", warf Ler-O-San ein. „Ich warne mit allem Nachdruck vor ihm. Alle Prizappa sind falsch und verschlagen. Sie kennen keine Freunde. Ihre Treue und Ergebenheit gehören dem Bewahrer, dessen bevorzugte Vasallen sie sind. Perry, Sato und ich haben erst vor kurzem davon erfahren, wie sie das Schiff harmloser Außergalaktischer zu einem Black Hole lotsten und die Besatzung niedermetzeln ließen."
„Was!" schrie Nyman. „Ich werde diesen Frosch mit eigenen Händen ohne Raumanzug aus dem Schiff stoßen!"
„Das wäre barbarisch!" entsetzte sich Ler-O-San. „Es wäre kaum barbarischer, als ein Intelligenzwesen auf einer Höllenwelt in einer kleinen Energiesphäre auszusetzen, die nach kurzer Zeit zusammenbricht", konterte Perry Rhodan, darauf anspielend, daß Ler-O-San genau das mit Stalker getan hatte. „Stalker geschah es recht", gab der Kontide mit schriller Stimme zurück. „Er hatte die GUUR-E-RAHK zuerst unter erlogenen Vorwänden durch die Galaxis Hangay gehetzt und sie danach in die Milchstraße zurückdirigiert, um sich in einem Geheimdepot Ausrüstung und wichtige Unterlagen zu verschaffen. In Wirklichkeit hat er jedoch versucht, mein Schiff in seine Gewalt zu bringen und mich dazu zu zwingen, nach Estartu zu fliegen. Mein Stellvertreter und ich durchschauten ihn jedoch und sorgten dafür, daß sein Plan fehlschlug.
Das allein hätte uns aber nicht dazu bewogen, ihn zum Tode zu verurteilen. Es war etwas anderes. Xeq-U-Cin und ich hatten nämlich Anhaltspunkte dafür gefunden, daß der Pteru-Klon wichtige Informationen über den Bewahrer besitzt. Wir vermuteten sogar, daß er etwas über dessen Identität und Motive erfahren hatte. Hätte er uns das alles verraten, wäre er begnadigt worden. Doch er wollte sein Wissen nicht einmal um den Preis seines Lebens weitergeben. Damit hatte er sein eigenes Todesurteil gesprochen. Das mußt du einsehen, Perry."
Rhodan erwiderte nichts darauf. Er saß stocksteif vor dem Hyperkom. Die Mitteilungen des Kontiden hatten ihn wie ein Blitzschlag getroffen. „Was hat er?" wandte sich Ler-O-San schließlich an Sato Ambush. „Das fragst du noch!" gab der Pararealist zornig zurück. „Deine Eröffnungen müssen Perry und natürlich auch mich das Schlimmste für die ROBIN und ihre Besatzung, die mit Stalker nach Estartu unterwegs sind, befürchten lassen. Wir können gar nicht daran zweifeln, daß der verdammte Klon auch die ROBIN in seine Gewalt zu bringen versucht. Wer weiß, was dabei alles passiert. Und du erzählst das hier und jetzt so beiläufig, als dachtest du, Stalker habe sich inzwischen in einen Heiligen verwandelt. Warum hast du uns nicht schon vor dem Aufbruch der ROBIN informiert?"
„Ihr hättet den Start der ROBIN wahrscheinlich verhindert", erklärte der Kontide seelenruhig. „Oder ihr hättet den Pteru-Klon nicht mitfliegen lassen. Beides wäre aber nicht in eurem Langzeit-Interesse gewesen, denn ihr müßt in der Mächtigkeitsballung Estartu nach Hinweisen auf die Ursachen von ES’ irrationalem Verhalten suchen - und ihr braucht dabei Stalker, weil er sich dort am besten auskennt und alle möglichen Verbindungen hat, ohne die eure Nachforschungen sinnlos wären."
„Und deswegen habt ihr euch angemaßt, für uns zu denken und zu entscheiden!" empörte sich Ambush. „Das ist ungeheuerlich!"
„Es ist geschehen", sagte Perry Rhodan mit spröder Stimme. „Wir werden darüber ein ernstes Gespräch führen müssen, wenn die Zeit gekommen ist. Jetzt haben wir keine Zeit dafür." Er wandte sich wieder dem Holo Harold Nymans zu. „Du wirst deine Ankündigung natürlich nicht wahr machen!" befahl er im Ton einer sachlichen Feststellung. „Statt dessen wirst du den Prizappa als Geisel nehmen und unter Arrest stellen!"
„Ich bitte ums Wort!" rief Ler-O-San und sagte, ohne eine Antwort abzuwarten: „Auch ich
Weitere Kostenlose Bücher