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1561 - Der Überfall

Titel: 1561 - Der Überfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der seine Waffen verborgen in der Galauniform trug, die er angelegt hatte, um dem Prizappa den Eindruck zu vermitteln, er würde auf der BASIS als ranghoher Ehrengast der Galaktiker betrachtet. Zwei Mitglieder des Sicherheitskommandos schritten schräg hinter Gorukule. Auch sie trugen Galauniformen, wenn auch nicht so elegante wie ihr Chef.
    Allerdings ging der Prizappa nicht zu Fuß, sondern benutzte wie üblich einen thronartigen Kommandositz, dessen integriertes Gravo-Pak ihn wie einen Gleiter schweben ließ.
    Nyman salutierte lässig und musterte dabei unauffällig den Körperbau des Vermittlers. Der Kopf hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem eines Frosches von Menschengröße, während der übrige Körper mitsamt den Extremitäten mehr an einen Topsider erinnerte. Alle diese Vergleiche hinkten allerdings gewaltig, da die Prizappa sich nicht etwa aus einer Kreuzung zwischen Riesenfrosch und Topsider entwickelt hatten, sondern das Produkt einer völlig unabhängigen Entwicklung darstellten. „Was kann ich für dich tun, Vermittler?" fragte Nyman mit all der vorgetäuschten Ehrerbietung, zu der er sich sich durchzuringen vermochte. „Nicht sehr viel und dennoch viel", antwortete Gorukule mit seiner schrillen, für menschliche Ohren unangenehm klingenden Stimme. „Wie ich sehe, befindet euer Schiff sich beim Schwarzen Loch namens Alingujin. Ist das richtig, Kommandant?"
    Er sprach akzentfreies Interkosmo, aber das wußten die Galaktiker ja schon von der ersten Begegnung her. „Es ist richtig", bejahte Nyman. „Wir sind hier in Warteposition gegangen."
    „Worauf wartet ihr?" fragte der Prizappa. „Auf neue Befehle unseres Expeditionsleiters", erklärte Nyman. „Ich hoffe, du bist zu deiner Zufriedenheit untergebracht und wirst deiner hohen Stellung entsprechend behandelt."
    „Darüber kann ich nicht klagen", sagte Gorukule. „Doch darum geht es mir gar nicht. Ich bin zu euch gekommen, weil ich euch helfen will. Bisher habt ihr mir keine Gelegenheit dazu gegeben. Dabei wäre alles so einfach. Ich könnte euch gefahrlos zum Palast der Begradigung bringen und euch dort eine Aufenthaltserlaubnis für Truillau verschaffen. Solange ihr die nicht besitzt, wird es immer wieder zu Mißverständnissen mit den Besatzungen unserer Raumschiffe und zu gefährlichen Zwischenfallen kommen."
    „Wir werden niemanden angreifen", erwiderte Harold Nyman. „Und gegen eventuelle Angriffe anderer Schiffe kann sich unsere BASIS durchaus schützen."
    Gorukule hob die Arme und ließ sie wieder sinken. „Davon bin ich überzeugt", gab er zurück und rollte mit den hervorquellenden Froschaugen. „Aber das kann doch nicht der Sinn eures Besuchs von Truillau sein. Auf diese Weise lernt ihr die Sehenswürdigkeiten dieser Galaxis niemals kennen. Dabei gibt es soviel Wunderbares kennenzulernen. Allein meine Heimatwelt Prizza wäre die weite Reise von eurer Galaxis wert. Sie ist die Perle unter allen Planeten Truillaus."
    „Ich glaube dir", erwiderte Nyman. „Es geht eben nichts über die Schönheiten der Natur."
    „Es muß herrlich sein, wenn der Abendwind in den Schilfwäldern der Seen und Tümpel rauscht und die Einheimischen ihre Gesänge anstimmen!" schwärmte Lugia Scinagra mit boshaftem Lächeln in den Augenwinkeln. „Natürlich gibt es auf Prizza noch relativ unberührte Seen und Tümpel", erklärte Gorukule und blickte die Zweite Kommandantin aus seinen goldfarbenen Augen an. „Aber unsere technischen Errungenschaften sind weitaus bedeutsamer. So besitzen wir beispielsweise ein planetenumspannendes Transmitternetz, völlig autarke kugelförmige Städte in den Meeren, eine perfekte Wettersteuerung, syntrongesteuerte Industriesatelliten und viele Raumhäfen, auf denen unablässig Handels- und Operationsschiffe starten und landen.
    Unsere Zivilisation ist die am höchsten entwickelte innerhalb von Truillau."
    „Der Bewahrer ist anscheinend sehr großzügig zu seinem favorisierten Volk", meinte Lugia ironisch. „Er hat uns gefördert, das stimmt", gab der Prizappa zu. „Aber doch nur, weil wir Prizappa dazu berufen sind, sein Erbe in Truillau anzutreten."
    „Ich hörte schon viel von Berufenen", warf Michail Kalita sarkastisch ein. „Sie stiegen steil empor und fielen dann genauso steil herab - und meistens noch tiefer. So geschehen mit den Favoriten von ES und denen der Kosmokraten. Ihr Prizappa glaubt also fest daran, dereinst als Erben des Universums dazustehen?"
    „Nicht daran", widersprach Gorukule, der anscheinend

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