Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
als harmlos herausstellen, doch wie der junge Pfleger abgeschleppt worden war, das hatten er und Amanda sich auf keinen Fall eingebildet. Das war schon mehr als ungewöhnlich gewesen.
    Vampire!
    Ihm ging der Begriff nicht aus dem Kopf, sodass es fast zu einem Albträum am Tage wurde.
    Je mehr Zeit verstrich, umso öfter blickte er auf seine Uhr. Aber er konnte die Zeit nicht beschleunigen, und Harry Stahl hatte auch keinen genauen Zeitpunkt seines Eintreffens angegeben.
    Aber er kam, denn Walter sah den silbergrauen Opel Signum durch die Einfahrt des Parkplatzes rollen. Schon in diesem Moment fiel ihm ein Stein vom Herzen.
    Jetzt wusste er, dass es endlich voranging, und er war inzwischen sicher, dass Harry Stahl ihn ernst nahm.
    Nicht mal eine Minute später sah er den ehemaligen Kollegen auf die gläserne Eingangstür zukommen, die dann zur Seite schwang.
    Er hatte Stahl seit einigen Jahren nicht mehr gesehen und fand, dass er sich kaum verändert hatte. Vielleicht war sein Haar ein wenig grauer geworden, das war aber auch alles.
    Harry brauchte sich nicht lange suchend umzuschauen, denn Walter Quirin winkte ihm zu und stand zugleich auf.
    »Na, das ist aber eine Freude, einen alten Kollegen zu sehen«, begrüßte er Walter.
    Quirin glaubte ihm das sogar, denn Stahl machte nicht den Eindruck, als wollte er ihm etwas vorspielen. Beide gaben sich die Hand. »Wir können hier bleiben oder auch etwas trinken gehen«, schlug Quirin vor.
    »Dagegen habe ich nichts einzuwenden.«
    »Gut. Draußen ist es noch etwas kühl. Wir haben hier eine nette Cafeteria. Darf ich vorgehen?«
    »Gern.«
    Die beiden Männer gingen an den Aufzügen vorbei und betraten durch eine weitere Glastür die Cafeteria.
    Bis auf zwei Frauen war der Raum leer. Eine Bedienung putzte Gläser.
    Die Männer setzten sich an einen Tisch, von dem aus sie nach draußen schauen konnten.
    Alles war so friedlich. Einige Gäste aus der Residenz hielten sich im Freien auf und genossen die Sonnenstrahlen, auch wenn noch ein recht kühler Wind wehte.
    Beide entschieden sich für Wasser, das ein junges Mädchen mit einem Lächeln servierte.
    Harry, der eine blaue Wildlederjacke zur etwas helleren Tuchhose trug, schaute sich um.
    »Und? Wie fühlt man sich hier?«
    »Ich kann nicht klagen. Es ist hier angenehm zu wohnen. Meine Frau und ich haben nicht mehr die ganze Arbeit mit dem Haus. Der Garten war doch etwas zu groß für mich geworden. Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem man Kompromisse machen muss.«
    »Ja, da sagen Sie was.«
    »Bisher ist alles ruhig gewesen, aber dann passierte das, was ich Ihnen schon berichtet habe.«
    Harry nickte und trank zugleich.
    »Ich weiß, Herr Quirin. Und Sie waren wie vor den Kopf geschlagen.«
    »Ich wollte es nicht glauben, Herr Stahl. Und meine Frau auch nicht. Das hat uns getroffen wie Hammerschläge, und deshalb haben ich Sie auch angerufen.«
    »Und ich habe schon darauf reagiert.«
    Quirins Kopf ruckte vor. »Interessant. Und was haben Sie getan, bitte schön?«
    »Zunächst mal habe ich Ihnen geglaubt, Herr Quirin.«
    Walter lachte und nickte. »Was nicht jeder getan hätte.«
    »So ist es. Und es ist nicht nur beim Glauben geblieben. Ich habe einen Freund in London angerufen, der eigentlich heute hier eintreffen müsste. Er wird bis Basel fliegen und sich dort einen Leihwagen nehmen.«
    »Hört sich gut an.«
    Harry lachte. »Das ist es auch. Der Mann heißt John Sinclair, und er ist wirklich ein Spezialist, wenn es darum geht, Geschöpfe der Finsternis zu jagen.«
    »Oh, wie Sie das aussprechen.«
    Harry hob die Schultern. »Es ist die Wahrheit, und die sollte man nicht unter den Tisch kehren.«
    »Gut. So sehr ich darauf setze, dass wir etwas erreichen, aber ich weiß nicht, wie wir das anstellen sollen. Wenn Ihr Freund aus London tatsächlich kommt, stehen wir mit leeren Händen da. Wir haben nichts anderes als meine Aussage. Dieser Boris, der gebissen wurde, ist verschwunden und noch nicht wieder aufgetaucht. Ich befürchte das Schlimmste.«
    Harry nickte. »Ich ebenfalls. Ich will Ihnen auch sagen, warum das so ist. Wenn Sie mit Ihrer Beobachtung tatsächlich recht behalten sollten, dann sehe ich ziemliche Probleme auf uns zukommen. Sie müssen davon ausgehen, dass ein Vampir Blut braucht. Das wird er sich suchen, das wird er auch finden, und so ist er leider in der Lage, eine Kettenreaktion auszulösen, weil jeder, dem er das Blut aussaugt, ebenfalls zu einem Vampir wird und seinerseits auf Nahrungssuche

Weitere Kostenlose Bücher