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1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geht.«
    Walter Quirin nickte und verzog die Lippen. »Das habe ich mir schon gedacht. Ich habe zwar nie an diese Monster geglaubt, aber ich habe genug Vampirfilme gesehen und früher auch manche Geschichten gelesen, in denen Vampire eine Hauptrolle spielten. Deshalb habe ich kein gutes Gefühl.«
    »Klar. Aber Sie haben gesehen, wohin dieser Boris nach dem Biss gebracht wurde?«
    Quirin schüttelte den Kopf. »Nein. Beide tauchten in der Nacht unter.« Er lehnte sich zurück und lachte. »Ich kann Ihnen sagen, dass es in dieser Gegend zahlreiche Verstecke gibt, wo sich Vampire monatelang aufhalten können, ohne entdeckt zu werden. Es gibt noch genügend einsam gelegene Bauernhöfe, die auch bewirtschaftet sind.«
    »Das steht leider zu befürchten.« Harry strich über sein dunkles Haar mit den grauen Strähnen, die seine Partnerin Dagmar Hansen so interessant fand.
    »Von anderer Seite habe ich noch nichts gehört. Hier sieht es zwar aus wie am Ende der Welt, aber ein gewisser Flurfunk ist auch hier vorhanden, das können Sie mir glauben. Wenn schon mal etwas Ähnliches geschehen wäre, hätte es bestimmt die Runde gemacht.«
    »Klar, das denke ich mir.«
    Quirin setzte das Wasserglas ab. Sein sonnenbraunes Gesicht zeigte eine gewisse Besorgnis. »Und was haben Sie sich vorgestellt, wie es weitergeht?«
    Harry lächelte. »Da höre ich den ehemaligen Polizisten sprechen. Herumsitzen ist nichts für uns.«
    »Genau.«
    »Nur bleibt uns leider nichts anderes übrig. Vorläufig, meine ich. Wir müssen abwarten.«
    »Bis Ihr Kollege aus London kommt?«
    »Das kann ich so nicht sagen. Es sei denn, wir haben Glück und erleben den Blutsauger live.«
    »Es ist eine Blutsaugerin.« Walter deutete durch das Fenster. »Wohl nicht am Tage bei Sonnenschein.«
    »Das ist richtig. Wir müssen wohl in der Nacht auf die Jagd nach ihnen gehen.«
    »Das wird meine Frau aber freuen.«
    »Wieso?«
    »Die wird mich nicht gehen lassen.«
    »Recht hat sie. Denken Sie daran, dass Sie in Pension sind.«
    »Stimmt. Nur hat diese Tatsache das alte Jagdfieber in mir nicht vernichten können.« Seine Augen leuchteten und er deutete auf seine Brust. »Das ist noch immer vorhanden.«
    »Kann ich verstehen.«
    Walter wechselte das Thema. »Wann schätzen Sie denn, dass Ihr Freund aus London hier eintreffen wird?«
    »Ich weiß nicht, ob die Maschine pünktlich gewesen ist. Sonst müsste er spätestens in drei Stunden hier sein.«
    »Das ist gut. Und was tun wir inzwischen?«
    »Sie könnten mir schon mal eine Beschreibung der Person geben, die diesen Boris gebissen hat.«
    »Au, das ist schlecht.«
    »Warum?«
    »Es war einfach zu dunkel, auch wenn die beiden unter einer Laterne gestanden haben. Ich konnte nur die Umrisse sehen, aber ich weiß, dass es eine Frau mit blonden Haaren gewesen ist. Nicht platinblond oder weizengelb, aber auch nicht zu dunkel.«
    »Und an jemanden vom Personal hier aus dem Heim haben Sie nicht gedacht?«
    »Nicht eine Sekunde, weil ich mir sicher war, dass die Blonde nicht hierher gehört.«
    »Dann ist es okay.«
    Beide tranken ihre Gläser leer.
    Walter Quirin lächelte. Er wirkte jetzt wesentlich entspannter als bei Harrys Ankunft. Er hatte das Gefühl, dass alles in Ordnung gehen würde.
    Stahl dachte nur kurz nach und sagte dann: »Ich hätte da eine Idee.«
    »Dann mal raus damit«, erwiderte Quirin.
    »Gehen wir mal davon aus, dass Boris tatsächlich zu einem Vampir geworden ist. Dann wird er in der Zwischenzeit aus seinem Zustand erwacht sein und einen gewaltigen Hunger verspüren.«
    »Mann, Sie sagen das so.« Walter schüttelte sich.
    »Ich will Ihnen nichts vormachen. Das ist so. Vampire sind zwar keine Menschen mehr, aber gewisse Verhaltensweisen behalten sie schon bei. Wer Hunger hat, der will sich sättigen. Und ich gehe davon aus, dass Boris sich seine Nahrung dort sucht, wo er sich am besten auskennt.«
    Quirins Augen weiteten sich. »Das wäre hier.«
    »Sie sagen es.«
    Der Pensionär stieß die Luft leicht pfeifend aus. »Hm, daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Das ist auch nicht mehr Ihre Sache.«
    »Trotzdem.«
    Harry räusperte sich. »Gut, Herr Quirin, worauf ich hinaus will, ist Folgendes: Wir sollten uns mal hier im Haus umschauen. Der Vampir braucht tagsüber ein Versteck, und das wird sich nicht draußen im Sonnenschein befinden.«
    »Sie denken an einen Keller oder dunklen Raum?«
    »Ja. Gibt es den hier?«
    Walter Quirin nickte. »Und ob es hier einen Keller gibt«, erwiderte er

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