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1564 - Wenn die Toten sprechen

1564 - Wenn die Toten sprechen

Titel: 1564 - Wenn die Toten sprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Privaträume der fünfzigjährigen Frau.
    Maria blieb unschlüssig stehen. Sollte sie nachschauen und somit in den privaten Bereich der Frau eindringen? Oder sollte sie noch warten?
    Etwas kroch wie eiskalte Finger über ihren Rücken. Auf dem Friedhof hatte sie die Stimmen der Toten gehört. Hier vernahm sie nichts. Es war und blieb eine unheimliche Stille.
    Nach etwa einer Minute hatte sie sich entschlossen. Was hier geschah, war nicht normal. So ging sie auf eine dunkelbraun lackierte Tür zu, die ihr am nächsten lag.
    Dahinter befand sich der Raum für die Konferenzen und kleinen Tagungen. Dort stand ein langer Tisch, um den Stühle gruppiert waren.
    Große Technik war nicht vorhanden, abgesehen von einem Projektor.
    Die Klinke war kalt, auf die Maria ihre Hand legte. Die Finger zitterten leicht, als sie die Tür öffnete und sich in den Raum hineinstahl. Sie rechnete damit, dass er leer war, nur irrte sie da.
    Es war jemand da.
    Edith Butler.
    Sie lag rücklings auf dem Tisch, und um sie herum breitete sich eine Blutlache aus…
    ***
    Maria stand auf der Schwelle, ohne sich zu rühren. Sie wünschte sich dieses schreckliche Bild weg, aber das gelang ihr nicht, denn es war die Realität.
    Was sie in den folgenden Sekunden tat, bekam sie nicht einmal richtig mit.
    Sie ging auf den Tisch zu und damit auf die Frau.
    Edith Butler trug noch ihr Nachthemd. Es war in der unteren Hälfte weiß.
    Der obere Teil war mit Blut beschmiert und einige Spritzer verteilten sich auf der Haut.
    Maria ging noch näher.
    Sie blieb erst dann stehen, als sie Ediths Gesicht dicht vor sich sah. Sie war durch einen Stich in die Brust getötet worden. Wahrscheinlich mit einem Messer oder einem Gegenstand, der dem ähnlich war.
    Maria vergoss keine Tränen. Alles in ihr war verkrampft. Sie glaubte, dass unsichtbare Hände ihr Herz umklammert hielten, aber sie sah noch etwas. Man hatte Edith auch ins Gesicht gestochen und an der Stirn eine Wunde hinterlassen. Das Blut war auch in die Augen geronnen.
    Wer hatte das getan? Welche Bestie hatte sich hier ausgetobt?
    Diese beiden Fragen beschäftigten sie, und sie sah sich nicht in der Lage, eine Antwort zu geben.
    Das konnte nur Edith!
    Auf dem Friedhof hatte sie die Stimmen der Toten gehört. Und jetzt wartete sie darauf, dass sich Edith Butler aus einer anderen Welt meldete. Nie hatte sie sich so stark darauf verlassen, dass die andere Seite etwas sagte.
    Maria schaute in das Gesicht. Sie schloss die Augen nicht, aber sie bemerkte, dass sich das Gesicht veränderte. Es verlor seine Form, es wurde bleich, und plötzlich hatte sie das Gefühl, von einem kalten Hauch getroffen zu werden.
    War das die andere Welt?
    Sie konnte noch normal denken, aber sie wusste, dass sie sich in einem Zwischenstadium befand. Auf dem Weg in das Reich, in das die Seelen der Menschen aufgenommen wurden.
    Obwohl auch die Tischkante von dem Blut der Toten bedeckt war, hielt sie sich daran fest. Ihre Beine waren von einer gewissen Schwäche erfasst worden, und sie wollte nicht nach hinten kippen und auf den harten Boden schlagen.
    »Edith, bitte…«
    Mehr brachte sie nicht hervor, und das kleine Wunder geschah.
    Edith meldete sich, wo immer sie jetzt auch sein mochte. Aber sie hörte eine Stimme. Auch wenn sie leise und neutral klang, ging sie dennoch davon aus, dass Edith Butler zu ihr sprach.
    »Der Satan - der Satan war da. Der Teufel ist ein Mensch. Er ist zu mir gekommen…«
    »Und weiter?«
    »Such ihn! Such den Teufel…«
    Das letzte Wort hatte sie nur noch mit einer sehr schwachen Stimme gesprochen, ein weiteres fügte sie nicht mehr hinzu, denn ihre Seele oder ihr Geist verschwand.
    Edith war endgültig gegangen, das war Maria jetzt klar. Und sie hatte eine schlimme Nachricht hinterlassen, mit der Maria zunächst nichts anfangen konnte.
    Es war zwar der Begriff Teufel gefallen, doch der war ihr nicht konkret genug. Der Teufel konnte vieles sein. Er konnte sich hinter vielem verstecken.
    Es gab ihn, auch wenn viele Menschen dem widersprachen, und er setzte immer wieder seine Zeichen, wie er es auch hier getan hatte.
    Edith war zwar getötet worden, doch wenn Maria länger darüber nachdachte, kam ihr etwas anderes in den Sinn. Sie war etwas Besonderes, und sie stand dabei nicht auf der Seite der Hölle. Ganz im Gegenteil. Sie wollte sich für das Gute einsetzen, wie sie es auch bei Lilian Portman getan hatte.
    Und genau das konnte dem Teufel nicht gefallen. Er wollte das Böse, das Chaos und das Grauen,

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