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1569 - Finale für Taurec

Titel: 1569 - Finale für Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mikroelemente eingebaut, die deine Fähigkeiten verstärken. Zur rascheren Fortbewegung besitzt du ein integriertes Antigravsystem. Setzte es ruhig mal ein."
    „Nein!" schrie Quartein gequält auf, und seine Stimme schien von mehreren Stellen seines Fladenkörpers gleichzeitig zu kommen. „Das bin nicht ich!"
    „In gewisser Weise stimmt das", gab Taurec zu. „Ich habe aus dem Genmaterial deines alten Körpers einen neuen geklont. Aber du bist immer noch du. Dein Äußeres ändert daran nichts."
    „Was hast du mit meinem Körper gemacht?" wollte Quartein wissen.
    Taurec zögerte einen Moment, bevor er sagte: „Besser, du erfährst von Anfang an die Wahrheit. Dein ausgedienter Körper wurde als Biomüll verwertet. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, daß es nicht klug ist, die Vorlage eines Klons am Leben zu erhalten. Das kann zu schlimmen psychischen Schäden führen."
    „Du hast mich getötet und an Stelle meines Originalkörpers diesem häßlichen Fladen den Vorrang gegeben!" schrie Quartein anklagend. „Du wirst mir noch dankbar sein", sagte Taurec nur dazu. „Komm, ich zeige dir, was aus der Stätte unseres Kräftemessens inzwischen geworden ist."
    Sie befanden sich in einem großen Labor, das vollrobotisch arbeitete und durch transparente Trennwände in unzählige Abteile unterteilt war. Als Taurec voranschritt, setzte sich auch Quartein in Bewegung.
    Aber er konnte es Taurec nicht gleichtun. Sein neuer Körper erlaubte ihm nur ein Wälzen und Rollen; dies zwar in jede gewünschte Richtung und mit beachtlicher Geschwindigkeit, aber das war kein Gehen!
    Quartein folgte Taurec ins Freie. Sie kamen aus einem bunkerartigen Gebäude ans Ufer eines großen Binnenmeers. Nahe der Küste waren Roboter damit beschäftigt, eine schwimmende Insel von imposanter Größe zu bauen. Die einzelnen Segmente entstanden wie durch Zauberei aus dem Nichts. „Formenergie", erklärte Taurec. „Es ist die rationellste Art des Schaffens. Eines Tages wird dieser Planet das Zentrum der Macht sein. Wie würdest du ihn taufen, Quartein?"
    „Wie käme ich dazu, deiner Welt einen Namen zu geben?" fragte Quartein irritiert. „Du bekommst diesen Vorzug, weil ich dich schätze, Quartein", sagte Taurec, und es klang ehrlich. „Ich möchte, daß wir Freunde sind - egal, wie sich die Dinge entwickeln und wie lange es dauert."
    Wenn du mein Freund sein willst - warum hast du mich dann getötet? wollte Quartein fragen, aber er tat es nicht. Die Freundschaft zu so einem mächtigen Wesen tröstete ihn ein wenig über den Verlust seines Körpers hinweg. Und - so übel war sein neuer Körper wirklich nicht. Er begann sich darin heimisch zu fühlen. „Es ehrt mich, dein Freund sein zu dürfen", sagte Quartein. „Wie willst du das Zentrum der Macht also nennen?"
    „Meliserad."
    „Klingt gut", sagte Taurec. „Welche Bedeutung hat dieser Name für dich?"
    „Es ist der Name des Ortes, an dem ich geboren wurde."
    Taurec nickte mit vagem Lächeln. „Sei’s drum. Der Planet soll Meliserad heißen. In einigen Jahren wirst du ihn nicht wiedererkennen, Quartein.
    Und wenn ich meinen großen kosmischen Plan verwirklicht habe und heimkehren darf, dann mache ich Meliserad deinem Volk zum Geschenk."
    „Warum tust du das alles, Taurec?" Es geschah zum erstenmal, daß Quartein seinen Meister, der ihm die Freundschaft angeboten hatte, beim Namen zu nennen wagte. „Ich könnte irgendeine fadenscheinige Erklärung abgeben, die dir genügen würde", antwortete Taurec. „Aber das will ich nicht. Ich möchte, daß unsere Freundschaft auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Ich möchte die Dinge beim Namen nennen. Aber ich fürchte, daß du noch nicht soweit bist, die Zusammenhänge begreifen zu können, Quartein."
    „Versuche es wenigstens!" verlangte Quartein. „Ich gehöre einem mächtigen Geschlecht an - wir sind Göttern gleich", erklärte Taurec langsam, so als überlege er sich jedes seiner Worte eingehend, um sich für Quartein verständlich auszudrücken. „Aber ich habe etwas getan, was man unter meinesgleichen als Verfehlung sieht, und darum wurde ich verbannt.
    Wie ich vor dir stehe, in diesem Körper, bin ich nicht einmal soviel wie du. Ich habe bloß einen Projektionskörper. Er ist Schein und Trug. Ich kann ihn wechseln wie die Sterblichen ihre Kleidung. Das ist meine Strafe.
    Ich meine jedoch, daß ich mich wieder rehabilitiert habe. Doch verweigerte man mir den Lohn für meine gute Tat. Nun muß ich mir auf Umwegen holen, was mir zusteht.

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