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1569 - Finale für Taurec

Titel: 1569 - Finale für Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß er damit in einer noch offenen Wunde bohrte. „Srimavos Tod war ein schwerer Verlust für mich. Ich hoffe nur, daß ich sie ersetzen kann."
    Eines war jedoch offenkundig: Truillau war zu klein für zwei so mächtige Persönlichkeiten wie Taurec und Assu-Letel. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis der schwelende Konflikt zum Ausbruch kommen mußte.
    Aber, wie gesagt, diese unselige Koalition wurde 700 Jahre künstlich aufrechterhalten
     
    8.
     
    Taurec behütete Gesil wie einen Schatz.
    Er hatte sie in einer der Gen-Fabriken auf Meliserad untergebracht und diese zu einer uneinnehmbaren Festung ausgebaut. Niemand durfte auch nur in die Nähe dieser Anlagen kommen oder sie gar betreten - und schon gar nicht Assu-Letel.
    Taurec rührte sich von Meliserad nicht mehr fort, und er verbrachte die meiste Zeit bei Gesil.
    Quartein, der erkannte, wie sehr sein Meister an dieser Frau hing, sprach Taurec nie zu diesem Thema an. Um so überraschter war er, als Taurec sich Ende 448 von sich aus an ihn wandte.
    Taurec erschien unvermittelt im Zentrum der Macht und begleitete Quartein auf seinem Spaziergang durch den exotischen Garten. „Fühlst du dich noch als Soldat, Quartein?" eröffnete Taurec das Gespräch. „Inzwischen sehe ich mich mehr als Stratege", sagte Quartein und spielte damit auf die Aufgaben an, mit der ihn Taurec betraut hatte. Taurec hatte ihn um nicht weniger gebeten, als Pläne für eine strukturierte militärische Vernetzung von ganz Truillau unter Einbeziehung aller raumfahrenden Völker zu entwerfen. „Kann sich ein Stratege eigentlich ein Gefühlsleben erlauben?" fragte Taurec wieder. „Wenn du meinst, ob er es sich leisten kann, eigene Gefühle auszuleben, dann lautet die Antwort nein", antwortete Quartein diplomatisch. „Wenn es aber darum geht, sich in die Psyche anderer zu versetzen, dann kann und muß er sich den Luxus von Emotionen leisten dürfen."
    „Was hältst du von meiner Beziehung zu Gesil?"
    „Sie bedeutet dir offenbar sehr viel."
    „Sie ist mein Leben - meine Zukunft", erklärte Taurec ohne Pathos; er wollte offenbar, daß Quartein diese Aussage als nüchterne Analyse wertete. Taurec fuhr fort: „Gesil ist Teil einer Entität, mit der ich vor langer Zeit - auf Kosmokratenebene, versteht sich - sehr intim war. Srimavo wäre auch ein Teil von dieser Entität gewesen."
    „Dazu kann ich nichts sagen", meinte Quartein bedauernd.
    Taurec klopfte ihm begütigend auf den Lederpanzer, und Quartein verspürte dabei ein eigenartiges Glücksgefühl. „Darüber wollte ich deine Meinung gar nicht einholen, Quartein", sagte Taurec. „Ich wollte lediglich andeuten, daß ich Srimavo werde ersetzen müssen. Komm mit mir, Quartein.".
    Taurec führte den Stammvater der genormten Truillauer, von denen es inzwischen Tausende gab, zu jener Gen-Fabrik, in der Gesil untergebracht war. Quartein war sich des Vorzugs, das erste und einzige Wesen zu sein, das Taurec in diese ihm heiligen Hallen einließ, vollauf bewußt. - Quartein spürte ein leises Unbehagen, als er diesen für ihn so unheimlichen Ort betrat. Er hatte sich geschworen, nie eine der Stätten zu betreten, in denen er geklont worden war. Aber das verriet er Taurec nicht und wollte es ihm auch nicht zeigen. Denn solche Gefühle waren von jener Art, die er sich als Stratege von Truillau eigentlich nicht leisten durfte.
    Aber als er dann in den Bereich kam, in dem Taurec Gesil untergebracht hatte, verlor dieser Ort alle Schrecken für ihn. Und Quartein erkannte, daß es die Anwesenheit dieser Frau war, die eine eigene Wärme ausstrahlte und in dieser Schreckenskammer eine Atmosphäre von Leben und Geborgenheit schaffte.
    Die humanoide Frau lag in einem Tank aus Formenergie und wurde in künstlichem, traumlosem Tiefschlaf gehalten. Die Instrumente wiesen jedoch aus, daß ihre Körperfunktionen - wie im Wachzustand abliefen, ihre Temperatur entsprach der Norm, geradeso, als sei sie voll aktiv. „Sie ist für die Begriffe ihrer Artgenossen vermutlich sehr schön", stellte Quartein fest. „Für mich zählen mehr ihre inneren Werte", sagte Taurec. „Sie war für mich eigentlich bereits gestorben. Aber jetzt ist sie wieder zum Inbegriff kosmokratischen Lebens geworden. Ich wünschte, ich könnte ihr von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten."
    „Was hindert dich daran?"
    „Es ist zuviel geschehen, was unsere Wege auseinandergeführt hat, als daß ich es wagte, mich ihr anzuvertrauen", sagte Taurec; es war für Quartein immer wieder

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