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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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fauchten beide wie aus einem Mund.
    Der Junge neigte den Kopf in Matts Richtung. »Ich spüre, dass du noch nicht so weit bist, uns alles zu offenbaren, Maddrax. Du bist dir selbst nicht sicher, was die Wahrheit ist und welche Folgen sie haben wird. Deshalb schlage ich vor, wir fahren nach Utopia und du siehst dir in Ruhe die Grotte des Strahls und die Anlagen der Alten dort an. Dann erst entscheidest du, was du uns sagen willst.«
    »Das ist…«, begann Chandra, verstummte aber gleich wieder, als Windtänzer seinen Arm und Zeigefinger nach ihr ausstreckte.
    »Und du fährst dorthin, weil du unsere Gefangene bist. Du hast gar keine andere Wahl.« Er legte eine kurze Pause ein.
    »Wir machen es so, wie Aquarius vorgeschlagen hat.«
    Chandras Augen verengten sich, über ihren hoch stehenden Wangenknochen pulsierte die Kaumuskulatur. Der Zorn verwandelte ihr ebenmäßiges Puppengesicht in das einer anziehenden Frau. Matt Drax registrierte es verwundert. Statt ihrer Wut freien Lauf zu lassen, sog sie die Luft geräuschvoll durch die Nase ein und drehte sich wieder zu Drax um. »Wenn Sie tatsächlich die Schriftzeichen der Alten drauf haben, dann müssten Sie eigentlich auch die Anzeigen auf der Instrumentenkonsole dort oben lesen können.« Sie deutete zum Steuerpult hinauf.
    »Dort gibt es die gleichen Schriftzeichen wie in der unterirdischen Stadt?« Der Mann aus der Vergangenheit sprang auf. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Was dachten Sie denn? Die Instrumentenkonsole, diese Transportzelle, die ganze Bahnanlage wurden von denselben Intelligenzen erbaut!«
    Zusammen mit Chandra und Schwarzstein stieg Matt zum Steuerpult hinauf. Sie beugten sich über Leuchten, Sichtfelder und Schriftzüge.
    »Tatsächlich! Die gleichen Zeichen wie in der Kuppelhalle!«
    Drax deutete auf eine Inschrift. »Das hier bedeutet ›Geschwindigkeit‹! Leider wird eine Maßeinheit angezeigt, die ich nicht umrechnen kann.« Er sah sich weiter um. »Aber hier… das heißt so viel wie ›Übersicht‹!« Er drückte drei Knöpfe, woraufhin ein Sichtfeld aufflammte, das sich zuvor unsichtbar in die Oberfläche der Konsole eingefügt hatte. Ein Astschema wurde dargestellt.
    Chandra sog überrascht die Luft ein. »Das sieht aus wie ein Streckenetz! Bei den Monden – es scheint den gesamten Planeten zu durchziehen!«
    Matthew nickte. »Aber nur die Linie, auf der wir uns bewegen, ist blau dargestellt, sehen Sie? Alle anderen sind dunkelgrün und damit laut des Indexes inaktiv…!«
    Vielleicht staunte er selbst am meisten über seine Fähigkeit – fast mühelos konnte er die Zeichen und Zahlen lesen! Er wusste genau, wem er dieses Wissen zu verdanken hatte, dennoch kam es ihm vor, als wäre ein kleiner Magier in seinem Kopf erwacht.
    »Der gelbe Punkt dort sind wir! Wir haben schon mehr als zwei Drittel der Gesamtstrecke zurückgelegt.«
    Links und rechts des metallic-silbernen Sichtfeldes identifizierte er Zielwahltasten, eine Anzeige für die rasch schrumpfende Entfernung zur Zielstation, ein Tastfeld, um irgendwelche Video- oder Funkmodule zu aktivieren und ein weiteres für die Geschwindigkeitsregulierung und -kontrolle.
    Er versuchte die Ziffern zu interpretieren; das dauerte, aber es gelang: Die Transportzelle glitt mit gerade mal sechzehn Prozent ihres Geschwindigkeitspotentials dahin! Der Mann von der Erde machte sich klar, dass sie sich durch ein Vakuum bewegte, also keinen Luftwiderstand zu überwinden hatte.
    Wenn er Chandra richtig verstanden hatte, auch keine Materialreibung, denn die elliptische Zelle fuhr nicht auf oder unter Schienen, sondern wurde durch eine Art Magnetfeld getragen, sodass sie an keiner Stelle mit den Wänden in Berührung kam.
    »Unglaublich, einfach unglaublich«, flüsterte Chandra. »Sie können die Zeichen entziffern, ich fasse es nicht! Unsere besten Sprachforscher haben sich daran die Zähne ausgebissen.«
    »Ich begreife es ja selbst kaum.« Drax hob den Blick – die Frau aus Elysium und die drei Männer aus dem Wald sahen ihn an. Aquarius skeptisch, Schwarzstein neugierig, Windtänzer ausdruckslos, und Chandra halb bewundernd, halb zweifelnd.
    Plötzlich schien der Erdmann interessant und mehr als nur ein grobschlächtiger Barbar für sie zu sein. Das amüsierte Matt Drax direkt ein wenig.
    »Was war das für ein Mann, der Ihnen das beigebracht hat? Reden Sie endlich, Maddrax!«
    Im Überschwang der Gefühle war Matt bereit, ein weiteres Puzzlestück seiner These, die für ihn mehr und mehr zur

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