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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Suche nicht zu Ende. Danach würde der Ex-Dämon sich nach unten vortasten, und ich würde mich nach oben begeben, weil doppelt genäht bekanntlich besser hält.
    Man hätte meinen können, wir jagten unsichtbaren Phantomen nach. Nirgendwo entdeckten wir eine Spur, und unsere kleinen Feinde tappten auch in keine von Mr. Silvers Fallen.
    Es wurde Abend, und Ginny sagte, ihr würde bald die Decke auf den Kopf fallen. »Ich muß raus«, seufzte sie.
    »Wohin?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Einfach raus«, antwortete das Mädchen. »Ein bißchen die Beine vertreten, irgendwo etwas trinken. Wir könnten alle zusammen…«
    »Dazu sind wir nicht hier«, erwiderte Mr. Silver.
    »Ich gehe mit dir, Kleines«, sagte Velda.
    »Aber bleibt nicht zu lange fort«, bat sich Rip Hunnicutt aus.
    Mutter und Tochter verließen das Haus - und für uns begann ein langes, nervenzermürbendes Warten. Die Suche hatte nichts ergeben, Mr. Silvers Fallen waren noch unberührt, und ich setzte große Hoffnungen in Jenny. Wir hatten die meisten Türen für die Katze offengelassen, damit sie sich im ganzen Haus umsehen konnte. Vielleicht hatte sie mehr Glück als wir.
    Ich wünschte es ihr.
    Und uns.
    ***
    »Wir werden zwei Dinge tun«, sagte Dwight Yulin zu seinem Diener. »Eine Stromfalle bauen und in der Küche sämtliche Lebensmittel vergiften.«
    »Es ist gefährlich, sich frei im Haus zu bewegen, Herr!« gab Zacko zu bedenken. »Die Katze kann überall auftauchen.« Er war kurz draußen gewesen und hatte sich umgesehen. »Vor allem in der Küche hält sich das Tier gern auf.«
    »Wir werden auch die Katze vergiften!« entschied der Alchimist. »Sie wird vor aller Augen eingehen, und keiner wird ihr helfen können. Besorge Draht für die Falle!«
    »Ja, Herr.«
    »Du weißt, wo du welchen findest?«
    »Ja, Herr«, antwortete der Bucklige und verließ den alten Eichenschrank. Mißtrauisch blickte er sich um. Katzen sind verdammt schnell und bewegen sich lautlos auf ihren Samtpfoten. Wenn Zacko das Tier zu spät sah, war er verloren. Er zog seinen kleinen Dolch aus dem Gürtel.
    Der Bucklige wußte, daß Mr. Silver magische Fallen ausgelegt hatte. Er hatte dem Ex-Dämon dabei zugesehen, aber ihm war nicht bekannt, wo sich die Fallen im Erdgeschoß oder im Keller befanden. Nur über die Fallen in dieser Etage wußte er Bescheid. Er wich ihnen geschickt aus und verschwand in einem begehbaren Schrank. Ein Werkzeugkasten aus blau lackiertem Blech war Zackos Ziel. Bevor er ihn öffnete, kehrte er zur Tür zurück und schaute auf den Flur hinaus.
    Zum Glück für ihn trieb sich Jenny woanders herum.
    Er klappte den Werkzeugkasten auf.
    Ein Luftzug ging durch das Haus und drückte gegen die Tür des begehbaren Schrankes. Sie bewegte sich und wäre zugefallen, wenn es der Bucklige nicht geistesgegenwärtig verhindert hätte.
    Er warf sich gegen die Tür und drückte sie so weit auf, daß sie nicht mehr zufallen konnte. Wenn er nicht so schnell reagiert hätte, wäre er jetzt gefangen gewesen.
    Abermals begab er sich zum Werkzeugkasten. Zangen, Schrauben, Klemmen… Er nahm ein aufgerolltes Stück Draht heraus, klappte den Werkzeugkasten zu und verließ mit dem Diebesgut den begehbaren Schrank.
    Plötzlich traf ihn ein Schlag, der ihn gegen die Wand warf.
    Jenny! durchzuckte es ihn.
    Die Katze hatte ihn entdeckt!
    ***
    Mr. Silver betrat den Living-room und gesellte sich zu uns. Er hatte seine Fallen kontrolliert. Wenn sich ein Mini-Mann darin gefangen hätte, hätte der Ex-Dämon sofort Alarm geschlagen, doch er zuckte nur mit den Achseln und brummte: »Nichts. Und wo Jenny ist, weiß ich auch nicht.«
    »Sie kann nicht raus«, bemerkte Hip Hunnicutt, »wird wohl irgendwo auf der Lauer liegen.«
    »Unter Umständen erwischt sie einen der Kleinen früher als wir«, sagte ich.
    Ich hatte mich mit dem Schriftsteller über seine Arbeit unterhalten. Durch meine Freundin hatte ich Einblick in diesen nicht alltäglichen Beruf, der sehr einsam sein kann. Rip war dankbar, mit jemandem über seine Probleme reden zu können, der ihn verstand. Wieso er so erfolgreich war, wußte er nicht. »Ich schreibe einfach drauflos«, hatte er gesagt, »schreibe meine Bücher so, wie ich sie selbst gern lesen würde, und das kommt zufällig an; das ist wahrscheinlich das Geheimnis meines Erfolgs.«
    Mr. Silver setzte sich zu uns. Ich nippte an meinem Drink - Scotch. Pernod wäre mir lieber gewesen, aber so etwas gab es in Hunnicutts Haus nicht.
    »Der Spaziergang wird meiner

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