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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glücklich sein, ihm die Prinzessin übergeben zu können. Dann sind die früheren Zeiten wieder auferstanden.«
    Fatima Herzog hatte eine Sage, eine Legende, eine alte Geschichte gehört, die sie normalerweise als Märchen eingestuft hätte. Nun aber wusste sie Bescheid, dass es kein Märchen war und dass es auch kein Happy End für sie geben würde.
    Der Arzt wollte auch nichts mehr sagen. Aus der Kitteltasche holte er eine schon fertig aufgezogene Spritze hervor. Er hielt sie senkrecht vor sein Gesicht und lächelte kantig.
    »Der Inhalt ist der Weg ins Jenseits für dich«, erklärte er mit einer fast sanften Stimme. »Du wirst einen wunderschönen Tod haben. Du wirst hinübergleiten in die andere Welt, aus der du nie mehr zurückkehren kannst.«
    Fatima Herzog hatte alles gehört. Sie lächelte plötzlich, obwohl ihr danach nicht zumute war. »Du kannst mich umbringen, Klaus, aber ich weiß auch, dass du nicht ewig leben wirst. Irgendwann sehen wie uns vielleicht wieder und dann…«
    »Red keinen Unsinn!« Er beugte sich vor und suchte eine Stelle, wo er die Spritze ansetzen konnte.
    »Fahr zur Hölle!«, flüsterte Fatima ihm zu.
    Er kümmerte sich nicht darum. Mit gelassen wirkender Stimme sagte er:
    »Danke noch mal, dass du so nett gewesen bist und dafür gesorgt hast, dass sich die Prophezeiung erfüllen konnte…«
    In diesem Augenblick wurde die Tür mit voller Wucht aufgerammt, und ein Mann stürzte in das Sterbezimmer…
    ***
    Der Mann war ich!
    Viel hatte ich zuvor nicht gesehen, aber ich hatte mich wieder zurück in die Tage meiner Kindheit versetzt gefühlt, denn vor dem Öffnen der Tür hatte ich einen Blick durch das Schlüsselloch geworfen und das Glück gehabt, eine bestimmte Szene sehr gut beobachten zu können.
    Eine Frau im Bett. Daneben saß ein Mann im weißen Kittel, der eine Spritze in der Hand hielt. Und er war bereit, sie in den Hals der Frau zu stoßen.
    Die anderen standen hinter mir. Sie hatten mir die Initiative überlassen.
    Ich erzählte ihnen gar nicht erst, was ich gesehen hatte, denn ich wusste, dass ich sofort handeln musste.
    Mit der Tür flog auch ich in das Sterbezimmer hinein, in dem sich die Szene radikal änderte.
    Der Arzt schoss von seinem Stuhl hoch. Er hielt die Spritze auch weiterhin in der Hand. Nur hatte er sie jetzt gedreht, richtete die Spitze auf mich.
    Getroffen werden wollte ich auf keinen Fall.
    Der Raum war schmal, und schon nach dem zweiten Schritt stieß ich mich ab.
    Der Karatetritt erwischte den Arzt voll. Er traf nicht nur seine rechte Hand, sondern auch den Kopf des Arztes, der wie von einer Windbö vom Stuhl gefegt wurde.
    Schreiend landete er auf dem Boden und blieb dort mit eingezogenem Kopf liegen.
    Ein heftiger Schrei erklang hinter mir. Frank Herzog hatte ihn ausgestoßen. Er stürzte auf seine Frau zu, wobei er immer wieder ihren Namen rief.
    Klaus Jäger lag auf dem Boden und jammerte. Ich konnte keine Rücksicht auf ihn nehmen. Am Kragen seines Arztkittels zerrte ich ihn hoch und schleuderte ihn in Richtung Tür, wo er von Harry Stahl in Empfang genommen wurde.
    Mein Tritt hatte ihn unter anderem an der Nase erwischt und sie zum Bluten gebracht. Doch das war nichts im Vergleich zu dem, was er mit anderen Menschen vorgehabt hatte.
    Dagmar ging zu dem jungen Vater. Sie wollte ihn unterstützen, während Harry und ich uns um den Arzt kümmerten, mit dem alles begonnen hatte.
    Er jammerte. Seine untere Gesichtshälfte war blutverschmiert.
    »Wo ist das Kind?«, schrie ich ihn an.
    Seine Zunge fuhr aus dem Mund. »Es gehört euch nicht! Es ist eine Prinzessin! Es liegt bereit, um von dem Vogel geholt zu werden. So sind er und Lamir wieder vereint.«
    »Wer ist Lamir?«
    »Suleika. Sie ist als solche geboren oder wiedergeboren, aber es ist die Prinzessin, die in Wirklichkeit in ihr steckt. Lamir und sie sind eins.«
    »Wo wurde sie hingebracht?«
    Der Arzt lachte mich an. »Sie befindet sich an einem sicheren Ort. Noch heute Nacht wird sie geholt werden. Dann hat sich das Schicksal endgültig erfüllt.«
    »Und wo holt man sie ab?«
    »Das ist mein Geheimnis.«
    »Das wird es nicht lange bleiben, das verspreche ich Ihnen. Wenn es um ein Kind geht, kenne ich keine Gnade. Verlassen Sie sich darauf.«
    »Das Schicksal muss erfüllt werden. Ich sage nichts, kein Wort. Ich bin nicht mehr wichtig. Ich habe alles getan, was getan werden musste. Jetzt sind die anderen Mächte an der Reihe. Mich könnt ihr vergessen.«
    »Ich glaube, der meint es ernst,

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