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1573 - Blick in die Zeit

Titel: 1573 - Blick in die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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soll es auch so geschehen", stimmte der lemurische Wissenschaftler zu.
    Rhodan sah das ein wenig anders. „Diese Erklärung reicht mir nicht", sagte er. „Wir waren auf History. Was sich dort zugetragen hat, all die Jahrtausende hindurch, das ist unvorstellbar. Ich kann einfach nicht glauben, daß ES der Initiator dieser Greuel sein soll."
    Ellert tat, als hätte er nichts gehört. Vielleicht entsprach das sogar den Tatsachen: Vielleicht ließ ES ihn Rhodans Stimme nur dann wahrnehmen, wenn es der Superintelligenz in den Kram paßte. „Wenn du oder ein anderer deines Volkes aus irgendeinem Grund erneut den Kontakt zum Unsterblichen suchen will", sagte Ellert zu Nermo Dhelim, „dann müßt ihr euch in die Zweite Galaxis begeben.
    Sucht die Superintelligenz im Sonnensystem der dreiundvierzig Planeten. Dieses System liegt nicht weit von jenem Planeten entfernt, den ihr ohnehin regelmäßig aufsuchen müßt, um euren Auftrag zu erfüllen."
    Nermo Dhelim sah überrascht zu dem Sprecher des Unsterblichen auf. „Wenn die Superintelligenz ohnehin in die Zweite Galaxis geht", sagte er, „warum behält sie die Lemurerabkömmlinge auf jenem fremden Planeten dann nicht selbst im Auge?"
    Perry Rhodan spendete dem Lemurer in Gedanken Beifall.
    Gutso! dachte er. Laß dich nur nicht einschüchtern! Stelle all die Fragen, die Ellert von mir jetzt offensichtlich nicht hören will oder soll!
    Aber er hätte wissen müssen, daß die Superintelligenz sich nicht auf so einfache Weise in die Enge treiben ließ.
    Ernst Ellert bedachte Nermo Dhelim mit einem langen, seltsamen Blick. Dann drehte er sich um und ging zum Ausgang der Halle. „Komm!" rief er Nermo Dhelim über die Schulter zu, als er das Tor erreichte. „Es wird Zeit für dich!"
    Der Lemurer zögerte einen Augenblick lang. Dann eilte er hinter Ellert her. „Schade!" sagte Atlan. „Ich hätte mir gewünscht, daß wir endlich ein paar Antworten bekämen."
    Rhodan sah sich nachdenklich um.
    In der riesigen, gewölbten Halle gab es nichts außer ein paar nur schemenhaft erkennbaren Maschinenblöcken.
    Ab und zu waren Geräusche undefinierbaren Ursprungs zu hören: ein geisterhaftes Wispern, ein Knistern und Knacken, ein Rauschen und Summen. Gelegentlich klang es, als würden winzige Glöckchen klingeln.
    Oben unter dem Zenit der Kuppe war es dunkel und still. „Das ist typisch für ES", sagte der Terraner laut und herausfordernd. „Wenn ihm die Argumente ausgehen, tut er einfach so, als sei er nicht vorhanden. Wenn der Lemurer wüßte, worauf er sich einläßt, würde er die Zellaktivatoren in die nächste Sonne schießen."
    „Sei nicht so umständlich!" empfahl der Arkonide, legte den Kopf zurück und schrie mit voller Kraft zum Zenit der Kuppel hinauf: „Sage uns wenigstens, warum du uns hierhergeholt hast! Warum hast du uns in die ferne Vergangenheit versetzt? Warum sollten wir ausgerechnet diese Ereignisse miterleben? Das Ende der Paddler, die letzten Tage von History, die Übergabe der Zellaktivatoren an die Meister der Insel - was hat das alles zu bedeuten? Und warum hast du ausgerechnet Ellert zu uns geschickt?"
    Sie starrten nach oben, aber ES zeigte sich nicht.
    Rhodan senkte schließlich den Kopf. Resignierend sah er sich nach dem Mausbiber um. „Nichts", sagte Gucky bedrückt. „Kein Laut, kein Zeichen. Noch nicht einmal das leiseste Kichern."
    Rhodan ballte die Fäuste. „Verdammt!" flüsterte er in plötzlichem Erschrecken und blickte zum Tor.
    Er atmete auf, als er sah, daß Ernst Ellert und der lemurische Wissenschaftler noch in der Nähe waren. Sie standen nebeneinander im Licht der künstlichen Sonne, unmittelbar vor dem Tor.
    Rhodan eilte zum Ausgang der Halle. Fast gleichzeitig setzten sich auch Ellert und der Wissenschaftler in Bewegung. „Das hat doch keinen Sinn!" rief Atlan dem Terraner zu. „Merkst du denn immer noch nicht, daß sie nichts mit uns zu tun haben wollen?"
    Rhodan sah sich nicht einmal um. „Warte!" schrie er Ernst Ellert an. „Hör mir doch wenigstens mal ein paar Sekunden lang zu!"
    Der Gesandte der Superintelligenz schien Rhodans Appell gar nicht zu hören. Er reagierte mit keinem Wort und keinem Blick.
    Der Terraner blieb frustriert stehen, während Ellert und der Lemurer in Richtung auf das Beiboot davongingen. „Ich verstehe das nicht!" stieß der Terraner erbittert hervor. „Es muß doch irgend etwas geben, womit man zu ihm durchdringen kann!"
    „Ich sehe keinen Grund dafür", erwiderte Atlan distanziert. „Es ist

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