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1573 - Blick in die Zeit

Titel: 1573 - Blick in die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dieser ausgeglühte Aktivator soll dich daran erinnern, daß die dir verliehene Unsterblichkeit nicht von Dauer sein muß. Du kannst diese Gabe sehr leicht verspielen."
    Nermo Dhelim nahm den Aktivator an sich. Er warf Rhodan einen scheuen Blick zu. „Ich werde dieses Geschenk in Ehren halten", versicherte er.
    Für einen Augenblick wirkte der Lemurer beinahe schuldbewußt.
    Rhodan war drauf und dran, ihm zu sagen, daß kein Grund dazu bestand. Obwohl er den Wissenschaftler gerade erst hier auf Wanderer kennengelernt hatte und so gut wie nichts über ihn wußte, schien es dem Terraner plötzlich völlig undenkbar zu sein, daß er Nermo Dhelim ohne jede Warnung ziehen lassen sollte.
    Aber der Augenblick verging, und der Lemurer trat in die Schleuse seines Schiffes. Das Schott schloß sich hinter ihm. „Was auch immer geschehen sein mag", sagte Rhodan nachdenklich, „an einem Mangel an gutem Willen bei diesem Mann hat es ganz sicher nicht gelegen. Aber ich frage mich, was uns diese Erkenntnis nützen soll. Im Grunde genommen sind wir jetzt genauso schlau wie vorher."
    Das stimmte nicht ganz.
    Sie wußten jetzt eines ganz sicher: Sie mußten die Geschichte der Meister der Insel zumindest in einem Punkt umschreiben.
    Es hatte stets geheißen, daß diese Tyrannen ihre Zellaktivatoren nicht von ES bekommen hatten.
    Angeblich war es ein genialer Lemurer gewesen, der die Zellaktivatoren erfunden und angefertigt Und die Meister der Insel mit den lebensspendenden Geräten versorgt hatte. Aber genau das hatten die Galaktiker nie so recht glauben können.
    Die Zellaktivatoren bargen Rätsel, denen man selbst mit der Technik des Jahres 1173 NGZ nicht auf die Schliche kommen konnte. Es klang nicht sehr wahrscheinlich, daß irgendein alter Lemurer diese Rätsel gelöst haben sollte, noch dazu im Alleingang. Außerdem war nicht einzugehen, warum dieser Wissenschaftler sich dann auf den Bau von nur dreizehn Aktivatoren beschränkt haben sollte.
    Und noch etwas war neu: „Es waren nicht nur dreizehn", stellte Atlan nachdenklich fest. „Es waren vierzehn. Aber von diesem vierzehnten Aktivator haben die Meister der Insel offenbar nichts gewußt. Er gehörte Ermigoa.
    Und Ermigoa hat behauptet, daß es ihr Vater war, der die Aktivatoren gebaut hat. Ob sie Nermo Dhelim damit gemeint hat?"
    „Was spielt das jetzt noch für eine Rolle?" fragte Rhodan niedergeschlagen. „Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ich mich wahrhaftig brennend für die Geschichte der Meister der Insel interessiert. Im Augenblick wäre es mir allerdings lieber, wenn wir etwas über die Hintergründe jener Geschehnisse in Erfahrung bringen könnten, die uns über kurz oder lang das Leben kosten werden."
    Sie hatten sich von Nermo Dhelims Raumschiff zurückgezogen. Als Rhodan ein lautes Brausen hörte, drehte er sich um.
    Das Beiboot startete.
    Aber da war noch etwas anderes - eher ein Gefühl als eine Wahrnehmung. „Vielleicht erfahren wir auch noch den Rest der Geschichte", fügte er leise hinzu.
    Atlan und Gucky fuhren herum.
    Sie sahen Ernst Ellert auf sich zukommen. Die Gestalt des Terraners verschwamm, als stünde er auf der anderen Seite eines Feuers.
    Im nächsten Augenblick wurde es dunkel um sie herum
     
    4.
     
    Nermo Dhelim kehrte zur LORGON zurück.
    Er sprach mit niemandem über seine Erlebnisse und fertigte auch keine Berichte an. Er war alles andere als ein Narr.
    Und doch sollte er sich alsbald wie einer benehmen.
    Die LORGON brachte ihn zurück nach Tamanium. Er war ein wenig euphorisch gestimmt, als er dort eintraf.
    Er wußte das, und er war sich darüber im klaren, daß dies ein für ihn sehr gefährlicher Zustand war.
    Euphorie und Vorsicht vertrugen sich nicht miteinander.
    Er konnte es sich wahrhaftig nicht leisten, ausgerechnet jetzt unvorsichtig zu sein.
    Er wußte sehr genau, wodurch diese Euphorie ausgelöst wurde. Es lag nicht nur an dem, was er erlebt hatte, sondern es hatte auch etwas mit dem Zellaktivator zu tun.
    Er spürte dessen Wirkung bereits.
    Der Zellaktivator machte Nermo Dhelim nicht jünger, aber er ließ ihm sein Alter als völlig unwichtig erscheinen. Er machte ihn auch nicht stärker, aber er ließ ihn jede Anstrengung im Handumdrehen überwinden.
    Er ließ ihn nicht klüger werden, gab ihm jedoch die Gewißheit, daß er sich zur Lösung jedes beliebigen Problems so viel Zeit nehmen konnte, wie er brauchte.
    Es war wie ein Zauber, und er war ihm mit Haut und Haaren verfallen.
    Im Augenblick gab es nur ein einziges

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