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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energieschirm schon passiert hatte. Er schloß die Lücke und befand sich mit dem syntronischen Steuergerät außerhalb der Energiekuppel, die sie nun nicht mehr verlassen konnten.
    Er schaltete den Deflektor seines SERUNS ab und winkte ihnen lässig zu. „Pech gehabt, Freunde", sagte er spöttisch. „Ihr wart ein bißchen zu langsam."
    Massur stürzte aus der Baracke, erkannte die Situation und erlitt einen Wutanfall, bei dem er einen der Gardisten erschoß. Danach gewann er die Kontrolle über sich zurück und begnügte sich damit, die anderen mit der Waffe zu bedrohen.
    Alaska Saedelaere entdeckte eine gesicherte Schaltung an dem Steuergerät, brach die Sicherung auf und betätigte sie. Wie erhofft bildete sich eine Strukturlücke in dem Energieschirm der kleinen Kuppel, unter der der Projektor für die Hauptkuppel stand. Danach nahm er Funkverbindung mit Einsneunzig auf. „Ihr könnt kommen", sagte er. „Wir sind schon unterwegs", jubelte der Mlironer.
    Massur machte den Terraner gestikulierend auf sich aufmerksam. Er hielt ein kleines Funkgerät in den Händen. „Hör mich an", rief er ihm zu. „Ich habe dir ein Angebot zu machen."
    „Ich bin nicht interessiert", erwiderte Alaska. Er trat dicht an die Energiekuppel heran und war nun kaum noch zwei Meter von dem Somer entfernt. „Ich biete dir ein Vermögen", beschwor Massur ihn, „wenn du mich zu den Assasids bringst. Ich bin mit allem einverstanden. Ich besorge dir sogar ein Permit für Estartu, wenn du darauf verzichtest, mich zu vernichten. Ich habe doch nur getan, was ich als Soldat tun mußte. Ich habe mich an meine Vorschriften gehalten. Du mußt das alles nicht persönlich nehmen. Ich habe nichts gegen dich. Und jetzt werde ich die Vorschriften vergessen und alles tun, was du willst."
    „Zu spät, Massur", erwiderte der Terraner. „Du hattest deine Chance. Du hättest sie nutzen sollen. Jetzt ist alles vorbei."
    „Was verlangst du denn von mir?" schrie der Somer. „Soll ich vor dir auf die Knie fallen? Soll ich den Nacken vor dir beugen?"
    Alaska wandte sich verächtlich ab. Er hatte kein Mitleid mit dem Kommandanten, und er war sicher, daß Massur ihn sofort angreifen würde, wenn er ihm die Chance dazu bot.
    Siela Correl, Einsneunzig und die anderen Mlironer kamen heran. Sie landeten mit ihren Plattformen vor der Kuppel und richteten ihre Energiestrahler auf die Somergardisten. Die Vogelähnlichen wichen bis an die Baracke zurück. Sie waren in der Unterzahl, und sie wußten, daß sie bei einem Kampf unterlegen sein würden. „Legt die Waffen ab!" befahl Alaska, und einige von ihnen gehorchten. Massur war nicht unter ihnen. Er richtete die Waffe auf die Gardisten und drohte damit, jeden zu erschießen, der die Waffe nicht wieder aufnahm. Zögernd bückten sie sich und griffen nach den Strahlern.
    Der Terraner wollte keinen Kampf mit Toten und Verletzten. „Hör zu, Massur", rief er ihm über Funk zu. „Die Mlironer werden zuerst auf dich schießen. Erst wenn du tot bist, werden sie die anderen angreifen."
    Der Kommandant drehte sich zu ihm um. Der Schnabel stand ihm offen, aber er brachte keinen Laut heraus.
    Hinter ihm öffnete sich die Tür der Baracke, und einige mit Eisenstangen bewaffnete Gefangene traten heraus. „Entscheide dich, Massur", sagte Alaska. „Ich schalte die Energiekuppel jetzt ab."
    „Nein!" Der Kommandant warf seine Waffe weg. „Nicht!"
    Alaska Saedelaere ließ sich nicht aufhalten. Er betrat die kleine Kuppel durch die Strukturlücke und zerstörte die syntronische Steuerung des Projektors mit einem Desintegratorstrahl. Die beiden Energiekuppeln erloschen.
    Massur flüchtete in panischer Angst zu einer winzigen Antigravplattform, die einige Meter von ihm entfernt auf dem Boden lag.
    Er warf sich der Länge nach darüber, schaltete mit fliegenden Fingern und schaffte es gerade noch abzuheben, bevor die Gefangenen ihn packen konnten. Sie schrieen vor Enttäuschung, als er ihrem Zugriff entkam, und wandten sich nun den Gardisten zu.
    Der Terraner trat ihnen in den Weg. „Hört zu", rief er ihnen zu. „Verstärkung ist unterwegs. In einigen Minuten kann es schon zu spät für eine Flucht sein. Haltet euch also nicht mit den Gardisten auf, sondern steigt endlich auf die Plattformen, damit wir verschwinden können."
    Die kleine Lüge erzielte die beabsichtigte Wirkung. Sie flüchteten zu den Plattformen.
    Alaska Saedelaere rannte in die Baracke und zur Folterkammer hin. Auch deren Energiewände waren gefallen.
    Kait

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