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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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informierte MUTTER nun über ihr Vorhaben, die Gefangenen aus dem Lager zu befreien, und das Medo-Schiff teilte kurz mit, daß die Somer mehrfach versucht hatten, an Bord zu kommen, daß sie jedoch stets an ihrer Energiesphäre gescheitert waren. Sie hatte jedoch die Gelegenheit genutzt, sich im Ortungsschatten des Dreizackschiffs abzusetzen, um massiveren Bemühungen der Somer aus dem Weg zu gehen.
    Während der Zeit vor dem Lager aber hatte die Syntronik eine Fülle von Informationen eingeholt, die ihnen nun nützlich sein konnten.
    Als Siela das Gespräch nach etwa zehn Minuten beendete, waren noch immer keine somerischen Kommandos aufgetaucht. „Ich möchte jetzt sehen, wo sich die Assasids verstecken", sagte sie zu dem Mlironer. „Kannst du mich zu ihnen bringen?"
    Dieses Mal faßte Einsneunzig einen schnellen Entschluß. „Gern", entgegnete er. „Wir können sofort starten."
    Schon Minuten später flog er zusammen mit Siela und dem Terraner auf einer kleinen Antigravplattform durch die Wüste. Nach etwa einer Stunde erreichten sie eine Gebirgskette, durchquerten einige Täler, in denen es üppig wuchernde Wälder gab, und folgten schließlich einem breiten Fluß. Einsneunzig landete auf einem Felsplateau an einer Steilwand und führte sie über einen schmalen Saumpfad bis in die Nähe eines Wasserfalls.
    Aus einer Höhe von etwa zweihundert Metern stürzten die Wassermassen in mehreren Kaskaden herab. Hinter den Wasserschleiern bewegten sich schemengleich mehrere Gestalten der Vogelähnlichen. „Da sind sie", sagte der Mlironer. „Sie verbergen sich hinter den Wasserfällen."
    „Dann leben sie in Höhlen?" fragte Siela. „Vermutlich. Wir wissen nur, daß sie dort sind, aber nicht, wie es hinter den Wasserfällen aussieht."
    „Ein gutes Versteck", erkannte sie an. „Es ist aus der Luft nicht zu entdecken."
    „Wir sind nur durch einen Zufall drauf gekommen", erklärte er.
    Sie blieben etwa eine halbe Stunde an der Felswand und beobachteten die Assasids. In dieser Zeit kamen einige von ihnen mit ihren Kindern hinter den Wasserfällen hervor und verschwanden in den Wäldern. „Sie beleidigen allein schon durch ihre Anwesenheit unser Heiligtum", sagte Einsneunzig. „Sie müssen von hier verschwinden, und es wäre gut, wenn Massur dafür sorgen würde."
    Sie kehrten in die Wüste zurück und erreichten das Versteck der Mlironer am späten Nachmittag.
    Wachtposten teilten ihnen mit, daß somerische Beobachtungsgleiter aufgetaucht waren, und Einsneunzig befahl den Rückzug aller unter die Dünen bis zum nächsten Morgen.
    Kommandant Massur war wie elektrisiert, als ihm einer seiner Offiziere meldete, daß sich die Gorims per Funk gemeldet hatten. Er sprang aus seinem Sessel hinter dem Schreibtisch auf und befahl, die Folter zu beenden, mit der seine Gardisten sich bemühten, einem der mlironischen Gefangenen Informationen zu entreißen.
    Während die Gardisten den Gequälten von anderen Gefangenen zu einer der Baracken bringen ließen, ging Massur zu einem anderen Tisch. Auf einem der Monitoren konnte er das Gesicht Alaska Saedelaeres sehen.
    Er ließ sich auf einen Antigravsitz sinken, der vor dem Tisch schwebte, und fragte scharf und drohend: „Bist du dir nicht klar darüber, daß ich dich töten lasse, wenn ich dich erwische?"
    „Massur", erwiderte der verhaßte Gorim in herablassendem Ton, „wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen."
    Der Somer konnte mit diesem Vergleich nichts anfangen. „Was willst du?" fuhr er Alaska an. „Ich möchte einen Handel mit dir machen. Ich habe herausgefunden, wohin die Assasids dein Kind gebracht haben!"
    Massur war, als habe ihn ein Hieb in die Magengrube getroffen. Ihn schwindelte, und ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Unterleib. „Du wagst es, von meinem Kind zu sprechen?" brachte er mühsam hervor. „Ich möchte ihm helfen, zu seinen Eltern zurückzukehren", erklärte der Terraner. „Du warst es!" brüllte Massur, der in seiner Erregung nicht mehr in der Lage war, klar und logisch zu denken. „Du hast die Eier ausgetauscht!"
    „Dummkopf!" schalt Alaska ihn und beendete das Gespräch.
    Der somerische Kommandant war außer sich. Er sprang auf, lief in der Baracke auf und ab und versuchte mehrmals, etwas zu seinen Offizieren - zu sagen, die betroffen in der Nähe der Türen standen und am liebsten aus dem Raum geflüchtet wären.
    Minuten vergingen, bis Massur sich endlich so weit erholt hatte, daß er klarer denken konnte.
    Ihm wurde

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