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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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saß, kaum hundert Meter von dem Gebäude entfernt, das wie eine Sanddüne aussah und den Zugang zu dem Versteck der Mlironer bildete. Auch aus der Nähe war es nicht so leicht als künstliches Gebilde zu erkennen. „Er ist ein Abenteurer, der den Somern manches Schnippchen geschlagen und der große Opfer zugunsten der Armen gebracht hat.
    Narusen hat gute Verbindungen zu mlironischen Regierungskreisen, aber bisher war niemand in der Lage, ihn zu befreien. Er kennt Sten Ibemen, den Tormeister des Shivor-Tores, und wenn er mit ihm reden könnte, würde er ganz sicher erreichen, daß ihr Galaktiker gerecht behandelt werdet."
    „Wir werden Massur ein Angebot machen", sagte Sie. „Wir werden ihm das Versteck der Assasids anbieten, wenn er dafür Kait Narusen und alle anderen Mlironer freiläßt, die im Lager gefangengehalten werden."
    „Das sind über zweihundert Männer und Frauen", gab Einsneunzig zu bedenken. „Ich weiß nicht, ob diese Forderung nicht zu hoch für ihn ist."
    Siela Correl stand auf und entfernte sich einige Schritte von den beiden Männern. Sie trug nur eine leichte Hose und eine Bluse, und es tat ihr gut, den warmen Sand unter ihren Füßen zu fühlen. Sie genoß es, frei zu sein, und sie versuchte, die Zeit der Gefangenschaft zu vergessen, was sie jedoch nicht daran hinderte, an die anderen Gefangenen und an die Qualen zu denken, denen sie ausgesetzt waren.
    Es erwies sich als schwieriger als erwartet, denn Einsneunzig war kein Mann von schnellen Entschlüssen. Er war argwöhnisch, klopfte die Probleme von allen Seiten ab, bevor er Stellung bezog, war dabei empfindlich und stolz, so daß sie behutsam mit ihm umgehen mußten. Da Siela einfühlsamer war als er, überließ Alaska es hauptsächlich ihr, die Verhandlungen zu führen. „Ich glaube, daß Massur auf unsere Forderung eingehen wird", erwiderte sie. „Ich kann mir jedoch vorstellen, daß er sich weigert, wenn wir verlangen, daß auch die somerischen Gefangenen freigelassen werden. Deshalb werden wir uns auf die Mlironer beschränken."
    „Vielleicht genügt es, wenn wir Kait Narusen freipressen."
    Einsneunzig konnte sich nicht dazu durchringen, die Aktion konsequent durchzuführen. „Später können wir die anderen befreien."
    Siela kehrte zu den beiden Männern zurück. Sie setzte sich und ließ den warmen Sand durch ihre Finger rieseln. „Ich habe Freunde unter den Mlironern gewonnen", entgegnete sie. „Wie sollte ich ihnen jemals wieder in die Augen sehen können, wenn ich sie jetzt im Stich ließe?"
    „Sie hat recht", pflichtete Alaska ihr bei. „Massur soll alle Mlironer freilassen, und er wird es tun."
    Einsneunzig blickte lange schweigend in die Wüste hinaus und gab schließlich nach. „Also gut", erklärte er sich einverstanden. „Aber was ist, wenn Massur sich weigert und uns angreift?"
    „Auch auf diesen Fall müssen wir uns vorbereiten", erwiderte Siela Correl. Sie war wie umgewandelt, seit sie sich gründlich gewaschen und die vielen kleinen Wunden behandelt hatte, die sie bei der schweren Arbeit im Lager davongetragen hatte, und seit sie wieder mit Appetit hatte essen können. Sie stand auf und sprang in mehreren Sätzen an der Flanke der Düne hinunter. Dabei rief sie den beiden Männern zu, daß sie bald zurück sein werde.
    Als sie sich nach einigen Minuten wieder auf der Düne einfand, trug sie ihren SERUN. Sie setzte sich zwischen Alaska und Einsneunzig und sandte ein Funksignal an MUTTER aus. Das Medo-Schiff antwortete unmittelbar darauf. „Wo bist du, MUTTER?" fragte sie so laut, daß der Mlironer sie verstehen konnte. „Ich muß mich verstecken", antwortete die Syntronik, „aber ich werde kommen, sobald du mich brauchst."
    „Ich muß einiges mit dir besprechen", kündigte sie an. „Kann unser Gespräch abgehört werden?"
    „Abgehört - ja", gab MUTTER zurück. „Entschlüsselt - nein."
    „Aber man kann uns anpeilen?"
    „Mich nicht. Ich habe mehrere Stationen errichtet, über die unser Gespräch läuft. Wenn die Somer eine davon finden, schalte ich auf die nächste um. Du allerdings solltest vorsichtig sein."
    Siela war erleichtert darüber, daß die Syntronik derartige Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte, und Einsneunzig signalisierte ihr, daß sie sich keine Sorgen machen solle. Er hatte Wachtposten aufgestellt, die sie rechtzeitig warnen würden, falls sich somerische Suchkommandos dem Versteck nähern sollten.
    Danach blieb ihnen noch genügend Zeit, unter den Dünen zu verschwinden.
    Sie

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