1577 - Endstation Etustar
Punkt. Synchron mit dieser Welt umkreiste es Oogh, und der Gedanke an die schwierigen Justierungen des Transmitters, die mit diesem permanenten Positionswechsel verbunden waren, jagte Ronald Tekener einen Schauder über den Rücken. Ein normales Wesen aus dem 4-D-Kontinuum wäre an einer solchen Aufgabe gescheitert, nicht jedoch die Nakken. Das war ein Punkt, in dem sich im Vergleich mit der Zeit vor der Großen Katastrophe nichts geändert hatte. Die Nakken, diese merkwürdigen Wesen aus einer „anderen Welt", waren für den Betrieb des Transmitternetzes unentbehrlich, und sie verstanden es mit Sicherheit auch in Zukunft, unentbehrlich zu bleiben und ihr eigenes Süppchen zu kochen, von dem niemand wissen oder ahnen konnte, wie es nach seiner Vollendung schmecken würde.
Tek fragte sich, ob die Tätigkeit der hiesigen Nakken etwas mit der Suche nach dem Innersten zu tun hatte. Er verneinte es.
Es hatte sich in der Milchstraße herausgestellt, worum es sich bei dieser Suche handelte, und die Funktion der Nakken als Schaltmeister der Transmittertore in Estartu leitete sich lediglich aus ihren Fähigkeiten her, daß sie als Wesen des 4-DKontinuums mit ihren Sinnen im 5-D-Gefüge lebten und arbeiteten.
Etwas anderes war von wesentlich größerer Bedeutung.
Sowohl ES als auch ESTARTU hatten stark unter den Auswirkungen der Großen Katastrophe gelitten. ES war wieder gegenwärtig, von ESTARTU wußten sie es nicht. Sie besaßen nur die Aussagen von Stalker und dem Sarkrat. Die Angehörigen der verschiedenen Völker in den zwölf Galaxien schienen nichts von einer Superintelligenz in ihrem Reich zu wissen, gerade so, als habe es ESTARTU hier nie gegeben.
Ein Wunder war das nicht. Denn schließlich hatte sich dieses Wesen von der nächsthöheren Evolutionsstufe fünfzigtausend Jahre in einem anderen Universum aufgehalten, eine Zeit, in der die zwölf Galaxien sich allein und dem Willen der Singuva überlassen waren.
Das Regime dieser Animateure hatte glücklicherweise nicht bis in die Gegenwart überdauert. Soviel wußte man aus den vagen Erkenntnissen der Bewohner Sabhals und dem konkreten Wissen der Lao-Sinh auf Bansej. Vin-Shun-H'ay hatte sie eingehend über die Verhältnisse im Tarkanium informiert und über die Befugnisse der Somer, die ihre Macht direkt von Ijarkor'und dem ersten Desotho Veth Leburian herleiteten. Tek und die Mitglieder seiner Expedition konnten sich so ein Bild über die generellen Zustände in den zwölf Galaxien machen, in denen die Somer fast wie die Nakken unentbehrlich waren und diese Position mit dem nötigen Nachdruck behaupteten. Es lag auf der Hand, daß sie das Ziel ihrer Existenz im stetigen Ausbau ihrer Macht sahen.
Irgendwann in ferner Zukunft konnte es durchaus sein, daß sich diese Wesen zu den alleinigen Herrschern über das Reich aufschwangen, heimlich und durch die Hintertür, wie es einst die Singuva geschafft hatten, diese zwergenhaften Pterus von einer der Kolonialwelten.
Was würde ESTARTU zu einer solchen Entwicklung sagen?
Wie würde die Superintelligenz eingreifen, um ihrer Funktion als Korrektiv gerecht zu werden?
Tek war unruhig. Zu lange schon machte er sich Gedanken über das Schicksal dieser Wesenheit, die einst von ES als Schwester bezeichnet worden war. Was sagte diese Bezeichnung in bezug auf die Ähnlichkeit im Verhalten der beiden Superintelligenzen aus?
Er hätte viel darum gegeben, wenn er es gewußt hätte.
Eine Überlegung drängte er unbewußt in den Hintergrund, weil sie ihn erschreckte. War ES deshalb krank, weil sie unter dem Verlust von ESTARTU litt?
Seine Gedanken fanden ein abruptes Ende. Der Steuersyntron der DAO-LIN gab ein Signal. Die Tätigkeit des Transmittertors war übergangslos erloschen. Aus dem Bereich um das Tor und aus mehreren Sektoren um Hubei herum lösten sich kleine, schnelle Schiffe und rasten auf den Ankömmling zu. Sie schnitten ihm den Weg in Richtung Absantha-Tor ab, ließen jedoch einen Korridor in Richtung des Planeten frei. Eines der Schiffe ging auf Parallelkurs und begleitete die Endstufe auf ihrem Flug.
Vin-Shun-H'ay baute die übliche Funkbrücke auf und identifizierte sich und ihr Schiff. Der Somer beäugte sie aufmerksam und musterte auch die Lao-Sinh im Hintergrund.
Er schien zufriedengestellt. „Wir haben keine Einwände gegen den Weiterflug", teilte er in sothalk mit. „Geht in einen Orbit, und bereitet die Landung vor!"
„Wir danken dir", antwortete die Kommandantin Bansej sund schaltete ab. Sie wandte
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