1579 - Roi Danton der Pirat
Urteilsfähigkeit. Sie ist schlau und gerissen, hat aber nicht begriffen, was es heißt, innerhalb einer ganzen Galaxis Frieden, Stabilität und wachsenden Wohlstand herbeizuführen. Eine solche Leistung übersteigt die Fähigkeiten der Friedensstifter bei weitem.
Sie fangen an, mir leid zu tun."
Er brach ab, als er sah, daß Cebu Jandavari und ihre Schüler auf Hörweite herangekommen waren. Cebus Augen leuchteten in innerem Feuer, und ihr Gesicht strahlte im Triumph ihres Auftritts.
Roi konnte nicht anders, als ihr ein Kompliment zu machen. Etwas anderes wäre seelische Grausamkeit gewesen. Außerdem war er noch immer ein Kavalier alter Schule und ein Charmeur dazu. „Du warst phantastisch, Cebu!" rief er und warf ihr einen Handkuß zu. „Mein Kompliment, Friedensstifterin!
Du hast dein Volk fast bis zur Raserei begeistert."
„Danke!" erwiderte Cebu einsilbig. Aus nächster Nähe machte sie einen erschöpften Eindruck.
Es schien, als hätte eine innere Flamme sie ausgebrannt. „Was können wir für dich tun?" erkundigte sich Roi. „Eine neue Mission wartet auf uns", erklärte Cebu. „Wir fliegen nach Paricza, wo ich ein wichtiges Abkommen mit den Überschweren schließen möchte. Möglicherweise gibt es dort Komplikationen. Deshalb wirst du mit deiner MONTEGO BAY mich und die LOMORAN ins Punta-Pono-System begleiten."
„Welche Komplikationen erwartest du?" erkundigte sich der Terraner. „Wir werden sehen", erwiderte die Linguidin vage. „Der Start unserer beiden Schiffe ist morgen um 19.00 Uhr Standardzeit. Meine Schülerinnen werden dich und deinen Begleiter jetzt zur MONTEGO BAY zurückbringen.
Deinen Bericht über die Mission bei den Springern sprich bitte auf einen Speicherkristall, und hinterlege ihn auf der LOMORAN!" Damit wandte sie sich einem zweiten, prunkvollen Gleiter zu, der soeben vorfuhr. „Das war knapp", kommentierte Kinnor. „Und nichtssagend", ergänzte Danton. „Fassen wir uns in Geduld und warten wir ab, was bei den Überschweren auf uns zukommt.
9.
Als die MONTEGO BAY und die LOMORAN gleichzeitig in den Normalraum zurückfielen, strahlte exakt in Flugrichtung die grünlichweiße Sonne mit dem Namen Punta-Pono.
Die beiden Raumschiffe hatten ihren langen Flug durch den Hyperraum zwischen dem achten und dem siebten Planeten der Sonne beendet, die von insgesamt zehn Planeten umkreist wurde. Der dritte Planet hieß Paricza, und er erzeugte auf den Ortungskontrollen der MONTEGO BAY ein wahres Feuerwerk an Radiostrahlung im Normal- und Hyperwellenbereich sowie nicht minder im Bereich der Emissionen, die von zahllosen Hypertron-Zapfern und AM-Kraftwerken verursacht wurden.
Doch kamen die zuletzt genannten Emissionen nicht ausschließlich vom dritten Planeten und seiner näheren Umgebung, sondern auch von 203 punktförmigen Quellen, die sich zwischen dem vierten und dem dritten Planeten befanden und in drei Gruppen aufgeteilt waren.
Cebu Jandavari meldete sich über Hyperkom bei Danton und teilte ihm mit, daß sie ihm die Daten für ein kurzes Überlichtmanöver übermitteln würde. „Ich möchte, daß unsere Schiffe es synchron ausführen!" ordnete sie an. „Das Manöver wird uns in die Nähe desjenigen Schiffspulks bringen, der von der RICOSSA, dem Flaggschiff Admiral Maczinkors, angeführt wird."
„Von wem werden die beiden anderen Verbände angeführt?" erkundigte sich Danton, der sofort argwöhnisch geworden war, als er die Gruppierung der 203 Schiffe in drei Pulks erkannte. Seine teilweise zu Instinkten gewordene große Erfahrung ließ ihn den Geruch des schwelenden Machtkampfes förmlich wittern und warnte ihn davor, sich zu weit vorzuwagen. „Von Paylaczer auf der LETICRON und von Tarpin auf der MAYLPANCER", antwortete die Friedensstifterin. „Tarpin spielt diesmal jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Mein Interesse gilt Maczinkor.
Frage jetzt nicht weiter, sondern übernimm meine ÜL-Daten in euren Syntronverbund! In zehn Minuten fangen wir mit dem Manöver an."
Roi Danton gab seinem Ersten Piloten mit dem Daumen das Klarzeichen, und Gensech Timol überspielte die von der LOMORAN ankommenden ÜL-Daten in den Syntronverbund, der alles Weitere selbständig veranlaßte.
Nach rund zehn Minuten setzten sich beide Raumschiffe auf die von ihnen projizierten virtuellen G-Punkte zu in Bewegung, beschleunigten kontinuierlich und synchron - und verschwanden im Hyperraum, als die virtuellen G-Punkte sich in Pseudo-Black-Holes verwandelten.
Als sie - ebenso
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