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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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technisch orientierte Zivilisation aufgebaut. Sie hatten sich vor allem an die hiesigen Umweltverhältnisse angepaßt. Nach der Rodung der benötigten Flächen waren zahlreiche kleine Siedlungen aus einheimischen Materialien gebaut worden. Da Flora und Fauna sich mit dem Metabolismus der Siedler vertrugen, hatten sie sich vom Jagen und Sammeln ernährt und gekleidet.
    Später waren vom Heimatplaneten neben Kolonisierungsspezialisten Materialien zum Aufbau richtiger Städte geliefert worden. Die Hauptstadt Sana Elimor wurde aus dem Boden gestampft und als Handelszentrum eingerichtet. Dazu gehörte die Anlage eines hochmodernen großen Raumhafens. Dazu gehörte auch die Organisation der Jagd auf die größte Saurierart und später der Zucht dieser Makroglandurier, denn sie besaßen unter ihren mächtigen Rückenschilden eine bis zu 300 Kilogramm schwere Traube endokriner Drüsen ohne erkennbare Funktion, die einmalig im bisher bekannten Universum waren und aus denen sich eine ganze Palette hochwirksamer Arzneimittel herstellen ließ.
    Auch die Flora barg ungeahnte Schätze an Wurzeln, Sporen und Samen, aus denen in Pharmafabriken Wirkstoffe zusammengebraut wurden, die sich nicht synthetisieren ließen.
    Das alles hatte den Linguiden von Aluf zu Wohlstand verhelfen. Doch waren das für Roi Danton zur Zeit Fakten, die ihn nur am Rand interessierten. Ihn bewegte in erster Linie die Frage, was Cebu Jandavari während der letzten vier Tage auf Aluf getrieben hatte.
    Dieser Planet war ihre Geburtswelt, das wußte der Terraner. Es war auch der Planet, auf dem ihr Kimastrauch wuchs. Die Friedensstifterin hatte ihn währen ihrer letzten Begegnung darüber informiert, daß sie im April auf Aluf gewesen war und dort ihren Kimastrauch aufgesucht hatte. Daher kamen die körperlichen Veränderungen, die ihm vor vier Tagen an ihr aufgefallen waren.
    Jetzt war Danton gespannt darauf, ob sie abermals ihren Kimastrauch aufgesucht hatte und ob er weiter gewachsen war - und ob auch sie sich noch weiter verändert hatte.
    Ungeduldig wartete er darauf, daß er eine Landeerlaubnis erhielt. Nach anderthalb Stunden kam sie. Er wurde aufgefordert, mit seinem Schiff auf dem Raumhafen der Hauptstadt Sana Elimor zu landen.
    Sana Elimor war eine Stadt, die hauptsächlich aus ein- bis zweistöckigen Gebäuden bestand, zwischen denen zwei verschiedene Sorten von Parks angesiedelt waren: Wildnisparks mit zoohaftem Charakter und pflegeaufwendige Flächen mit strengen Konturen und Bäumen und Sträuchern aus mehreren unterschiedlichen Klimazonen, die auf dem nördlichen Polarkreis, auf dem Sana Elimor lag, unnatürlich wirkten.
    Die MONTEGO BAY ging auf dem Landesektor eines für galaktische Verhältnisse mittelgroßen, modernen Raumhafens nieder. Der Kranz aus Abfertigungsgebäuden, Lagerhallen, Werften und Verarbeitungsbetrieben, der das Oval aus Start- und Landefeldern einkreiste und bis zu 500 Meter hoch war, spannte sich so weit, daß von einem Rand des Areals die Gebäude am gegenüberliegenden Rand nicht zu sehen waren. „Sie haben viel geleistet, die Linguiden", meinte Roi Danton zu Marfin Kinnor, der neben ihm stand und die Holos der Rundum-Sichtanlage musterte. „Es wäre jammerschade, wenn das alles zum Untergang verurteilt wäre, weil die Friedensstifter in ihrer Maßlosigkeit die Chancen ihres Volkes verspielten."
    „Wieso schade?" wunderte sich der Ertruser. „Dir müßte es doch nur recht sein, wenn die Friedensstifter Schiffbruch erleiden und ES erkennt, daß sie den Falschen die Unsterblichkeit verliehen hat."
    Der Terraner schüttelte den Kopf. „Es wäre mir schon recht, aber nicht um den Preis des Niedergangs einer ganzen Zivilisation", erklärte er. „Außerdem: Waren wir, die früheren Zellaktivatorträger, denn die Richtigen? Könnte das, was wir getan oder unterlassen haben, vor der Geschichte bestehen?"
    „Ach was!" gab Kinnor zurück. „Was bedeutet das schon: vor der Geschichte bestehen? Wer darf sich das Recht herausnehmen, über uns zu urteilen?"
    Danton gab sich einen Ruck, berührte Kinnors Arm und sagte: „Du hast recht, mein Freund. Niemand hat dieses Recht außer unserem eigenen Gewissen.
    Meines sagt mir allerdings, daß ich in der Vergangenheit nicht genug für die Menschheit und die anderen Zivilisationen der Milchstraße getan habe. Ich habe meine Anlagen nur zeitweilig in vollem Umfang genutzt."
    „Du redest Unsinn!" widersprach der Klon grob. „Hast du nicht vor rund zweitausenddreihundert Jahren aus

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