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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gürtelschloß gegriffen und mußte dabei eine versteckte Waffe ausgelöst haben. „Ferenan und Gorniun!" wandte sich Danton an die beiden anderen Hauri, die die Auseinandersetzung mit ausdruckslosen Gesichtern, aber wölfisch glühenden Augen verfolgt hatten. „Helft eurem Kameraden auf und sorgt dafür, daß er keinen weiteren Unsinn versucht!"
    Die beiden Hauri gehorchten.
    Duschinski winkte seinem Stellvertreter, Horam Schott.
    Horam wußte auch ohne Worte, was er zu tun hatte. Er rief über Interkom nach einem Medoroboter und einem Arzt und kniete dann selbst neben Petric nieder, um zu überprüfen, wie schwer er verletzt war. „Ziemlich eigenmächtig, die Burschen!" grollte der Ertruser. Es hörte sich an, als donnerte ein Magnetschienenzug durch einen Tunnel. „Sie hätten erst fragen müssen. Soll ich ihnen die Hammelbeine langziehen, Majestät?"
    Roi Danton winkte nonchalant ab und musterte gleichzeitig Petric und Schott - besorgt, wie es dem Kapitän schien. Er wartete ab.
    Als kurz darauf der Arzt und der Medoroboter eintrafen, stellte der Arzt nach behutsamer Untersuchung fest, daß Petrics Rückgrat fünffach gebrochen war. „Er ist von der Hüfte abwärts gelähmt", erklärte er. „Aber die Nervenbahnen im Mark sind nicht zerrissen, sondern nur geprellt, so daß wir ihre Funktionen mit einer Subenergieschiene in unserer Medoabteilung wiederherstellen können."
    Roi Danton nickte ihm zu. „Erledige das!" ordnete er an, dann wandte er sich an den Kapitän: „Du gibst mir einen Ausdruck der Frachtdaten, danach begleitest du uns auf einem Inspektionsgang durch dieses Schiff."
    Taran Duschinski ging zu seinem Kontrollpult und rief die geforderten Daten vom Bordsyntron ab. „Ich wette, du weißt genau, daß die KANOPIS Kulturen von Traci-Bakterien geladen hat, die zum Aufschluß seltener Mineralien in den Meeren von Juvenal dienen sollen", erklärte er dabei. „Natürlich informiere ich mich vorher über die Fracht von Zielobjekten", erwiderte der Freibeuter ironisch. „Aber deswegen werde ich niemals auf die Kontrolle verzichten. Sonst spielt man mir eines Tages gefälschte Informationen zu - und ich gehe in eine Falle."
    „Das wirst du früher oder später sowieso tun", gab Duschinski zurück. „Ich kenne ein altes arkonidisches Sprichwort, das da heißt: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er hineinfällt."
    Danton grinste flüchtig, dann entgegnete er: „Das Sprichwort ist so alt, daß es längst in unterschiedlichen Variationen kursiert. Deine Version hat gleich zwei Fehler: Einmal stammt das Sprichwort nicht von Arkon, sondern von Terra, und zweitens heißt es nicht ... bis er hineinfällt, sondern ... bis er bricht."
    „Das ist doch egal!" regte sich Duschinski auf, während er dem Freibeuter den geforderten Ausdruck reichte. „Dekadente Schädlinge entgehen so oder so niemals ihrem Schicksal."
    „Willst du dir das wirklich gefallen lassen, Chef?" fragte der Hauri namens Gorniun. „Für diese Beleidigung würde ich ihn ohne Raumanzug aus der Schleuse werfen lassen."
    „Ich auch", stellte Danton trocken fest. „Gleich nach dir. Aber zuerst werden wir die Ladung kontrollieren. Du kommst mit, Duschinski!"
    Der Kapitän hatte nicht die geringste Aussicht, sich zu widersetzen. Marfin Kinnor packte ihn mit zwei Fingern am Rückenkreuzgurt, hob ihn hoch und setzte ihn zwei Meter weiter ab, als wiege er nur soviel wie ein Spatz, dann schob er ihn mit einer Fingerspitze vorwärts. „Die Ladung stimmt mit den Papieren überein", stellte Danton nach der Inspektion fest, an Duschinski gewandt. „Sorge dafür, daß deine Leute in die Beiboote gehen! Wir werden sie ausschleusen, sobald wir es für angebracht halten. Natürlich machen wir vorher die Funkgeräte der Beiboote unbrauchbar. Aber wir informieren innerhalb von achtundvierzig Stunden das nächste Hansekontor über ihre Koordinaten, so daß sie abgeholt werden können."
    „Und die KANOPIS?" wandte Duschinski ein. „Wird von meinen Leuten übernommen", erklärte Danton. „Sie geht euch nichts mehr an."
    Taran Duschinski hatte von Anfang an nicht daran gezweifelt, daß es den Freibeutern ernst war mit ihrem Überfall. Doch erst in diesem Augenblick verstand er voll und ganz, daß er sein Schiff verloren hatte. Denn jetzt ergoß sich das Gros des Prisenkommandos in die Korridore und Befehlsstände der KANOPIS. „Ich hasse dich!" stieß er gepreßt hervor und starrte Danton ins Gesicht.
    Als der Terraner sich wortlos abwandte und

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