1580 - Das Zombie-Schiff
sehen, der nicht zu den Zombies gehörte. Das musste Robby sein.
Bill verlor keine Sekunde. Er sah auch, dass sich eine der Gestalten aus der Dreiergruppe gelöst hatte. Sie ging allein auf ein Ziel zu. Zwei Fässer versperrten ihm den Weg. Der Säbel zerschlug den Strick, der sie zusammenhielt.
Jetzt hatte Bill freie Sicht. Er sah den Jungen verängstigt am Boden kauern und wusste, dass er schneller sein musste, als der Zombie-Pirat.
Auf diesem schwankenden Boden war es schwer, den Kopf zu treffen.
Denn den hatte sich Bill als Ziel ausgesucht. Es gelang ihm auch, ungesehen nahe an die Gestalt heranzukommen.
Er schoss, und der Schädel zerplatzte. Was danach geschah, darum konnte er sich nicht kümmern, denn in seiner unmittelbaren Nähe gab es noch zwei dieser Gestalten.
Eine von ihnen schwang ihre Axt hoch. Bill ließ es zu, drückte aber im richtigen Moment ab.
Wieder wurde der Kopf zerstört.
Sofort wandte er sich um und sah die dritte Gestalt vor sich. Dem Stoß mit einem langen Messer entging er durch eine gedankenschnelle Bewegung. Als die Gestalt an ihm vorbeitaumelte, jagte Bill ihr eine geweihte Silberkugel in den Nacken.
Der Zombie-Pirat brach zusammen.
Bill drehte sich um. Sein Blick flog in Richtung Heck. Es gab noch drei Zombies, aber die kümmerten sich nicht um ihn. Sie sahen so aus, als würden sie etwas suchen.
Bill sah sich nach Robby um. Als er auf den Jungen zulief, stand dieser bereits auf den Beinen. Um seine verletzte Schulter spannte sich noch immer der Verband. Robby hatte sich bewaffnet. Er hielt den Säbel des Zombie-Piraten fest, der zuerst vernichtet worden war.
Auch als Bill auf ihn zukam, konnte er noch immer nicht glauben, wer ihm da vorläufig das Leben gerettet hatte.
Bill nickte ihm zu.
»Das hätten wir«, sagte er bewusst forsch.
Der Junge nickte nur. Er flüsterte: »Wo kommen Sie denn her?«
»Mich hat das Spiel erwischt.«
»Einfach so?«
»Nein, Robby. Du hast vom Player Besuch bekommen. Er sitzt jetzt in deinem Zimmer am Computer.«
»Was?«
»Leider. Oder glücklicherweise. Sonst hätte ich dir hier nicht aus der Klemme helfen können.«
»Stimmt auch wieder. Aber wir müssen von hier weg, Mr. Conolly. Wie sollen wir das schaffen?«
»Uns fällt schon was ein«, sagte Bill. Er lächelte kantig. In seinem Innern sah es anders aus. Da hatte er schon seine Zweifel, ob ihm wirklich etwas einfallen würde.
»Drei Zombies sind noch da.«
»Ich weiß, Robby.«
»Können wir sie denn packen?«
Bill nickte. »Das werden wir wohl müssen.« Er hatte sich bei seiner Antwort umgedreht und blickte zum Heck, das die drei restlichen Gestalten zwar erreicht, aber nichts gefunden hatten. Und so waren sie dabei, den Rückweg anzutreten.
»Haben die uns schon gesehen?«
»Das denke ich schon, Robby.« Bill räusperte sich. »Es ist wohl am besten, wenn du dich versteckst. Ich werde schon allein mit ihnen fertig.«
Der Junge protestierte. »Aber ich habe eine Waffe.«
Bill winkte an. »Denk an deine Verletzung.«
»Ja, Sie haben recht.«
Kugeln hatte der Reporter noch genug im Magazin. Jetzt hoffte er nur, dass er mit den restlichen die letzten drei Zombie-Piraten ebenso vernichten konnte wie die drei zuvor…
***
Wenn man sich einmal daran gewöhnt hatte, war es schon ein Vergnügen, mit einem Porsche durch die Gegend zu fahren. Es war nur schade, dass ich nicht aufdrehen konnte, denn das ließen die Straßen in London nicht zu, auch wenn der Verkehr in der Umgebung im Süden nicht so stark war.
Maggie Clair saß wie eine Puppe neben mir. Sie sprach flüsternd, und ich verstand kein einziges Wort.
Einige Male faltete sie auch die Hände, und es wirkte so, als würde sie beten, sodass ich das Bedürfnis verspürte, sie trösten zu müssen. »Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen, Mrs. Clair.«
Sie legte den Kopf zurück und lachte leise auf. »Was macht Sie denn so sicher?«
»Die Erfahrung.«
Das nahm sie mir nicht ab. »Haben Sie denn immer alles geschafft, Mr. Sinclair, was Sie sich vorgenommen haben?«
»Nicht immer. Aber meistens.«
»Und darauf setzen Sie jetzt?«
»Was bleibt mir anderes übrig? Ich habe gelernt, dass es immer noch einen Funken Hoffnung gibt, auch wenn es manchmal sehr trostlos aussieht.«
»Sie haben eine besondere Stellung beim Yard, nicht wahr?«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Das habe ich gespürt. Und die Conollys sind Ihre Freunde. Ich habe Sie auch mal in deren Garten gesehen.«
»Ja, wir sind befreundet«, gab ich
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