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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachdenken.
     
    5.
     
    Wenige Minuten nach diesem Kontakt war Roi Danton über Paylaczers Forderung informiert.
    Die Friedensstifterin unterrichtete ihn persönlich und wollte hören, wie er dazu stehe.
    Die Frage an Roi war nicht ohne Brisanz. Ob von Cebu Jandavari beabsichtigt oder nicht, brachte sie doch die Rivalität ins Spiel, die zwischen dem Freihändler und dem Corun von Paricza herrschte.
    Beiden ging es um die Gunst der Linguidin. Beide sahen sich als eine Art Edelleibwächter, ausführendes Organ und Vertrauten der Friedensstifterin in einem. Bei Roi schrieb das die Rolle vor, die er zu spielen hatte. Bei der Überschweren war es zu so etwas wie einem Existenzsinn geworden.
    Roi mußte darauf achten, daß Paylaczer ihn nicht aus dem Spiel brachte. Sein Vorteil waren seine Findigkeit, seine Redegewandtheit und sein Mut.
    Paylaczer wollte mehr. Sie duldete keinen anderen Favoriten neben sich. Cebu Jandavaris Gunst sollte ihr allein gehören. Dafür tat sie alles. Dafür war sie auch bereit zu töten; mit Worten oder durch ihre Waffen.
    Roi überlegte sich jedes Wort seiner Entgegnung.
    Wichtig war, daß er Atlan schnellstmöglich traf, und zwar unter vier Augen. Wenn er es richtig anstellte, konnte er die Gelegenheit dazu schneller als erhofft bekommen.
    Die Lage im Aralau-System war zum Zerreißen gespannt. Eine Unbesonnenheit genügte, um eine Raumschlacht zu provozieren. Fast kam Rhodans Sohn die heil überstandene Konfrontation mit den Springern im Rusuma-System wie ein lächerliches Vorgeplänkel vor. Aber hätte ihm denn etwas Besseres passieren können? Wer wäre besser als er zum Vermittler geeignet? Er besaß Jandavaris Vertrauen, und er kannte Atlan seit seiner Geburt.
    Selbst wenn er weiterhin den Abtrünnigen spielen mußte, sollte es glaubhaft sein, daß er den Arkoniden zum Einlenken bewegen konnte. Er mußte sich mit Atlan ein Wortgefecht liefern, bei dem dieser so tat, als sträubte sich alles in ihm, sich mit dem „Verräter" zu treffen. Wenn diese Show reibungslos über die Bühne ging und der Friedensstifterin kein Grund zum Mißtrauen geliefert wurde, hatte er freie Bahn, um Atlan alles über den Handelscoup mit den Springern zu berichten. „Du darfst nicht zulassen, daß Blut vergossen wird", beschwor er deshalb die Linguidin. „Du bist weise genug, um selbst bereits zu dieser Entscheidung gekommen zu sein, Friedensstifterin. Paylaczer darf nur dann angreifen, wenn wir provoziert werden und uns kein anderer Ausweg als die Gewalt mehr bleibt."
    „Und was schlägst du vor?" kam die erwartete Frage. „Ich bitte dich, mich als Vermittler zu Atlan zu schicken, falls auch er damit einverstanden ist.
    Ich will versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen und sich mit dir an einen Tisch zu setzen."
    „Es fällt mir schwer, an eine Vernunft dieses Mannes zu glauben, wenn es um uns Linguiden geht", gab sie zu bedenken. „Er ist verbohrt und offenbar nicht in der Lage, sich mit den neuen Tatsachen abzufinden."
    „Gerade deshalb ist es wichtig, daß jemand mit ihm redet, der ihn seit vielen Jahrhunderten kennt", argumentierte Roi. „Der auch seine Schwächen kennt, Friedensstifterin. Ich kenne deine Interessen, und ich kenne seine. Er muß mich als neutral akzeptieren, denn auch wenn ich nicht mehr für ihn bin, bin ich noch lange nicht gegen ihn. Ich bin sicher, er weiß das."
    Cebu Jandavari zögerte lange. Sie blickte Roi durchdringend an. Er hatte Mühe, sich nicht durch eine scheinbar unauffällige Geste zu verraten.
    Dann nickte sie und stimmte seinem Vorschlag zu.
    Als Paylaczer davon erfuhr, meldete sie Bedenken und Protest an. Doch sie konnte die Friedensstifterin nicht umstimmen.
    Jetzt kam es auf Atlan an.
    Der Arkonide spielte perfekt mit. In dem Funkgespräch zwischen der MONTEGO BAY und der ATLANTIS, das alle im Aralau-System Versammelten mithören konnten, boten die beiden langjährigen Weggefährten ihrem Publikum, auf den arkonidischen und springerschen Schiffen und denen der Überschweren ein überzeugendes Streitgespräch. Atlans Vorwürfe gegen den angeblichen Verräter Roi Danton waren so gut gebracht, daß Michael Rhodan mehr als einmal fast zu zweifeln begann, ob der Arkonide wußte, worum es ging.
    Fast glaubte er selbst, daß der Mann, der ihn auf dem Schoß gehabt hatte und später zum Mitwisser seines Versteckspiels vor seinem Vater geworden, daß dieser Mann tatsächlich von ihm so enttäuscht war.
    Genausooft mußte er befürchten, daß er ihm mit seinen kaum

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