1581 - Tod im Weltraumfort
krachend auf den Rücken.
Ein Navigator hatte sich mit einem schnellen Sprung zur Seite in Sicherheit gebracht. Jetzt zerrte er Merschazter hoch und stieß ihn mit Wucht zu Paylaczer zurück. „Behalte ihn, Corun!" rief er heiser. „Wir legen keinen Wert auf seine Gesellschaft."
Merschazter hatte keine Freunde unter der Besatzung.
Er kam einen Meter vor Paylaczer zu stehen, warf seinen massigen Körper herum und riß den Strahler aus dem Gürtel. „Sag das noch einmal, Holtambor!" kreischte er und zielte auf den Kopf des Navigators.
Paylaczers Handkante schlug ihm die Waffe aus der Faust. Die andere Pranke landete auf Merschazters Schädel und schien ihn in den Boden rammen zu wollen. Statt dessen legte sie sie um den Hals des Hitzkopfes und schüttelte ihn. „Du schießt hier auf niemanden, außer ich befehle es dir!" herrschte die Pariczanerin ihn an. „Und kein schlechtes Wort mehr gegen die Friedensstifterin! Sie weiß besser als wir, was sie tut. Wir werden kämpfen, wenn sie es uns sagt. Ist das klar?"
Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern stieß Merschazter erneut von sich und drehte sich wieder zum Bildschirm um.
Die ATLANTIS stand vor den anderen Schiffen der arkonidischen Flotte, in die sich die acht Neuankömmlinge eingereiht hatten. Cebu Jandavari sprach mit Atlan. Die Diskussion wurde in die Einheiten der Überschweren übertragen. „Es verstößt gegen das galaktische Recht", sagte die Friedensstifterin gerade, nachdem sie bei Atlan mit ihrer Forderung, auf Killat landen zu dürfen, bisher auf Granit gebissen hatte, „wenn ihr versucht, die Unabhänigkeitsbestrebungen der Provinzen mit Gewalt zu unterbinden. Killat muß frei sein.
Seine Bewohner müssen selbst in freier Entscheidung über ihre Zukunft bestimmen dürfen. Laß uns unter vier Augen versuchen, zu einer Einigung zu gelangen. Wenn Arkon auf diese Welt zu verzichten bereit ist, werden wir uns erkenntlich zeigen."
„Ich verhandle nicht", antwortete Atlan hart. Sein Gesichtsausdruck - stolz, unnahbar - war für Paylaczer eine ungeheure Provokation. So redete man nicht mit der Friedensstifterin.
Nicht mit Cebu Jandavari!
Ohne daß Paylaczer sich dessen bewußt wurde, wirkten die Worte Merschazters in ihr.
Sie konnte sich tausendmal einreden, daß es weise von Cebu Jandavari gewesen sei, sie vorhin zurückzurufen.
Daß der darauffolgende Tadel berechtigt war. Tiefer in ihr arbeitete der Groll. Da nagte eine Stimme an ihrem Selbstbewußtsein und Stolz, die ihr einflüsterte, sie wäre vor ihrer gesamten Mannschaft, ja vor allen Überschweren blamiert worden.
Jäh verlangte es sie, diese Blamage durch einen raschen Erfolg schnell wieder wettzumachen.
Und dieser Atlan grinste!
Oh, Paylaczer hätte ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht reißen wollen! Ihn zerquetschen wollen wie eine Wanze!
Ihr Körper begann zu beben. Sie stieß Flüche aus, daß die Überschweren in ihrer Nähe die Köpfe einzogen.
Erst als Atlan wieder sprach, wurde sie still. Und der Arkonide redete noch unverschämter als er grinste. Jedes Wort war für Paylaczer wie ein Schlag ins eigene Gesicht. „Sind die Friedensstifter plötzlich zu Krämerseelen geworden, daß sie bereits um Planeten schachern? Ich wiederhole, Cebu Jandavari, ich werde mich nicht mit dir an einen Tisch setzen und über etwas verhandeln, das eine interne arkonidische Angelegenheit ist. Verlasse mit den Überschweren und Springern diesen Raumsektor, Friedensstifterin. Die Götter Arkons mögen wissen, was diese seltsame Allianz zu bedeuten hat, aber es gibt hier nichts, das euch zu interessieren hätte."
„Jetzt ist es genug!" brüllte Paylaczer, als Atlan sich ohne ein weiteres Wort aus der Verbindung zurückzog.
Cebu Jandavari starrte noch auf die plötzlich dunkel gewordene Projektionsfläche vor ihr, als der Anruf von der LETICRON kam. „Friedensstifterin!" sagte die Überschwere. „Laß mich diese Angelegenheit auf meine Weise regeln. Man hat dich genug gedemütigt und unseren Stolz beleidigt. Laß mir freie Hand, und ich werde mit meinen Kampfschiffen dafür sorgen, daß kein arroganter Arkonide dir mehr den Weg versperrt."
„Danke", sagte die Linguidin mit nachsichtigem Lächeln. Es sah aus, als wollte sie das Ersuchen glattweg ablehnen, doch sie zögerte. Der Blick, den sie Paylaczer schenkte, war seltsam. Paylaczer fühlte sich nackt vor ihr und begann zu schwitzen. „Warte auf meine Nachricht und halte dich bereit, Paylaczer. Ich werde
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