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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weniger heftigen Entgegnungen weh tat. Sie blieben sich beide nichts schuldig, doch nach einer guten halben Stunde waren sie auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.
    Atlan hatte sich, so mußte es auf die Zuhörer wirken, von Roi Danton nach langem Sträuben davon überzeugen lassen, daß es für beide Seiten besser war zu verhandeln, als es zum Blutvergießen kommen zu lassen. Dieses wäre die unabdingbare Folge weiterer harter Positionen gewesen. Dann nämlich, so hatte Roi angekündigt, würde Cebu Jandavari den Überschweren doch noch grünes Licht geben.
    Sie hätte es wahrscheinlich wirklich getan. Daß es anders kam, vermehrte nicht gerade Paylaczers Sympathien für den Freihändler.
    Ein weiteres Argument Rois war, daß Atlan bei einem Gespräch mit ihm unter vier Augen nicht zu befürchten brauchte, durch die Fähigkeiten eines Friedensstifters übervorteilt zu werden. Damit erreichte er gleichzeitig, daß Cebu Jandavari von dem Treffen ausgeschlossen war. Selbst falls sie nachträglich verlangt hätte, Roi zu begleiten, wäre ihr dieser Weg damit verbaut gewesen.
    Roi Danton und Atlan einigten sich auf einen neutralen Verhandlungsort und wählten als Treffpunkt ein rund dreißig Lichtjahre von Aralau entferntes, verlassenes cantarisches Weltraumfort. Dort sollten sich die ATLANTIS und die MONTEGO BAY ohne jede weitere Eskorte einfinden.
    Als dies geregelt und von Cebu Jandavari abgesegnet war, zog sich Roi mit seinen vier Vertrauten in die Schiffskantine zurück. Bis zum Abflug waren es noch gute fünf Stunden. Für die Besatzung der MONTEGO BAY sah es so aus, als wollten sich die fünf Männer noch einmal stärken. Das war Roi recht. In Wirklichkeit waren die Getränke und kleinen Gerichte nur Tarnung für das, was sie noch zu bereden hatten.
    Roi hatte viele Dinge im Kopf. Zuviel beschäftigte ihn und wollte geordnet und berücksichtigt sein.
    So vernachlässigte er Dinge, die sonst selbstverständlich für ihn gewesen wären. Er sah nicht den Schatten, der bei ihrem Eintreten in einer Ecke der sonst fast leeren Kantine verschwand. Er schenkte den in einer anderen Ecke mit halbvollen Gläsern herumlungernden Gestalten nur einen kurzen Blick, aber keine weitere Bedeutung.
    Sie waren in ihre Unterhaltung vertieft und viel zu weit weg, um etwas zu verstehen. Ihre glasigen Augen sagten genug über die Art von Getränken, die vor ihnen standen.
    Roi nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit in seinem Schiff, vor allem bei den Enterkommandos, für Ordnung zu sorgen. „Also folgendes", sagte er gedämpft zu Kinnor, Timol, Erbten und Mongue, als sie ihre Köpfe zusammensteckten. „Ich will die Machenschaften unserer Friedensstifterin aufklären und ihm berichten, was der Hanse durch den Aufkauf ihrer Warenbestände droht. Er muß wissen, was zwischen den Linguiden und den Springern ausgehandelt wird, und woran er mit ihnen ist. Ferner will ich ihn dazu zu überreden versuchen, sich Cebu Jandavari scheinbar zu beugen - jedenfalls vorerst."
    „Vergiß es", winkte Erbten ab. „Das wird er nie tun."
    „Genau", brummte Kinnor. „Und wozu eigentlich?"
    „Um des Friedens willen", flüsterte Roi. „Ich weiß, daß die Tage der Friedensstifter gezählt sind.
    Ich ... bin einfach davon überzeugt. Sie haben sich auf gefährliches Glatteis begeben, und außerdem gibt es ein Geheimnis um sie. Das Problem mit ihnen wird sich von selbst lösen. Sie schaufeln sich in ihrem Wahn ihr eigenes Grab.
    Und alles Blut, das vorher vergossen wird, ist umsonst geflossen."
    „Amen", murmelte Timol. „Es wäre schön, aber mir fehlt der Glaube."
    „Mir auch, König", kam es von Kinnor.
    Roi ballte die Fäuste. „Glaubt, was ihr wollt. Ich glaube an das, was ich sage, und werde das auch Atlan gegenüber zum Ausdruck bringen. Ihr paßt auf, daß während meiner Abwesenheit keine Meuterei ausbricht, klar?"
    Er grinste, um die Situation zu entschärfen. Seine Vertrauten sahen zu den Zechern hinüber und lachten ebenfalls. „Klar, König", sagte Kinnor. „Und wenn doch gemeutert wird, dann meutern wir eben mit."
    Sie tranken aus und verließen die Kantine.
    Aus der Ecke, in der vorhin der Schatten verschwunden war, löste sich eine dürre Gestalt und kam zielstrebig auf den verlassenen Tisch zu. Der Kopf blickte kurz zu den Zechern, die für einen Moment verstummten und herübersahen. Eine Hand mit spindeldürren Fingern machte ein Zeichen, daß sie sich weiter um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollten.
    Zwei Finger dieser

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