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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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breitete die Arme aus. »Du kannst mich steinigen, aber ich weiß es nicht.«
    »Und wie hat das vor langer Zeit mit deinem Artikel ausgesehen?«
    »Mann, das ist schon ewig her. Es ging um verschwundene Menschen. Er hat sie sich geholt.« Bill senkte die Stimme. »Es ging das Gerücht um, dass es sich bei ihm sogar um einen Kannibalen gehandelt hat. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. Aber willst du was ausschließen? In diesem Leben ist alles möglich, und zu früher hat sich nicht viel geändert. Auch heute gibt es jede Art von abscheulichen Verbrechen.«
    Ich wollte nicht darüber philosophieren.
    »Was weiß die Frau? Wer ist sie?«
    »Keine Touristin, auch wenn es den Anschein hat.«
    »Wieso?«
    Bill hob die Augenbrauen. »Sie ist aus einem bestimmten Grund hier. Ist dir nicht ein Licht aufgegangen, als ich dir ihren Namen nannte?«
    »Nein.«
    »Sie heißt Grace Taylor, und sie ist Eric Taylors Schwester. Der Mann, dessen Leiche man in Gilfach gefunden hat. Sie wollte sich nicht damit abfinden, dass es keinen Mörder gibt. Deshalb ist sie hergekommen und hat auf eigene Faust nach ihm gesucht.«
    »Hat sie denn schon Erfolg gehabt?«
    »Ja, denn heute hat sie ihn aufgespürt, was ihr fast zum Verhängnis geworden wäre. Da es dir nicht gelungen ist, ihn zu stellen, läuft der Killer immer noch frei herum, und ich bin mir sicher, dass er wieder zuschlagen wird.«
    »Falls wir ihm die Suppe nicht versalzen.«
    »Das stimmt.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Weiß der Kollege, wer ich bin?«
    »Der Mann heißt Jack Clinton. Ich habe ihn über dich aufgeklärt.«
    »Auch über dich?«
    Bill grinste etwas verlegen. »Nein, nicht so ganz. Ich denke, dass er mich für einen Kollegen von dir hält. Er ist übrigens ziemlich angeschlagen, denn er hat auf der Maschine gesessen, die jetzt dort halb im Graben liegt. Er wäre beinahe mit dem Mini kollidiert.«
    Weitere Einzelheiten kannte ich ja schon. Ich wollte auch mit dem Kollegen sprechen und ebenfalls mit Grace Taylor.
    Die junge Frau verbarg ihr Gesicht nicht mehr, schaute ins Leere und hatte dabei die Stirn gefurcht. Als ich sie ansprach und mich vorstellte, schaute sie hoch.
    »Ich bin froh, dass Sie gekommen sind. Dieser Unhold ist kein Mensch mehr. Er hat nicht mal geblutet, als er die Scheibe einschlug und sich dabei verletzte.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist noch längst nicht vorbei. Die Jagd geht weiter, und wir können uns auf etwas gefasst machen.« Sie schluckte und fragte dann: »Wissen Sie überhaupt, was da auf uns zugekommen ist? Können Sie das begreifen?«
    »Ja, das kann ich.«
    »Und?«
    »Sie sind ab jetzt nicht mehr allein.«
    Die Antwort beruhigte sie nicht. »Aber Ihnen ist bekannt, auf was Sie sich da einlassen?«
    Ich wollte etwas erwidern, aber der Konstabler kam mir zuvor.
    »Er ist kein Mensch mehr«, krächzte er. »Er sieht aus wie ein Mensch, aber er ist ein Monster. Er ist grausam und gnadenlos. Wie damals. Nichts hat sich geändert, überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil. Er ist noch viel gefährlicher geworden. Er muss mit der Hölle im Bunde sein.«
    »Da stimme ich Ihnen zu. Mein Name ist übrigens John Sinclair.«
    »Das sagte Mr. Conolly schon.« Der Konstabler lächelte. »Er war ja schon mal in unserem Ort. Er hat zwar nicht gesagt, dass er noch seinem alten Job nachgeht, aber ich denke nicht, dass er ein Kollege ist.«
    Um den Kollegen vollends zu beruhigen, zeigte ich ihm meinen Ausweis, den er gar nicht sehen wollte.
    »Was ist mit dem Auto?«, wollte ich wissen.
    »Ich habe einen bekannten Abschleppunternehmer angerufen. Er oder einer seiner Mitarbeiter werden kommen und den Mini wegschaffen. Allerdings wird das etwas dauern, weil er eine lange Anfahrt hat.«
    »Dann gibt es hier nichts mehr für uns zu tun, ich denke, dass wir nach Gilfach fahren sollten.«
    »Okay.« Jack Clinton streckte mir die Hand entgegen. »Helfen Sie mir hoch?« Er grinste. »Ich bin leicht angeschlagen.«
    »Okay.«
    Er nahm meine Hand und quälte sich auf die Beine. Dann humpelte er bis zu unserem Wagen.
    Der jungen Frau ging es inzwischen besser. Sie hatte kaum etwas abbekommen und murmelte mir nur wie in Trance ihren Namen zu.
    Man musste kein Fachmann sein, um zu erkennen, dass sie den Schock des Überfalls noch nicht überwunden hatte. Sie sah aus, als würde sie neben sich stehen. Es war auch nicht leicht zu verkraften, dem Mörder seines Bruders Auge in Auge gegenüberzustehen.
    »Er sah so kalt aus«, flüsterte sie beim Eisteigen. »So

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