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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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saß er dann in der Klemme. Es war ein leerer Schacht, den nur einige Leute hier aus dem Dorf kannten, und dort ist er dann geblieben, denn wir haben ihn verschüttet.«
    »Dann wissen wir ja, wo er sich aufhält«, sagte Bill.
    »Wäre zu schön, um wahr zu sein. Ist aber nicht der Fall. Es hat im Hügel eine Veränderung gegeben. Da unten sieht nichts mehr so aus, wie es einmal war. Willow muss es gespürt haben. Er hat sich ein anderes Versteck gesucht. Wir haben darauf gehofft, dass sein Leichnam durch die Veränderungen noch stärker verschüttet wurde, denn zu diesem Zeitpunkt hätte er schon längst tot sein müssen. Nun lebt er wieder, obwohl er tot ist. Da kann nur der Teufel seine Hand im Spiel gehabt haben.«
    »Wurden die entführten Menschen denn gefunden? Oder zumindest Reste von ihnen?«
    »Einige Knochen. Aber die lagen nie an einer Stelle, sondern waren überall verstreut. Wir haben es als unsere Sache angesehen und der Polizei nichts von den Fundstücken gesagt.« Sie stieß Bill an. »Ich habe mich an dich erinnert, Söhnchen, und du bist gekommen. Das finde ich toll. Aber dicker bist du geworden.«
    »Nun ja, das ist der Lauf der Zeit. Ich bin eine ganze Ecke älter und habe einen erwachsenen Sohn.«
    »He, das freut mich. Wandelt er auf deinen Spuren?«
    »Das kann ich noch nicht sagen. Er studiert noch.«
    Sie nickte. »Ja, ja, da sieht man wieder, wie die Zeit vergeht. Ich lebe auch noch, und ich habe mir vorgenommen, erst dann zu sterben, wenn das Scheusal endgültig vernichtet ist.«
    »Eine guter Vorsatz«, lobte der Reporter.
    Kate ließ ihre Zigarre fallen und trat die Glut mir der Hacke aus. Dann schaute sie über die Obstwiese hinweg zu den nicht weit entfernten Hügeln. Sie kniff die Augen noch mehr zusammen, nickte vor sich hin und sagte mit leiser Stimme: »Ich glaube nicht daran, dass er sich in seinem Versteck aufhält. Er ist unterwegs. Er wird sich neue Opfer holen wollen, um sie in seine Höhle zu verschleppen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja Bill, das bin ich. Das spüre ich in meinen alten Knochen. Sie sind sehr sensibel.«
    »Meinst du, wir sollten uns mal im Ort umschauen?«
    Sie grinste. »Das wäre nicht schlecht. Jeden kann es treffen«, flüsterte sie. »Jeden.«
    »Ja, leider.«
    »Haltet die Augen auf. Es wird zwar noch nicht dunkel, aber ich spüre so etwas wie eine Bedrohung. Und das ist nicht gut. Der Tod ist unterwegs. Haltet ihn auf.«
    Bill warf mir einen Blick zu und sagte: »Machen wir.«
    »Das war ein Abschied, oder?«, fragte sie.
    »Ich denke schon.«
    »Ist schön, dass du mich nicht vergessen hast, Bill Conolly.«
    »Das hast du doch auch nicht.«
    »Ja, schon. Dann alles Gute. Und sagt mir Bescheid, wenn ihr Willow zur Hölle geschickt habt.«
    »Keine Sorge, das werden wir.«
    Ein knappes Winken, dann ließen wir die alte Kate allein und gingen über die Obstwiese zurück zu unserem Wagen.
    »Wie siehst du sie?«, fragte ich.
    »Na ja, sie ist zwar keine Hellseherin, aber ich denke mir, dass sie recht haben könnte. Dieser Willow kann sich möglicherweise hier in der Nähe aufhalten, um nach neuen Opfern Ausschau zu halten. Menschen, die er umbringt…«
    »Und was damit anstellt?«
    »Das müssen wir herausfinden.« Wir stiegen ein und rollten zurück in den Teil des Ortes, in dem die Häuser dichter standen. Keinem von uns war dabei zum Lächeln zumute…
    ***
    Wir stoppten den Wagen vor dem Haus, in dem Grace Taylor abgestiegen war. Sie hatte sich etwas ausruhen wollen, und wir hofften, dass ihr die Zeit, die wir ihr gelassen hatten, gereicht hatte.
    Hier gab es Bed and Breakfast. Das lasen wir an einem Schild neben der Tür.
    Beim Aussteigen blickten wir uns um, ob irgendetwas Verdächtiges zu erkennen war. Wir sahen nichts. Im Ort blieb es ruhig. Hin und wieder hörten wir das Geräusch eines fahrenden Autos. Zu sehen allerdings war nichts.
    Ich wusste nicht, ob es hier immer so aussah, es war vorstellbar, aber ich stellte mir zugleich die Frage, ob alle Dorfbewohner in einer tiefen Angst lebten. Dass es hier einen Toten gegeben hatte und die Polizei den Fall nicht hatte lösen können, musste einige in Panik versetzt haben. Da erinnerte man sich sofort an Willow, denn er hatte sein Zeichen auf der Stirn des Opfers hinterlassen.
    Ob die Kollegen über die Bedeutung des Zeichens auch Bescheid gewusst hatten, war uns nicht bekannt. Möglicherweise schon, aber wer hätte schon nach einer Person gefahndet, die schon sehr lange tot sein musste? Da konnte

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