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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegt.
    Eine Täuschung? Spielte mir die Fantasie einen Streich?
    Nein, es gab den Schatten wirklich.
    Die Gestalt war da!
    Sie stand unbeweglich zwischen zwei Büschen, düster und irgendwie abstoßend. Von ihrem Gesicht sah ich nicht viel, aber allein ihre Existenz war für mich so etwas wie ein Drohgebärde.
    Wollte er es auf eine Auseinandersetzung mit mir ankommen lassen?
    Es sah so aus, und ich dachte nicht daran, einen Rückzieher zu machen und den Rückweg anzutreten. Ihn hier auf dem Hang zu stellen war besser, als ihm irgendwohin in einen dunklen Stollen zu folgen.
    Er tat nichts.
    Beide starrten wir uns an. Es war ein Kräftemessen auf eine recht große Entfernung. Ein Belauern, und nach einigen Sekunden sah ich ein, dass mich dies nicht weiterbrachte.
    Ich setzte mich wieder in Bewegung und lief dabei genau auf ihn zu, denn ich wollte ihn hier stellen. Auch jetzt ließ ich meine Waffe stecken, obwohl ich damit rechnete, dass er mich angreifen würde.
    Und dann war er weg.
    Eine huschende Bewegung, ein Flattern seines Umhangs, und im nächsten Augenblick war er nicht mehr zu sehen, sodass ich das Nachsehen hatte.
    Doch damit wollte ich mich nicht abfinden.
    Ich nahm die Verfolgung auf. Da ich mich einigermaßen erholt hatte, lief ich mit schnellen Schritten und hielt dort an, wo er gestanden hatte.
    Nichts mehr. Nur eine stille Natur um mich herum. Ansonsten war ich der Verlierer.
    Es ärgerte mich, dass ich von ihm so genarrt worden war. Irgendwo musste er doch stecken. Ich lief ein paar Schritte weiter und erreichte eine Gegend, die besser einsehbar war. Stumm wuchs an der rechten Seite der Hang in die Höhe.
    Natürlich beschäftigte mich der Gedanke, dass ich irgendwo dort das Versteck des Herrn der Unterwelt finden würde, doch den gesamten Hang abzusuchen, dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
    Ich musste aufgeben, und ich ärgerte mich irgendwie, dass dieses Wesen es nicht versucht hatte, mich anzugreifen. Da hätte ich ihm eine richtige Antwort geben können.
    So machte ich kehrt, um den Rückweg anzutreten, und ich fühlte mich tatsächlich als Verlierer.
    Aber so war das nun mal im Leben. Die erste Schlacht hatte die andere Seite für sich entschieden. Ich wusste, dass es noch eine zweite oder dritte geben würde. Auf jeden Fall wollte ich die letzte gewinnen…
    ***
    Auf der Straße sah ich kein Hindernis mehr. Zumindest nicht in der Fahrbahnmitte. Wie die drei Personen es geschafft hatten, den Mini wieder auf die Räder zu kippen und an den rechten Straßenrand zu schieben, war mir ein Rätsel. Das hatte sie sicher eine große Kraftanstrengung gekostet.
    Jedenfalls konnten andere Fahrzeuge das Hindernis passieren. Ich ging die letzten Schritte, betrat die Straße und sah zwei Menschen an ihrem Rand auf dem Boden hocken.
    Einer von ihnen war ein Polizist. Er starrte versonnen auf sein Motorrand, das halb im Graben lag.
    Neben ihm saß eine junge Frau, von deren Gesicht ich nicht viel sah, weil sie es in die Hände gelegt hatte. Mir fiel nur auf, dass sie braunes Haar hatte.
    Bill kam auf mich zu. Bevor er mir eine Frage stellen konnte, gab ich ihm schon die Antwort.
    »Er ist mir entwischt.«
    »Verdammt.«
    »Kannst du laut sagen.« Ich hob die Schultern. »Was sollte ich machen? Hier ist eine fremde Umgebung, er kannte sich aus und ich war der Gelackmeierte.«
    »Hast du ihn dir denn genauer ansehen können?«
    Ich nagte auf meiner Unterlippe und schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht nahe genug an ihn herangekommen, Bill. Ich habe nur gesehen, dass er so etwas wie einen langen Umhang oder Mantel trug. Sein Gesicht habe ich nicht gesehen. Da muss ich leider passen. Es gefällt mir auch nicht, aber ich kann es nicht ändern.«
    »Klar.«
    »Und wie sieht es hier aus?«
    Er lachte. »Beide haben überlebt. Wir konnten sogar den Mini wieder umkippen und von der Straße schieben.«
    »Und weiter?«
    Er winkte ab. »Der Konstabler und die Frau haben großes Glück gehabt.«
    »Erzähl.«
    Bill warf erst noch einen Blick auf die beiden, danach erfuhr ich ihre Namen, sah und hörte, dass der Konstabler telefonierte und etwas von Abschleppen sagte.
    Dann hörte ich wieder meinem Freund zu, der mir von den Erlebnissen der beiden berichtete.
    »Dann sind wir praktisch ihre Lebensretter gewesen«, sagte ich.
    Der Reporter nickte. »Ja, John, das waren wir. Der Herr der Unterwelt hätte sie sich geholt.«
    »Und wer ist das genau? Was steckt hinter allem? Welches Motiv treibt ihn an?«
    Bill

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