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1584 - Agent an drei Fronten

Titel: 1584 - Agent an drei Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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I, M13, Regierungszentrum „Hügel der Weisen", Großrechenzentrum der Raumflotte, Nebentrakt der ITK: Es war über zwei Jahre her, daß Yart Fulgen zum erstenmal hier tund vor dem Mann mit den rötlichen Augen gestanden hatte. Exakt gesagt, so war es am
     
    4.
     
    April 1171 geschehen.
    Damals hatte er nicht ahnen können, warum er an diesen Ort gebeten worden war, aber heute war es anders.
    Jetzt stand er wieder vor dem silberhaarigen, hochgewachsenen Arkoniden mit dem wie gegerbt wirkenden Gesicht. Kotminak, der sich damals als „Kommandeur des Imperialen Territorialschutz-Kommandos" vorgestellt hatte, trug auch heute weder eine Dienstwaffe noch ein Rangabzeichen.
    Yart Fulgen erinnerte sich genau an seine damaligen Worte: „Das ITK ist eine von Atlan gegründete, mit Grenzschutzaufgaben betraute Eliteeinheit der Flotte. Da es auf Arkon keinen Geheimdienst gibt, haben wir notgedrungen versucht, Seine Erhabenheit gegen Attentatsversuche abzuschirmen. Dabei wurde uns klar, daß wir Anfänger sind.
    Uns fehlt jede Erfahrung. Ich bin einer der wenigen Arkoniden, die in der Widerstandsorganisation WIDDER gearbeitet haben.
    Ich bitte daher um deine Mitarbeit."
    So hatte die Tätigkeit des Plophosers beim „Imperialen Territorialschutz-Kommando" begonnen. Noch im gleichen Monat hatte er ein Attentat auf Atlan verhindern können.
    Danach war er ein festes Mitglied beim ITK geworden.
    Obwohl er als Plophoser terrastämmig war, war er von den Arkoniden eingebürgert worden. Er konnte sich fortan mit allen Rechten als Arkonide bezeichnen, auch wenn er mit deren speziellen äußerlichen Merkmalen nichts gemeinsam hatte. Er hatte praktisch eine neue Identität erhalten, konnte sich fortan mit dem Decknamen Rensor melden oder damit auftreten - oder mit anderen Tarnbezeichnungen des ITK.
    Fulgen war im Jahr 1115, also zur Herrschaftszeit Monos', auf der Gettowelt Daormeyn als Sohn zweier aus politischen Gründen deportierter Plophoser geboren worden. Nach seiner Ausbildung in den Schulungszentren der Cantaro war er schließlich auf dem cantarischen Flottenstützpunkt Stiftermann III als Syntronstatistiker eingesetzt worden.
    Dort hatte er im Alter von 29 Jahren erste Kontakte mit der Widerstandsorganisation WIDDER gemacht, deren Zielen er sich schon kurz nach seiner Ausbildung verschrieben hatte.
    Heute zählte der Mann mit dem analytisch geschulten Verstand 58 Jahre. Er hatte seine Erfahrungen gesammelt, aber sein Naturell nie verändert. Nach den ersten Eindrücken, die er auf seine Mitmenschen machte, hielten die ihn meist für einen verträumten Weltverbesserer oder einen liebenswerten Theoretiker, der keiner Fliege ein Leid zufügen konnte. Oder gar für einen Duckmäuser.
    Dieses Gehabe, das ursprünglich nur ein Teil seiner Tarnung den Cantaro gegenüber gewesen war, war zum festen Bestandteil seines äußeren und teilweise auch des inneren Charakterbilds geworden. Er unterdrückte sein eigentlich vorhandenes Temperament- von einigen Ausnahmefällen abgesehen.
    Yart Fulgen war ein Mann, der die Waffen des Geistes bevorzugte. Über besondere Körperkräfte verfügte der 1,82 Meter große, eher schmächtige Mann mit den knochigen Beinen auch nicht.
    Sein Gesicht war schmal. Das schwarze Haar trug er glatt zurückgekämmt, was den Eindruck der Biederkeit verstärkte. „Du hast einen neuen Auftrag für mich", stellte der ITKAgent mit kaum modulierter Stimme fest und blickte seinem silberhaarigen Chef scheinbar verschüchtert in die Augen. „Erraten." Kotminak warf einen Stapel bedruckter Folien auf den Schreibtisch. „Ein ganzes Paket von Hiobsbotschaften, und alle stammen von der gleichen Welt. Ich spreche von Ascullo im Tramor-System. Kennst du die Kolonialwelt?"
    „Nur dem Namen nach", gab der Plophoser zu. „Ascullo ist nur 54 Lichtjahre von hier entfernt. Ich habe einiges darüber gelesen, aber ich muß meine Erinnerungen erst auffrischen."
    „Das wirst du tun müssen." Die rötlichen Augen des ITKChefs funkelten. „Dort haben sich Aras und Arkoniden in die Haare gekriegt. Es sieht verdammt nach einem Völkerkrieg aus, der sich allerdings auf den einen Planeten beschränkt. Es ist völlig schleierhaft, wie der Konflikt ausbrechen konnte. Ich vermute Intrigen einer unbekannten Organisation, vielleicht der Springer oder der Überschweren. Eigentlich ist die Klärung des Problems die ideale Aufgabe für dich. Du wärst nicht zum erstenmal unser Joker im Kampf gegen Intrigen und Verschwörungen."
    „Kriege und

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