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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtung unternommen hatte, waren erfolglos gewesen - bis er mit den Nakken zusammengekommen war. Als er gelernt hatte, die nakkische Mentalität wenigstens zum Teil zu verstehen und sich an ihr zu orientieren, hatte er den Paranakk gebaut, ein Gerät, von dem dieselbe Kraft ausging wie vom Ki; eine Maschine, die auf bestimmte, einstellbare Zeit einen Übergang auf eine andere Realitätsebene ermöglichte. Das Gerät war auf die Suche nach der Superintelligenz ES ausgerichtet. Für andere Zwecke ließ es sich kaum gebrauchen. Aber das spielte für Sato Ambush keine Rolle. Die Suche nach ES war es ja, der er sich verschrieben hatte.
    Den Paranakk hatte er während seines Aufenthalts auf Akkartil entwickelt und gebaut. Die Maschine befand sich immer noch irgendwo in den Gewölben der nakkischen Bergfestung. Das war der Grund, warum Sato Ambush die Leiche Balinors persönlich überbringen wollte: Er beabsichtigte, den Paranakk zu bergen und mit sich nach Terra zu nehmen. Jetzt, da er seinem Ki nicht mehr vertrauen durfte, würde er ihm bei der Suche nach dem Überwesen ES gute Dienste leisten.
    Eine zweite Überlegung gab es selbstverständlich auch. In der aktuellen Wirklichkeit existierte Balinor nicht mehr. Um dessen gewiß zu sein, brauchte man nur in den Lagerraum hinab zu gehen und sich dort die zerfallenden Überreste des Nakkenkörpers anzuschauen. Es bestand also keine Aussicht, daß man auf Akkartil in jenem aus den Felsen gehauenen Raum Balinor finden würde, wie er mit dem Milchstraßenmodell arbeitete, in das die Bahn des Kunstplaneten Wanderer eingezeichnet war. Aber selbst wenn es Balinor nicht mehr gab, so war womöglich doch das Modell vorhanden. Darauf hatte Sato Ambush es abgesehen. Es war sein fester Vorsatz, nichts außer acht zu lassen, was in irgendeiner Weise zum Erfolg der Suche nach dem Überwesen ES beitragen könnte. Sein Ausflug in die Pararealität war nicht umsonst gewesen. Er hatte eine Spur gefunden, der es sich zu folgen lohnte.
    Während des Fluges gönnte er sich zwei Stunden Ruhe. Er hatte es gelernt, sich vollständig zu entspannen, und die zwei Stunden brachten ihm so viel, wie ein anderer mit achtstündigem Schlaf womöglich nicht geschafft hätte. Er war wach, als Nikki Frickel ihn aus dem Kommandostand per Interkom anrief. Er hatte durch Zuruf an den Servo ein Bild aktiviert und sah, daß die TABATINGA über Akkartil angekommen war. „Wir sind am Ziel", sagte Nikki Frickel. „Aber sie wollen uns nicht landen lassen."
    „Wenn sie uns keine Landeerlaubnis geben, bekommen sie ihre Leiche nicht", antwortete der Pararealist. „Laß mich mit ihnen reden."
     
    *
     
    Nakken voneinander zu unterscheiden, war eine ziemlich schwierige Sache. Paunaro allerdings war leicht zu erkennen. Er trug ein paar bunte Markierungen auf der blauen Hülle des Exoskeletts. In dieser Hinsicht war er anders als seine Artgenossen, die Ornamente, Verzierungen und dergleichen verschmähten. „Man wird deinem Raumschiff ein Boot entgegenschicken", erklärte Paunaro. „Der Pilot ist berechtigt, von dir zu übernehmen, was von Balinor übriggeblieben ist."
    Wenn es unter den Nakken überhaupt eine Hierarchie gab, so hatte der Mensch bis auf den heutigen Tag nicht gelernt, sie zu erkennen und zu verstehen. Von Paunaro war bekannt, daß er auf dem Stützpunkt Akkartil so etwas wie die führende Rolle spielte. Ob er deswegen als Vorgesetzter der übrigen auf Akkartil stationierten Nakken zu betrachten war, darüber herrschte keine Klarheit. Fest stand nur, daß, wer auf Akkartil zu tun hatte, sich mit Paunaro ins Benehmen setzen mußte. „Es wird niemand von mir etwas übernehmen", sagte Sato Ambush, „solange ich mit meinem Raumschiff nicht auf der festen Oberfläche eines Raumhafens von Akkartil stehe."
    „Fremde sind bei uns nicht mehr willkommen", antwortete Paunaro. „Ich kann dir keine Landeerlaubnis erteilen."
    „Dann habe ich diese Reise umsonst unternommen", sagte der Pararealist. „Ich kehre sofort nach Terra zurück."
    „Nicht ehe du Balinors Überreste übergeben hast!"
    „Du hast von mir nichts zu fordern", erklärte Sato Ambush. „Ich bin gekommen, um dir die Leiche eines deiner Artgenossen zu bringen. Du verweigerst mir die Landeerlaubnis, also bekommst du Balinors sterbliche Reste nicht. So einfach ist das."
    Man brauchte kein Experte in der Beurteilung nakkischer Verhaltensweisen zu sein, um zu erkennen, daß Paunaro im höchsten Grade verunsichert war. „Warum wolltest du Balinors

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