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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehen, den er gebaut hatte, um die Suche nach der Superintelligenz ES auf ein anderes Gleis zu bringen. Er hatte während seines Aufenthalts auf Akkartil einiges über die Mentalität der Nakken und ihre Fähigkeit, fünfdimensionale Zusammenhänge intuitiv zu erfassen, gelernt. Diese Erkenntnisse hatte er mit seinem Wissen um die Parallelität der Wirklichkeiten verbunden und auf dieser Basis ein Gerät entwickelt, mit dem nach ES auf eine Weise geforscht werden konnte, die mehr Erfolg versprach als alle bisher verwendeten Methoden.
    Die Umstände hatten es verhindert, daß der Paranakk mehr als nur versuchsweise zum Einsatz gelangt war.
    Sato Ambush war immer noch davon überzeugt, daß sich die Suche nach ES mit Hilfe des von ihm entwickelten Geräts beschleunigen ließe. Das allerdings war nicht der einzige Grund, warum er den Paranakk an sich bringen wollte. Im Konzept der Maschine war alles Wissen, das er über die Denkweise der Nakken, über ihren Bezug zur Umwelt, über ihre Fähigkeit, in fünf Dimensionen zu sehen und zu denken gewonnen hatte, verarbeitet. Der Paranakk war für den kleinen Mann mit dem großen Kopf nicht nur ein Gerät, das bei der Suche nach dem Überwesen ES helfen sollte. Es war gleichzeitig eine Maschine, die zur Verständigung mit dem überaus exotischen Volk der Nakken beitrug.
    Für den Terraner, der zum erstenmal auf Akkartil landete, hatte der Anblick der Landschaft etwas Unwirkliches. Der rote Schein der Sonne Rachmayn übergoß sie mit einem Glanz, den man auf der Erde selten zu sehen bekam - höchstens nach einem tropischen Gewitter, wenn der Himmel am späten Nachmittag wieder aufklarte. Der provisorisch angelegte Raumhafen befand sich auf einer Höhe von etwa 3000 Metern über Normalnull. Nach Norden hin ragten die Felswände des Bergmassivs nahezu senkrecht in die Höhe. Auf den Gipfeln lag dünner Schnee. Es war eine Szene, wie ein surrealistischer Maler sie nicht fremdartiger hätte darstellen können.
    Die TABATINGA hatte kaum aufgesetzt, da öffnete sich in der Felswand, die an das Landefeld grenzte, ein Tor, und eine Schar von Robotern, darunter ein schwebendes Transportgerät mit umfangreicher Ladefläche, kam zum Vorschein. Die TABATINGA ruhte in einem gravomechanischen Prallfeld, so daß der Unterteil des Rumpfes nur wenige Handbreit über dem Boden schwebte. Die Roboter, von unterschiedlicher Form und Funktion, versammelten sich rund um das gelandete Schiff. Die Verständigung erfolgte über Außenaudio. Ein Roboter, der einem überdimensionalen Ei ähnelte und mit zahlreichen Greifarmen ausgestattet war, begann auf Interkosmo zu sprechen. „Wir sind von Paunaro gesandt. Wir sollen abholen, was von Balinor übriggeblieben ist."
    Im Kommandostand der TABATINGA hatte Sato Ambush den leuchtenden Ring des Mikrophons zu sich herangeholt. „Du sollst Balinors Reste haben", erklärte er, „sobald du mir gesagt hast, wie lange wir auf Akkartil als Gäste willkommen sind."
    „Fünf Tage eurer Zeitrechnung", kam die prompte Antwort. „So hat Paunaro entschieden."
    „Ich bin einverstanden", sagte der Pararealist.
    Die Ausschiffung des gläsernen Sarges verlief vollautomatisch. Ein Roboter nahm das Behältnis auf und transportierte es zur nächsten Lastenschleuse. Von der Schleuse aus wurde ein künstliches Schwerefeld projiziert, durch das der Glasbehälter langsam in die Tiefe sank. Der Transportroboter hatte sich in passende Position manövriert und nahm die Ladung auf. Danach setzte sich die Robotergruppe wieder in Bewegung und glitt auf das offene Tor in der Felswand zu. Es war kein weiteres Wort gesprochen worden. Die ganze Angelegenheit hatte nicht mehr als drei Minuten in Anspruch genommen. „Mein Gott, seht euch das an!" rief Nikki Frickel plötzlich.
    Seitwärts von der Stelle, auf die die Roboter sich zubewegten, hatte sich im Felsen eine weitere Öffnung gebildet. Sie war wesentlich kleiner als das Tor, aus dem die Maschinenwesen gekommen waren und durch das sie soeben wieder abzogen, eher von der Größe einer normalen Tür oder eines Mannluks an der Schleuse eines Raumschiffs. Aus dieser Öffnung war, ohne daß es außer Nikki Frickel jemand anders bemerkt hätte, eine seltsam anmutenden Erscheinung aufgetaucht. Auf den ersten Blick sah es so aus, als näherte sich dort ein annähernd humanoides Wesen, das man in einen altmodischen Rollstuhl gepfercht hatte. Je näher das Geschöpf jedoch kam, desto deutlicher war zu erkennen, daß Rollstuhl und Person in

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