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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum Abschied die Hand reichte, schimmerten Tränen in ihren Augen.
    »Keine Sorge«, sagte ich, »es wird schon alles wieder in die Reihe kommen.«
    Harry schaute mich von der Seite her an, als wir auf den BMW zugingen.
    »Bist du dir sicher?«
    »Nein, das nicht. Aber ich hoffe es…«
    »Also, wie oft bist du schon in Rynica gewesen?«, fragte Katja ihren Mann.
    »Nur einmal.«
    »Aber du kennst den Weg?«
    »Es gibt nur den einen.«
    Die dunkelhaarige junge Frau mit dem Pferdeschwanz nickte. Sie sah nicht besonders glücklich aus. Die Lachfalten um ihren Mund herum wirkten starr, und auch der Blick der leicht grünlich schimmernden Augen hatte nichts Fröhliches an sich. Es war Katja Donkow anzusehen, dass sie vom Vorhaben ihres Mannes nicht eben begeistert war.
    Der Passat rollte durch eine einsame Gegend. Um ihr Ziel zu erreichen, mussten sie die Hauptstraße verlassen. Sie fuhren über Strecken, die nicht in allen Karten eingezeichnet waren, und manchmal erinnerte sie der Wald an einen düsteren Tunnel, wenn sie wieder einmal ein Stück Brachland hinter sich gelassen hatten.
    Lisa sagte nichts mehr. Der dicke Kloß in ihrem Magen wollte sich trotzdem nicht auflösen.
    Sie warf einen Blick auf ihren Mann, der konzentriert hinter dem Steuer saß. Sein fahlblondes Haar war kurz geschnitten. Unter der leicht gekrümmten Nase wuchs ein Oberlippenbart, und seine kräftigen Hände hielten das Lenkrad sicher.
    »Ist es nicht hier in der Umgebung passiert?«, fragte Katja mit leiser Stimme.
    »Ja, ich glaube.«
    »Willst du anhalten?«
    »Nein, wir fahren durch.«
    Sie schloss ergeben die Augen. Am liebsten wäre sie bei ihrer Schwiegermutter zu Hause geblieben, aber sie hatte ihren Mann nicht allein fahren lassen wollen. Sie fühlte sich als seine Beschützerin, denn wenn es Roman mal schlecht ging, dann war sie da, um ihm zur Seite zu stehen. So musste es sein, und so würde es auch in Zukunft immer bleiben. Das hatte sie auch vor dem Altar versprochen.
    Als die Landschaft ihre leicht hügelige Form verlor und wieder flacher wurde, passierten sie ein Feld mit Sonnenblumen, die ihre Köpfe hängen ließen.
    Ein altes Holzschild fiel ihnen ins Auge. Dort war der Name Rynica eingeschnitzt.
    Es waren noch fünf Kilometer. Die legten sie auch zurück und mussten erkennen, dass dieser Ort nicht mehr als ein Dorf war, bestehend aus kleinen Häusern, aus Höfen, aus viel Platz für Gänse und Hühner, die auf den Feldern freien Auslauf hatten.
    Es gab hier keine Ampel, es war keine Hektik vorhanden.
    Rynica war ein Straßendorf. Nicht wenige Grundstücke waren mit Lattenzäunen umfriedet, wie man sie in den östlichen Ländern oft zu sehen bekam.
    »Wo willst du eigentlich hin?«, fragte Katja.
    »Das weiß ich nicht so genau. Es wird sich schon noch ergeben.«
    »Ich glaube nicht, dass man dir auf deine Fragen gern antworten wird.«
    »Es wäre besser für die Leute. Sie müssen einsehen, dass sie derartige Taten nicht hinnehmen können. Das kann immer wieder geschehen.« Er lachte. »Das müssen sie einsehen.«
    »Ich glaube nicht daran.«
    »Dann lassen wir uns eben überraschen«, sagte er.
    »Ja, etwas anderes bleibt uns auch nicht übrig.«
    Es waren nicht alle Leute in ihren Häusern verschwunden. Es gab genügend, die sich noch im Freien aufhielten. Entweder bei den Gänsen oder den Hühnern. Aber es gab auch alte Handwerkbetriebe, wo man sich mit Holz und Metallbau beschäftigte und kleinere Reparaturen durchführte.
    Es gab in Rynica auch ein Spritzenhaus wie die beiden Donkows lasen. Wer an der Grenze wohnte, der verstand auch die polnische Sprache. Das war auch bei Katja und Roman nicht anders.
    Beide hatten ihre Augen überall.
    Roman nahm die linke Hand vom Lenkrad und wies schräg nach vorn. »Da halten wir an.«
    Es war das Spritzenhaus, dessen große Tür weit geöffnet war. Es stand auf einem größeren Platz.
    Daneben befand sich so etwas wie eine Kneipe. Ein aus grauen Steinen errichtetes barackenähnliches Gasthaus. Neben der Tür stand eine Tafel, auf der aufgeführt war, was man dort essen konnte.
    Dafür interessierten sich die Donkows nicht, denn sie sahen, dass ein Mann direkt auf ihren Wagen zu kam, der beide Hände angehoben hatte.
    »Der will was von uns«, murmelte Katja.
    »Das denke ich auch.«
    »Und was können die Leute hier von uns wollen?«
    »Keine Ahnung. Wir werden es erfahren.« Roman bremste, und der Passat stand still.
    »Fröhlich sieht der nicht eben aus«, murmelte Katja.
    Roman

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