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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier ein übles Spiel mit uns treibt.«
    Katja dachte nach. »Moment mal«, meinte sie nach einer Weile. »Gehst du immer noch davon aus, dass dieser Dolny etwas mit den schrecklichen Morden zu tun hat?«
    »Das weiß ich nicht, Katja. Aber unmöglich ist nichts.«
    »Und wir sind seine Gefangenen«, flüsterte Katja.
    »Sieht so aus.«
    »Glaubst du denn, dass er sein Versprechen einhalten wird?«
    »Keine Ahnung. Aber ewig kann er uns nicht hier gefangen halten.« Roman deutete auf die verschiedenen Fenster. »Die Dinger sind zwar klein, aber raus können wir zur Not auch dort.« Er lächelte. »Zumindest du als schlanke Person.«
    »Hör auf.«
    »Dann schauen wir uns mal um.«
    Sie taten es und schüttelten die Köpfe. Die Arbeiter aus Deutschland hatten hier wirklich mehr als primitiv übernachten müssen. Als Betten dienten primitiv zusammengenagelte Pritschen. Drei standen jeweils übereinander.
    Spinde gab es nicht, auch keine weiteren Ablagen für die Kleidung. Dafür gab es einen alten Holztisch, jedoch nur zwei Stühle.
    Was nicht in Rucksäcke gepasst hatte, lag daneben auf dem Boden. In der Regel war es die Arbeitskleidung.
    Beide machten sich intensiv auf die Suche nach persönlichen Gegenständen, die sie mitnehmen wollten, um sie den Angehörigen zu übergeben.
    Da war nichts zu finden, das das Mitnehmen gelohnt hätte. Mal ein Spiegel oder eine Rasierklinge, mehr war nicht vorhanden. Die wichtigen persönlichen Gegenstände hatte die Männer allesamt mit ins Wochenende genommen.
    Roman Donkow schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Verdammt noch mal!«, rief er. »Was soll das, uns hier einzusperren? Dieser Dolny wusste bestimmt, dass hier nichts mehr zu holen ist.«
    »Und warum hat er uns dann hier suchen lassen und uns zusätzlich noch eingesperrt?«
    »Das möchte ich auch gern wissen. Dahinter steckt sicher ein Plan, Katja.«
    Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. »Welcher denn?«
    »Keine Ahnung. Er will uns wohl unter Kontrolle haben. Zumindest für eine gewisse Zeit.«
    Sie schaute auf die Uhr. »Und wie lange will er uns hier gefangen halten?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sollen wir eine Scheibe einschlagen?«
    Roman setzte sich auf einen Stuhl. »Damit möchte ich noch warten.« Er hob die Schultern. »Eines steht jedenfalls für mich fest. Freiwillig suche ich dieses Kaff nicht mehr auf, das schwöre ich.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Es blieb dem Paar nichts anderes übrig, als zu warten. Mit dem Einschlagen eines Fensters hätten sie nur noch mehr böses Blut schaffen können, und das wollten sie vermeiden. Hier in Rynica standen sie allein auf weiter Flur.
    Irgendwann fragte Katja nach einer Toilette. Darüber konnte ihr Mann nur lachen.
    »Schmink dir das ab«, sagte er knapp.
    »Und was war mit den Arbeitern?«
    Roman hob die Schultern. »Die sind nach draußen gegangen und mussten in ein Erdloch kacken.«
    »Bitte, Roman.«
    »Das ist die Wahrheit. Der einzige Luxus, den es hier gibt, das ist die Natur.«
    »Mag sein.«
    »Drückt es denn stark?«
    Katja winkte ab. »Ach, hör auf. Dieser Widerling wird uns ja irgendwann rauslassen. Sonst schlage ich wirklich eine Scheibe ein. Ich habe keine Lust, bis zur Dunkelheit zu warten.«
    »Geben wir ihm noch etwas Zeit.«
    Katja hob nur die Schultern. »Ich weiß nicht, was dieser Mensch gegen uns hat. Wir haben ihm nichts getan, wir sind ganz harmlos hierher gefahren, und trotzdem ist er durchgedreht. Ich frage mich, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Weiß ich auch nicht. Vielleicht haben die Leute hier ein schlechtes Gewissen.«
    »Kann sein«, murmelte Katja.
    Roman trat ans Fenster. Viel sah er nicht, weil die Scheibe zu verdreckt war. Er konnte den Schmier auch nicht abwischen, weil er von außen klebte. Um eine Säuberung der Fenster hatten sich die Arbeiter nie gekümmert.
    Katja nahm den Faden wieder auf. »Warum könnten die Leute von Rynica ein schlechtes Gewissen haben?«
    »Weil sie etwas zu verbergen haben.«
    »Und was?«
    »Wenn ich das wüsste.« Roman drehte sich vom Fenster weg. »Es könnte mit den Morden zu tun haben, und dabei mit der Gestalt, die sie verübt hat.«
    »Dann gehst du davon aus, dass Dolny mehr über sie weiß?«
    Roman Donkow zuckte mit den Schultern. »Ich halte inzwischen alles für möglich.«
    »Dein Vater hat das Monster gesehen. Er weiß, wie es aussieht, aber das ist auch alles. Er hat es beschrieben, und wenn du dich erinnerst, hat es nicht so ausgesehen wie dieser Dolny.«
    Das musste Roman

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