1587 - Midnight-Lady
diese Versuche wurden schnell schwächer.
Starr lag sie dann vor den Füßen der Siegerin, die ihre Waffe aus dem Körper ihrer Todfeindin zog.
Lässig drehte sie sich zu mir um.
»Das ist es dann gewesen«, kommentierte sie…
***
Da irrte sie. Es war nicht alles gewesen, denn es ging noch weiter. Jeder konnte es sehen. Die MidnightLady, die sich durch das Blut anderer Menschen am Leben erhalten hatte, verwandelte sich in das, was sie eigentlich schon längst hätte sein müssen.
Ihre Haut alterte und welkte in Sekundenschnelle. Dann bekam sie Risse und brach an einigen Stellen, sodass eine halb verweste Leiche zurückblieb.
Justine kam auf mich zu. Sie klopfte mir auf die Schulter und sagte: »Ich gehe jetzt.«
»Ja«, erwiderte ich nur, denn ich wusste, dass ich sie nicht aufhalten konnte.
Es war hier in der Schule einiges geschehen. Aber wir hatten keine weiteren Zuschauer gehabt, denn die Schülerinnen und das Lehrpersonal waren in ihren Zimmern geblieben. Sie hatten nichts gehört. Bei einem Schuss oder Schüssen wäre das anders gewesen.
Eine Erklärung musste trotzdem gegeben werden. Das wollte ich der Direktorin überlassen, denn ich musste zurück zu einer gewissen Martha Tresko, die ich nicht länger mit zwei toten jungen Frauen allein lassen wollte. Danach wollte ich noch mal zurück zum Internat fahren, um der Direktorin zur Seite zu stehen, wenn sie meinen Kollegen über das Geschehen im Internat Bericht erstatten musste.
Als ich das Gebäude verließ, war von Justine Cavallo nichts mehr zu sehen.
Auch nichts mehr von irgendwelchen Fledermäusen.
Das gab mir die Gewissheit, dass dieser Fall endgültig zu den Akten gelegt werden konnte…
ENDE
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