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1587 - Rebellion der Sterblichen

Titel: 1587 - Rebellion der Sterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück. „Wenn wir ihm die angeblichen Rädelsführer präsentieren, wird er alles tun. Aber das beste ist, daß er Vorankündigungen senden läßt. Auch der Sendeleiter ist informiert."
    „Das macht es leichter für mich."
    „Du hast recht, Nonari.
    Und nun geh' wieder schlafen."
    Nonari verschwand für eine weitere Stunde im Schlafraum, dann erst nahmen sie gemeinsam ihr Frühstück ein. Hagea aß mindestens die doppelte Portion. Kurz darauf verließen die Schüler das Haus. Die drei Friedensstifterinnen teilten sich Sharinam in drei Zonen ein. Ihre Aufgabe war eine andere als die der Schüler. Sie wollten nicht die Linguiden, sondern die Örtlichkeiten erkunden.
    Hagea übernahm die nördliche Stadthälfte und den Raumhafen. Bis kurz vor Mittag streifte sie ziellos durch die bewachsenen Straßen, hielt Ausschau, versteckte sich manchmal, um unerkannt die Leute zu beobachten. Erfolg hatte sie dabei wenig. Also suchte sie den Raumhafen auf. Als einziges Besatzungsmitglied weilte ihre Schwester Neido an Bord der DAR-MIR. Heute allerdings kam dies Hagea gelegen, weil sie auf Zuhörer keinen Wert legte. „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten", begann sie. „Ist es dir möglieh, zwei oder drei Techniker ins Schiff zurückzurufen?"
    Neido zog ein überraschtes Gesicht. Doch die dürre Gestalt straffte sich, und sie antwortete: „Natürlich. Was sollen wir tun?"
    „Ich möchte, daß mit äußerster Geheimhaltung folgendes vorbereitet wird: Schutzschirmprojektoren, die einen großen Raum, vielleicht eine Halle, von außen einschließen. Dazu ein kleiner Handsender, der die Schirme aktiviert. Sobald das Feld steht, soll von drinnen niemand mehr nach draußen können.
    Wir brauchen eine Zeitschaltung. Justiere sie auf eine Stunde.
    Geht das?"
    „Kein Problem", meinte Neido ohne Anzeichen ihrer Neugierde. „Ist das alles? Dafür brauche ich keine Techniker."
    „Nicht ganz. Innerhalb des Feldes soll ein Holoprojektor stehen, der das Programm des TV-Senders von Lingora empfängt und wiedergibt."
    „Ebenfalls kein Problem. Wenn wir ein vierdimensionales Feld schalten, dringen Hypersendungen trotzdem durch."
    „Nur vierdimensional? Geht es nicht anders?"
    „Nein. Bei 5-D wäre innen kein Empfang möglich."
    Hagea dachte lange nach; sie war technisch nicht bewandert, sogar eine ziemliche Versagerin. Doch was Neido gesagt hatte, hätte sie sich ebensogut selber denken könneni Ärgerlich verzog sie die Mundwinkel. „Also vierdimensional, in Ordnung. Wie schnell seid ihr fertig?"
    „Ich mache es allein. Das dauert keine drei Stunden. Wenn es geheim bleiben soll, dürfte es sicherer sein."
    „Du hast recht. Ich verlasse mich auf dich. Sobald es losgeht, holen wir die Geräte ab."
    Während sich Neido an die Arbeit machte, trat sie den Rückweg durch die Stadt an.
    Hagea war die letzte, die in der Wohnung eintraf. Die Schüler waren längst wieder an der Arbeit, Alaresa Anceott starrte aus dem Fenster auf das Treiben draußen, und Nonari Vojerina saß mit stillem Lächeln an einem der Eßtische.
    Sie hatte Erfolg gehabt.
    Bei dieser Mahlzeit zeigte sich Hagea Scoffy ungewohnt maßvoll; sie fieberte viel zu sehr dem Augenblick entgegen, da die Schüler wieder verschwunden und sie drei unter sich waren. Das Essen verlief in gedrückter Atmosphäre. Aus den Berichten der Schüler klang blankes Entsetzen. Einige machte sich nur mit großer Abneigung wieder an die Arbeit.
    Und erst, als sie allein waren, berichtete Nonari Vojerina. „Ich habe eine alte Arena", erklärte sie. „Mitten in der Altstadt, ideal für unsere Zwecke. Kommt!"
    Eine unterirdische Rohrbahn transportierte sie bis in die gewünschte Zone. Hier begann der innere Kern, aus dem Sharinam einst entstanden war -doch bis ans Ziel legten sie noch mehr als vier Kilometer auf langsamen Transportbändern zurück. Das war günstig, es paßte in den Plan. Ab einem bestimmten Punkt führten nicht einmal die Bänder mehr weiter, und die dcei.Fiiedensstifterinnen drangen zu Fuß in das Gewirr aus Gassen und schattigen Beeten ein. Kaum jemand war hier unterwegs, nur ab und zu liefen ihnen Kinder über den Weg. Ob es daran lag, daß die Nachricht von der Ankunft der drei sich unbemerkt wie ein Lauffeuer verbreitet hatte, oder ob die Linguiden hier zurückgezogen lebten, sie wußten es nicht. Im Grunde bildete die Altstadt einen Mikrokosmos mit eigenen Gesetzen. Wie ein schwer zugänglicher Wald oder ein Hochgebirgstal... Hagea sog die Atmosphäre mit allen Sinnen

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