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1587 - Rebellion der Sterblichen

Titel: 1587 - Rebellion der Sterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir ihn finden."
    „Ist das so schwierig?"
    „Natürlich. Versuche einmal, auf Lingora einen Linguiden zu finden, den nicht jedermann kennt. Es ist beinahe aussichtslos." Adonor ließ den Kopf hängen und starrte deprimiert zu Boden.
    Roi Danton legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Nur Mut!" sagte er. „Ich gebe dir einen Spezialisten mit, der schon ganz andere Sachen ausfindig gemacht hat."
    Der Spezialist, von dem Roi Danton gesprochen hatte, war niemand anders als der riesenhafte Ertruser namens Marfin Kinnor. Als er ihn das erstemal gesehen hatte, war Adonor fast zu Tode erschrocken. So viel spürbare körperliche Gewalt hatte er nie zuvor wahrgenommen. Kinnor trug einen prächtig verzierten Raumanzug. Der Prunk allerdings war nur Staffage.
    In Wahrheit kam es auf die Ausrüstungsgegenstände an, die der Ertruser in großer Menge mit sich führte. Seine Taschen jedenfalls waren prall gefüllt; und ein Ertruser hatte große Taschen. „Komm schon, Winzling!" dröhnte Kinnor respektlos. „Sehen wir uns um nach diesem Cuscuba!"
    Adonor folgte dem Riesen hinaus, über die Landefläche und durch das Raumhafengebäude. Von hier aus führten Jüber'em" Dutzend Transportbänder in alle möglichen Richtungen. Vor ihnen lag das Bautengewirr der Stadt Sharinam, völlig ungeordnet und mit dem Charme, der gerade aus der Systemlosigkeit entstand. „Wohin?"
    „Ich habe keine Ahnung", gestand Adonor wie ein Häuflein Elend. „Und wen können wir fragen?"
    „Das weiß ich auch nicht."
    Marfin Kinnor grummelte ein paar ungehaltene Worte. „Warum habe ich dich erst mitgenommen, wenn du doch keine Ahnung hast? - Komm! Wir fragen jemanden im Raumhafengebäude."
    Unsanft zerrte der Ertruser den Linguiden hinter sich her, wieder in den Schatten der Korridore. Lange Zeit lief ihnen niemand über den Weg, dann erst trafen sie die erste Linguidin. „Warte!" rief Kinnor in einer Lautstärke, die er wahrscheinlich für höflich hielt. „Wir möchten dich etwas fragen!"
    Mit schmerzverzogenem Gesicht blieb die Linguidin stehen und massierte sich die Ohrmuscheln. „Wenn du deine Frage leise formulieren könntest..."
    „Wir suchen einen Forscher namens Cuscuba", fragte der Ertruser unbeirrt. „Den kenne ich nicht. Wendet euch an eines der Terminals."
    „Terminals?" wiederholte Adonor verständnislos. „Hast du denn nichts von der Meldepflicht gehört, der jedermann in Sharinam unterliegt? Ach, ich verstehe jetzt. Ihr kommt von außerhalb. Dahinten, dort steht ein Gerät."
    Mit diesen Worten entfernte sich die Linguidin hastig. Kinnor näherte sich mit seinem Führer im Schlepptau dem Computerterminal, das am Rand einer Halle stand, und machte sich eine Weile daran zu schaffen. „Hm. Ich weiß jetzt, wie das Ding funktioniert. Primitive Sache."
    „Was ist denn?" wagte Adonor zu fragen. „Natürlich gibt es keinen Zugriff für Unberechtigte auf solche Daten, wie wir sie wollen. Nun gut, da hilft nur ein Trick."
    Aus einer seiner Taschen zog Marfin Kinnor ein kleines, offenbar syntronisches Gerät und verband es mit dem Terminal. Seine Wurstfinger arbeiteten mit erstaunlicher Feinfühligkeit an der Tastatur. „Also gut! Geben wir Cuscuba ein." Der Riese wartete ein paar Sekunden lang; dann schlug er die Hände über dem Kopf zusammen. Der Knall betäubte fast Adonors Hörvermögen. „Verdammt! Hier gibt es keinen Cuscuba! Wie kann das sein?"
    Und als habe der Schlag sein Denkvermögen freigesetzt, kannte Adonor plötzlich die Antwort. „Ich weiß; wieso", flüsterte er. „Wie?" grollte der Ertruser-Klon drohend. „Sprich lauter, Zwerg!"
    „Ich weiß, wieso", wiederholte der Linguide mit großer Lautstärke. „Cuscuba ist nur der Name, mit dem er sich rufen läßt. In Wirklichkeit heißt er Raldo Raii. Du mußt wissen, Cuscuba war der Assistent und beste Helfer des Friedensstifters Kelamar Tesson. Bis ihn der Meister von der KOLOMA nach Lingora zurückschickte, um hier Studien zu treiben ..."
    „Was interessiert mich diese Geschichte?" fragte Kinnor übellaunig zurück. „Also noch mal das Ganze."
    Binnen Sekunden hatte der Ertruser seine Adresse gefunden.
    Mit einer seiner Riesenpranken zog er Adonor an das Display heran. „Traust du dir zu, diesen Cuscuba danach aufzuspüren?"
    Der Linguide studierte den Stadtplan mit Sorgfalt. „Kein Problem", sagte er dann. „Laß mich los, dann gehen wir."
    Trotzdem dauerte es eine geschlagene Stunde, bis sie vor dem Haus standen. Der Ertruser fiel mit seiner Statur

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