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1589 - Der steinerne Templer

1589 - Der steinerne Templer

Titel: 1589 - Der steinerne Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagst du nichts?«
    »Weil ich darüber nachdenke, ob ich nicht besser den Rest allein erledigen soll.«
    »Nein, komm gar nicht erst auf den Gedanken. Ich bin von Beginn an dabei gewesen.«
    Die Antwort hatte ich erwartet. Einer wie Voltaire ließ sich nicht so leicht abschütteln. Ich an seiner Stelle hätte nicht anders gehandelt.
    Als Hilfestellung für Voltaire leuchtete ich in die Höhe. Dabei lauschte ich in die Umgebung und forschte nach einem verdächtigen Geräusch.
    Ich hörte aber nichts, nur den Kommissar, der hin und wieder über die Enge der Tritte fluchte.
    Schließlich stand er neben mir und nickte.
    »Das wäre geschafft. Und wie geht es weiter?«
    Das wusste ich schon, denn ich hatte inzwischen genug von meiner näheren Umgebung ausleuchten können. Wenn man es genau nahm, standen wir in einem Gewölbe, aus dem so etwas wie ein breiter Stollen wegführte, dessen Eingang links von uns lag.
    Wir blieben in der Dunkelheit stehen, weil ich mir den Stolleneingang noch etwas genauer anschauen wollte.
    Wenn mich nicht alles täuschte hatte ich dort ein Licht gesehen. Es war nur ein Schimmer oder ein Funke, aber immerhin.
    »Ist die Dunkelheit so spannend für dich, John?«
    »In diesem Fall schon. Ich glaube, dass es am Ende dieses Stollens dort ein Licht gibt.«
    Voltaire sagte nichts mehr. Er starrte ebenso wie ich nach vorn, und beide sahen wir die helle Stelle, die unserer Meinung nach zwischen Decke und Boden schwebte.
    »He, da leuchtet tatsächlich etwas.«
    Ich nickte nur.
    »Dann wissen wir ja, wohin wir gehen müssen«, sagte Voltaire tatendurstig.
    »Genau«, bestätigte ich, »packen wir es an.«
    Nach diesen Worten schaltete ich die Lampe wieder ein. Mir war es jetzt egal, ob wir gesehen wurden oder nicht.
    Voltaire sah es vielleicht als ein gruseliges Abenteuer an. Das war es für mich nicht. Ich war mir sehr wohl der Gefahren bewusst, die sich in der Dunkelheit verbergen konnten, denn die düsteren Engel waren bestimmt nicht alle erledigt.
    Ich wechselte die Richtung des Lampenstrahls. Mal glitt der Kegel über den Boden, dann wieder in die Höhe und durchstach das Dunkel vor uns.
    Es war still um uns herum. Wir hörten nur die Geräusche, die wir selbst verursachten. Ansonsten wehte uns nichts entgegen. Keine Stimmen, kein Flüstern, einfach nichts, was uns hätte misstrauisch machen müssen. Es blieb die geheimnisvolle Stille.
    Der Kommissar ging so dicht an meiner Seite, dass ich seine Atemzüge hörte. Er war ein normaler Polizist. Situationen wie diese hier waren ihm fremd. Ich erlebte sie öfter, weil ich mich immer wieder an unheimlichen Schauplätzen herumtrieb.
    Das Licht am Ende des Stollens verschwand nicht. Ich hatte fast den Eindruck, ihm überhaupt nicht näher zu kommen. Doch das täuschte. In der Finsternis war eben alles anders, und ich spürte schon, dass mein Anspannung noch weiter anstieg.
    Schließlich waren wir so weit vorangekommen, dass wir einen Unterschied wahrnahmen. Es war nicht nur ein einzelnes Licht, das in der Dunkelheit schimmerte. Es gab zwei Quellen, und sie standen nach unserer Schätzung knapp zwei Meter auseinander.
    »Das ist es doch«, flüsterte Voltaire. »Ich denke, dass wir den steinernen Templer bald zu sehen bekommen.«
    Darauf setzte ich auch und hatte mich nicht geirrt. Zudem ging ich jetzt schneller und schaltete meine Leuchte aus, weil das andere Licht ausreichte, um alles zu erkennen.
    Es bestand tatsächlich aus zwei verschiedenen Quellen. Wovon die Lampen gespeist wurden, war mir unklar. In einer gewissen Höhe leuchteten aus den Schalen zweier hoher Ständer je drei Lichtquellen.
    Wir gingen nur noch zwei, drei Schritte, blieben stehen und konzentrierten uns auf das, was wir sahen.
    Neben mir stöhnte der Kommissar auf. Es war die typische Reaktion eines Menschen, der sonst nie mit solchen übernatürlichen Dingen konfrontiert wurde, aber auch ich hatte Mühe, mich zusammenzureißen, denn beide sahen wir ein Bild, das selbst ich nicht erwartet hätte…
    ***
    Vor uns saß der Templer!
    Ich musste schlucken, aber keinen Speichel, denn mein Mund war trocken geworden.
    Dieser Typ auf dem Thronsessel war nicht tot und verwest, obwohl er das hätte längst sein müssen. Da gab es eine Kraft, die ihn zu dem gemacht hatte, was wir nun vor uns sahen.
    Steinern? War er steinern?
    Es war nicht zu erkennen, obwohl er von einer Aura aus weichem Licht umhüllt war. Ein Schwert lag auf seinen Beinen. Er trug ein Gewand, zu dem eine Kapuze gehörte,

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