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1589 - Der steinerne Templer

1589 - Der steinerne Templer

Titel: 1589 - Der steinerne Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kräftigen Schluck, der mir mehr als gut tat.
    Voltaire schaute mir mit schmalem Lächeln und hochgezogenen Brauen zu.
    Es war klar, dass er Fragen hatte, auf die ich wartete, nachdem ich die Flasche auf dem Schreibtisch des Kollegen abgestellt hatte, der mit recht vielen Unterlagen bedeckt war. Den Computer hatte er deshalb auf einen Beistelltisch verbannt.
    »Du hättest mich auch anrufen können, dass du nach Paris kommst.«
    »Ja, hätte ich.«
    »Und warum hast du es nicht getan?«
    »Weil alles zu schnell ging. Ich wusste auch nicht, dass ich in eine derartige Lage geraten würde. Das war nicht vorgesehen.«
    »Was dann?«
    Ich konnte Voltaire vertrauen. Wir hatten zwar erst einmal zusammengearbeitet, aber das war sehr fruchtbar gewesen.
    »Die Sache ist die, monami. Ich habe mich hier mit einem Mann treffen wollen, der Maurice Vidal heißt.«
    »Ja, das war der zweite Typ aus der Tiefgarage. Ich habe ihn auf dem Überwachungsvideo gesehen. Er fährt einen hellen Peugeot.«
    »Genau.«
    »Und was wollte er von dir?«
    »Das hätte ich auch gern gewusst.«
    Voltaire lehnte sich zur Seite und schaute mich mehr als skeptisch an.
    »Du weißt es nicht?«
    »Nein. Er wollte es mir sagen, aber dazu ist es nicht mehr gekommen. So sieht die Sache aus.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, wie es kommt, dass du dich in den Flieger setzt und dich mit einem Mann treffen willst, der dir den Grund des Treffens nicht genannt hat.«
    »Klingt zwar komisch, aber es ist so. Das heißt, er hat mir ein Stichwort gegeben.«
    »Und das lautet?«
    Ich blieb Voltaire gegenüber weiterhin offen. »Es ist nur ein Name. Hector de Valois.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Kann ich mir denken. Der Mensch ist auch seit mehr als zweihundert Jahren tot.«
    »Und lockte dich trotzdem nach Paris.«
    »Ja, wie du siehst.«
    »Aber warum?«
    »Weil ich mit ihm in einer - sagen wir - Verbindung stehe. Ich sehe ihn als einen meiner Ahnherren an.«
    »Aber du heißt Sinclair.«
    »Der Name hat auch einen französischen Ursprung. Saint Clair.«
    »Gut. Belassen wir es dabei. Beim Namen Hector de Valois habe ich nicht gleich an den Templerführer gedacht. Den kennt wahrscheinlich jeder einigermaßen gebildete Franzose. Aber kommen wir zur Gegenwart. Auf dem Video habe ich zwei vermummte Angreifer gesehen. Einen hast du aus dem Weg räumen können, den zweiten nicht. Der ist entwischt. Kommen wir zu diesem Toten.«
    Das Gesicht meines Gegenübers verzog sich zu einem säuerlichen Grinsen.
    »Die Leiche war nicht normal«, murmelte er. »In ihr steckte eine deiner Silberkugeln, und der Tote kann zudem nicht identifiziert werden, denn er ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.«
    »Richtig.«
    »Und jetzt stellt sich mir die große Frage, warum ist dieser Typ so verbrannt?«
    »Ganz einfach. Er war kein normaler Mensch.«
    »Was dann?«
    Der Kommissar wartete gespannt auf meine Antwort, die er auch erhielt.
    »Er hat zwar ausgesehen wie ein normaler Mensch, aber er war infiziert. In ihm steckte das Böse, und das hat ihn zu einem dämonischen Ableger gemacht.«
    Voltaire sagte nichts. Er schaute mich nur an und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
    »Ja, ich weiß, das ist schwer zu glauben«, sagte ich, »aber du kennst mich. Wir beide haben hier in der Stadt im Bois de Boulogne selbst erlebt, was finstere Mächte alles bewirken können, und deshalb solltest du mir glauben. Ich bin wirklich nicht zum Spaß hier in Paris.«
    »Das glaube ich dir auch.« Er runzelte die Stirn. »Und du hast keine Vorstellung davon, wer sich hinter dieser verbrannten Gestalt verbergen könnte?«
    »Nein, das habe ich nicht. Aber es muss jemand sein, der Maurice Vidal auf den Fersen gewesen ist, weil er nicht wollte, dass dieser sein Wissen preisgab.«
    »Du sagst es, John. Maurice Vidal. Wobei wir beim nächsten Thema wären. Wer ist er?«
    »Ich weiß es nicht genau, nehme allerdings an, dass man ihn als Historiker bezeichnen kann.«
    »Oui, einverstanden. Wenn es zutrifft, muss er sich mit Hector de Valois beschäftigt haben. Davon gehe ich mal aus. Oder bist du anderer Ansicht?«
    »Nein, auf keinen Fall. Das muss der Grund gewesen sein. Und er hat bestimmt etwas herausgefunden, das mich sehr interessiert. Zudem muss er auch von mir gehört haben, sonst hätte er mich nicht angerufen. Er weiß demnach von der Verbindung Hector de Valois’ zu mir.«
    »Ja, das sehe ich auch so. Aber er hat sicher mehr wissen wollen, deshalb hat er sich an dich gewandt. Ich gehe zudem

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