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159 - Der Dämon und die Besessene

159 - Der Dämon und die Besessene

Titel: 159 - Der Dämon und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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helfen, wenn ich zu Ihnen käme?« fragte ich.
    »Ich weiß nichf«, antwortete Shelley Robinson leise. »Wahrscheinlich nicht.« Ihre Stimme klang danach befreit. »Ich glaube, es geht mir schon besser, Tony. Dieses Gespräch hat mir geholfen. Ich habe keine Angst mehr. Sie ist ganz plötzlich verflogen. Vergessen Sie, was ich gesagt habe. Ich möchte nicht, daß Sie sich meinetwegen Sorgen machen. Ich werde Sie nicht mehr belästigen.«
    »Belästigen«, bemerkte ich unwillig. »Dieses Wort habe ich nicht gehört!«
    »Ich denke, nun kann ich ganz gut die Zähne zusammenbeißen. Entschuldigen Sie die Störung. Nichts für ungut. Ich bin schon wieder okay.«
    Sie legte auf, bevor ich etwas sagen konnte.
    Ihre unverhoffte Wendung um 180 Grad, der plötzliche Rückzug beschäftigten mich weiter. Langsam ließ ich den Hörer sinken und drückte ihn in die Gabel, dann stand ich auf und suchte den Zettel, den mir Shelley Robinson gegeben hatte und auf dem ihre neue Adresse stand.
    Sie war in einen Ort namens Netwick gezogen.
    ***
    »Hände hoch!« schrie Eddie Lako und fuchtelte mit seinem Revolver wild herum. »Dies ist ein Überfall! Wer den Helden spielt, ist eine Leiche! An die Wand! Los! Alles an die Wand!«
    Die Bankangestellten gehorchten mit bleichen Gesichtern.
    Albert Rekker und Scott Cazale -Lakos Komplizen - warfen Packtaschen auf die Tische und bedienten sich, während Lako die Angestellten in Schach hielt. Rekker und Cazale stopften die Banknotenbündel hastig in die Taschen. Sie hatten vorher vereinbart, wie lange sie maximal brauchen durften, und ihr Ehrgeiz ging dahin, diese Zeit erheblich zu unterbieten.
    Der Filialleiter trug eine teure goldene Uhr, ein Erbstück seines Vaters.
    Lako wies darauf: »Her damit!«
    Der Mann im grauen Nadelstreifenanzug wollte sich von der Uhr nicht trennen.
    Eddie Lako schlug zu. Stöhnend sank der Filialleiter gegen die Wand. Lako riß ihm den Verschluß des Armbands auf und streifte die Uhr über die Hand. »Besser, du überläßt mir das Ding, oder du brauchst nie mehr eine Uhr«, bemerkte der Gangster.
    Der Filialleiter schluckte trocken. »Sie soll Ihnen kein Glück bringen!«
    Ein Tritt ließ ihn verstummen.
    Der Leiter der Bankfiliale schielte zu den Toiletten. Für gewöhnlich stand neben dem Eingang ein bewaffneter Wächter, der solche Zwischenfälle verhindern und Kunden und Personal schützen sollte.
    Er war nur mal kurz hinausgegangen.
    Jetzt kam er zurück, sah, was lief, und griff sofort zum Revolver.
    Zwei Schüsse krachten gleichzeitig und hörten sich wie einer an. Cazale hatte im selben Moment wie der Wächter abgedrückt. Der Uniformierte riß entsetzt die Augen auf und ließ die Waffen fallen. Er rutschte an der Wand langsam nach unten und kippte zur Seite. Sein gebrochener Blick verriet, daß er tot war, Eddie Lako trieb seinen Freund zur Eile an, und er warnte die Bankangestellten: »Wenn wir die Bank verlassen, bleibt ihr wie die Zinnsoldaten stehen, klar? Ihr laßt 15 Minuten verstreichen. Sollte sich einer von euch nicht an meine Weisung halten, sehen wir uns wieder. Wir kennen eure Namen, wissen, wo ihr wohnt. Es ist nicht schwierig für uns, euch zu finden, und dann legen wir euch um!«
    Sie rückten ab.
    Die Bankangestellten blieben tatsächlich stehen, allerdings keine 15 Minuten, nicht einmal 5, aber damit hatten die Gangster gerechnet. Ihr Vorsprung reichte, um unbehelligt davonzukommen. Man kann in einer so großen Stadt wie London wunderbar untertauchen.
    Aber sie blieben nicht in London. Es war geplant, Gras über die Sache wachsen lassen. Bis dahin wollten sie es sich in einem abgelegenen Versteck gutgehen lassen.
    Sie verließen London auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Eddie Lako kannte ein einsames, leerstehendes Haus, in dem er sich mit seinen Komplizen einnisten wollte.
    Er lenkte den Wagen, war bester Dinge. Daß es einen Toten gegeben hatte, kratzte ihn nicht. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Außerdem war der Wachmann selbst schuld an seinem Pech. Er hätte nicht zur Waffe greifen dürfen.
    Die prall gefüllten Packtaschen lagen auf dem Beifahrersitz und im Fußraum. Albert Rekker und Scott Cazale saßen im Fond. Rekker rieb sich grinsend die Hände. »Lief alles wie am Schnürchen ab, was?«
    »Wenn Eddie eine Sache ausbaldowert, klappt sie auch«, tönte Lako.
    »Was schätzt ihr, wieviel wir uns unter den Nagel gerissen haben?«
    »300.000 Pfund«, antwortete Lako, »100 Riesen für jeden. Ich finde, damit können wir

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