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159 - Der Dämon und die Besessene

159 - Der Dämon und die Besessene

Titel: 159 - Der Dämon und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mußt dich meinem Willen beugen.«
    »Und… wenn ich Netwick verlasse?«
    Palbuk grinste. »Es gefällt mir, daß du hier bist. Denkst du im Ernst, ich würde dich fortlassen?«
    Die Bräune seiner Haut bleichte aus, die Glut seiner Augen erlosch, sein massiger Körper wurde durchsichtig, und Augenblicke später war der große Wandspiegel wieder »normal«.
    Normal … dachte Shelley Robinson zweifelnd. Bin ich das noch?
    Fand diese Begegnung nun wirklich statt - oder habe ich sie mir lediglich eingebildet?
    Sie wußte es nicht, und sie konnte sich nicht vorstellen, jemals die Wahrheit zu ergründen.
    Die Türklinke sah aus wie immer, dennoch scheute sich das Mädchen, sie zu berühren, aber der Wunsch, das Bad zu verlassen, war stärker als Furcht und Abscheu. Blitzschnell legte sie die Hand auf die Klinke -und nichts geschah. Außer, daß sich die Tür öffnen ließ. Hastig trat Shelley Robinson aus dem Bad.
    Plötzlich hallte lautes Klopfen durch das Haus.
    Shelley zuckte heftig zusammen und biß sich auf die Unterlippe. War das schon wieder Palbuk?
    ***
    Zehn Meter nach dem Ortsschild bog Eddie Lako scharf links ab. Trotz der Dunkelheit war die Umgebung noch gut zu erkennen, denn der große, fast volle Mond übergoß die Landschaft mit seinem silbernen Schein. In den Häusern von Netwick brannte Licht. Das Dorf machte einen guten Eindruck auf Albert Rekker. »Eine Oase des Friedens«, stellte er fest. »Hier läßt es sich leben. Hier kommst du ganz schnell wieder auf die Beine, Scotty.« Er wies nach vorn. »Sieh mal, sogar einen idyllischen See haben sie hier. Da kann einem glatt die romantische Ader aufbrechen.«
    Lako stoppte den Wagen vor einem einsamen Haus. »Steht seit Ewigkeiten leer«, bemerkte er.
    »Du warst schon mal hier?« fragte Rekker.
    »Durchgefahren bin ich«, antwortete Lako. »Nicht mal angehalten habe ich. Erst in der Nachbarortschaft habe ich mit einem Mann über dieses Dorf und seine sonderbaren Bewohner gesprochen.«
    »Wieso sind sie sonderbar?«
    »Sie mögen keine Fremden. Uns kann das nur recht sein. Sie werden sich von uns fernhalten.«
    »Wir haben ohnedies nicht die Absicht, uns mit ihnen zu verbrüdern«, meinte Rekker.
    »Genau. Sie werden sich nicht um uns kümmern. Neugier wäre ohnedies nicht gut für uns. Es wird ihnen wahrscheinlich nicht einmal gleich auffallen, daß das Haus nun wieder bewohnt ist, und wenn sie es wissen, werden sie es mit einem Schulterzucken abtun. Sie kümmern sich nicht um anderer Leute Angelegenheiten. Jeder lebt für sich. Hilfe darfst du dir von ihnen nicht erwarten.«
    »Wir brauchen keine Hilfe«, behauptete Rekker. »Wir können uns selbst helfen.«
    »Angeblich lastet ein Fluch auf dem Dorf, aber das ist mit Sicherheit ein Ammenmärchen.«
    »Ausgestreut von den Bewohnern, damit man sie in Ruhe läßt«, bemerkte Rekker grinsend. »Die Leute auf dem Land sind verdammt gerissen, was?« Eddie Lako stieg aus. Albert Rekker verließ den Wagen ebenfalls. Scott Cazale blieb sitzen.
    »Hat der See einen Namen?« wollte Rekker wissen.
    »Ja, aber ich weiß nicht, ob er dir gefallen wird«, gab Lako zurück. »Sie nennen ihn den Teufelssee.«
    Rekker lachte. »Mir schlottern die Knie. Verdammt, das hättest du mir nicht verraten dürfen.«
    »Es gibt keinen Friedhof in Netwick.«
    »Weil niemand stirbt?« fragte Rekker. »So gesund lebt man hier? Spaß beiseite. Wo begraben sie ihre Toten? Im Nachbarort?«
    Lako schüttelte den Kopf.
    »Wo denn sonst?« fragte Rekker verwundert. »Irgendwohin müssen sie doch mit den Leichen. Schießen sie sie zum Mond?«
    »Ich weiß nicht, was sie mit den Toten machen«, antwortete Lako. »Darüber wollte der Mann, mit dem ich mich unterhalten hatte, nicht reden.«
    Rekker grinste. »Vielleicht ist Netwick ein Kannibalendorf, Prost, Mahlzeit. Der Bürgermeister hat sich schon den Freßlatz umgebunden und allgemeines Messerwetzen angeordnet.«
    »Hol Scott aus dem Wagen.«
    »Besser, du hilfst mir«, entgegnete Rekker. »Er soll sich nicht anstrengen. Es wäre gut für ihn, wenn wir ihn tragen würden.«
    »Okay.«
    »Armes Schwein. Mir fiel nicht auf, daß der verdammte Wachmann ihn auch traf. Scott hat wahrscheinlich die Kugel im Fleisch stecken.«
    »Glaubst du, du kannst sie rausholen?«
    »Kommt drauf an, wie tief sie sitzt. Kann sein, daß es für Scott eine verflucht unangenehme Sache wird.«
    »Wir füllen ihn mit Whisky so voll, daß er nicht weiß, ob er ein Männlein oder ein Weiblein ist, bevor du mit der

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