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1590 - Operation Unsterblichkeit

Titel: 1590 - Operation Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klaffte eine gewaltige Lücke in der Wand. Durch sie hatten sich die explosionsartig ausdehnenden Gase einen Weg nach außen gesucht. Die ersten Opfer des Kampfes waren Helon Quont und seine Schüler geworden.
    Doch sie waren nicht die einzigen geblieben. „Traquon wollte den Zellaktivator für sich haben", berichtete Dorina Vaccer. „Wie nicht anders zu erwarten, waren die anderen damit nicht einverstanden."
    Sie erwähnte nicht, daß es ihr - der zierlichen, beinahe zerbrechlich wirkenden Frau - gelungen war, die Überschweren zu beruhigen und ihren Kampf zu beenden. Sie hatte sich mitten in das Feuer gewagt und sich ganz auf ihr Talent und die Durchsetzungskraft ihrer rauchigen und kehlig klingenden Stimme verlassen. Damit hatte sie Erfolg gehabt. Fünf Pariczaner hielten sich noch in der zerstörten Halle auf. Unter ihnen Kommandant Traquon, der leicht an den auffälligen Symbolen seiner Uniform zu erkennen war. Sie alle hatten die Waffen abgelegt.
    Dorina Vaccer übergab Rhodan den Zellaktivator Helon Quonts. „Die Pariczaner müssen allein unter sich ausmachen, was sie getan haben", erklärte sie. „Es ist besser, wenn ihr Nasseda so schnell wie möglich verlaßt."
    Als Rhodan zögerte, fügte sie leise und traurig hinzu: „Ich werde Helon Quont einen letzten Dienst erweisen und seine Leiche und seinen Kimastrauch verbrennen."
     
    6.
     
    Mesta Saronove Hagea Scoffy blickte ihr Gegenüber zweifelnd an. „Wir dürfen weder mit einem Antigravgleiter zur Insel fliegen noch mit einem Motorboot dorthin fahren?" fragte sie.
    Die „Wächterin der See", wie die würdevolle Linguidin sich nannte, an die Hagea Scoffy sich nach ihrer Ankunft auf Viron gewandt hatte, wies mit ausgestrecktem Arm auf das Meer hinaus. „Wir Linguiden sind nicht die einzige Intelligenz auf Viron", erklärte sie. „In den Ozeanen dieser Welt leben die Symmys, wie wir sie nennen. Sie verfügen fraglos über eine beachtenswerte Intelligenz, und sie haben uns mehr als einmal bewiesen, daß sie uns große Schwierigkeiten machen können, wenn wir nicht tun, was sie wollen. Sie verbieten uns, bestimmte Zonen von Viron mit Antigravgleitern anzufliegen oder die Meere mit Motorbooten zu befahren, wobei der Begriff des ›Motors‹ sehr weit gefaßt ist. Sie gestatten uns einzig und allein, Segelboote zu benutzen. Wenn ihr also zu Mesta Saronove wollt, dann müßt ihr euch in so ein Boot setzen. In zwei Tagen könnt ihr auf ihrer Insel sein. Dorthin hat sie sich zurückgezogen. Sie hat uns wissen lassen, daß sie für niemanden zu sprechen ist."
    Hagea Scoffy und ihre Begleiterin, die Friedensstifterin Alaresa Anceott, die von dem Planeten Nasseda im Brundar-System stammte, blickten sich an. „Dann haben wir wohl keine andere Wahl", sagte Hagea Scoffy. Sie war erst vor wenigen Tagen aus einem Internierungslager auf Teffon entlassen worden. „Wir nehmen ein Segelboot. Ist es schwer, damit umzugehen?"
    „Nicht besonders", behauptete die „Wächterin". „Ihr werdet damit zurechtkommen. Fahrt immer nach Westen.
    An Bord ist eine Syntronik, die euch dabei hilft. Wenn ihr die Insel verlaßt, segelt weiter nach Westen, bis ihr das Festland erreicht. Auf diese Weise habt ihr immer günstige Winde von hinten."
    Die beiden Friedensstifterinnen verloren keine Zeit. Schon wenig später saßen sie in einem Segelboot, das genügend Platz auch für sechs Personen geboten hätte. Der Wind trieb sie nach Westen.
    Die beiden Frauen redeten nicht viel. Sie dachten an Mesta Saronove, und sie waren sich darüber klar, daß geistige Verwirrung dafür gesorgt hatte, daß sie sich auf eine Insel zurückgezogen hatte. Dort hoffte sie offenbar, ihren Zellaktivator vor dem Zugriff der geläuterten Dorina Vaccer oder der Galaktiker retten zu können.
    Sie sollte sich geirrt haben. Hagea Scoffy und Alaresa Anceott waren entschlossen, ihr den Aktivator abzunehmen, um ihn Dorina Vaccer zu übergeben.
    Die „Wächterin" hatte richtig geschätzt. Am Nachmittag des zweiten Tages sichteten die beiden Frauen die Insel. Sie hatten eine relativ ruhige Fahrt hinter sich, die ihnen keine besonderen seemännischen Kenntnisse abverlangt hatte. Das Segelboot war so konstruiert, daß es auch allein sein Ziel erreicht hätte, nachdem es erst einmal auf Kurs gebracht worden war.
    Nun gelang es den beiden Friedensstifterinnen allerdings nicht, so nahe an die Insel heranzukommen, wie sie sich vorgestellt hatten. Das Boot kämpfte gegen die gewaltige Strömung des bei Ebbe ablaufenden

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